ich habe unter einem anderen Thread bereits einen Beitrag, den ich schon über mehrere Jahre führe. Nun hat mich ein Admin darauf aufmerksam gemacht, dass ich meine Problematik ruhig auch hier noch einmal einstellen dürfte, um weitere Hilfen zu bekommen.
Damit ich nicht alles noch einmal genau erläutern muss, hieß es ich könne meinen Beitrag verlinken. Ich hoffe das ist in Ordnung. Und ich bedanke mich herzlichst für Ihren Expertenrat.
https://www.onmeda.de/forum/stress-n...3%B6rung/page2
Ein kurzes Update zur aktuellen Situation:
Ich hatte gestern endlich meinen lang ersehnten Termin bei meiner ehemaligen Psychotherapeutin.
Sie erwähnte dass ich wohl eine Depression hätte. Und das die Angststörung der letzten Jahre diese wohl nur überlagert hätte. Auch die Zwangsgedanken hätten wahrscheinlich die Funktion die Depression abzuwehren.
Dass ich letzte Woche verzweifelt in einer Klinik angerufen hatte, weil ich glaubte suizudal zu sein (ich wachte morgens plötzlich mit dem Gedanken auf "Du willst nicht mehr". "Es ist dein Schicksal, es wird in der Katastrophe enden und du kannst nichts dagegen tun. Das wovor du dich so viele Jahre gefürchtet hast, trifft jetzt ein. Ohne Bilder, ohne Pläne, nur eine schrecklich schwarze Angst.) führt meine Therapeutin darauf zurück, dass ich wieder einmal nach dem Engel suche, eine Macht die mich im Leben beschützt, mir Sicherheit gibt, Kontrolle.
Sie riet mir sofort das Johaniskraut abzusetzten, dass ich seit 2 Wochen nehme, da es auch zu paradoxen Wirkungen kommen kann. Dazu eine dringende gynakologische Abklärung. Denn ich leider unter einer starken Form der PMS bzw. wird meine Angsterkrankung erheblich dadurch getriggert. Da ich während meines Urlaubs leider 1 Pille vergessen habe zu nehmen, sei es sehr wahrscheinlich, das die dadurch bedingten Hormonschwankungen einen weiteren Faktor darstellen.
Dazu käme die Überforderung durch die neue Arbeitsstelle und der geschaffte Flug, der mich auch alles abverlangt hat.
Ich habe wieder versucht Opipramol zu nehmen. Das Mittel dass ich im August nach 5 Jahren recht aprupt abgesetzt hatte (damit fing die Negativschleife eigentlich an). Doch nach 3 Tagen merke ich, dass es mich wahnsinnig müde macht. Eine unangenehme Müdigkeit, die Angst jedoch noch deutlich spürbar ist. Es fühlt sich an, als würde nur eine Decke darüber liegen. Da ich das als sehr unangenehm empfand, hatte ich die Einnahme danach wieder beendet. Ich war auch so froh eigentlich davon weg zu sein. Wie in meinem Beitrag nämlich auch beschreiben hatte ich mit starken Entzugserscheinungen zu kämpfen.
Citalopram solle ich erstmal nicht nehmen. Und das verunsichert mich, da es ja heisst, dass gerade das bei Zwangsgedanken angezeigt ist. Ich habe allerdings auch selbst Angst, dass dadurch die Gedanken sogar verstärkt werden könnten (hier gehen wieder all meine Alarm-Glocken an: Der Germanwings-Pilot bekam 7 Tage vor dem Absturz Escitalopram verschrieben.) Auch habe ich damals durch das Medikament 6 kg zugenommen. Darunter habe ich sehr gelitten.
Ich habe Citalopram 2 Jahre genommen. Nämlich als ich diese Gedanken schon einmal hatte, zu Beginn meiner Angsterkrankung. Als ich das Medikament dann vor 2 Jahren absetzte, kamen diese Gedanken plötzlich wieder...und gingen nach 2 Wochen, so wie sie gekommen sind.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nichtmals sagen, ob diese Gedanken wirklich da sind, oder ob ich nur schreckliche Angst davor habe.
Ich ertrage den Gedanken nicht, dass ich das meinem Kind antun könnte. Einfach weil ich die Krankheit nicht mehr aushalte. Ich hatte an diesem besagten Tag aber das Gefühl, dass es ein Zwangsimpuls ist und nicht nur ein Gedanke. Da war etwas, was mir das Gefühl gab, es müsste so sein. Natürlich habe ich danach auch wieder mit der Angst zu tun gehabt doch psychotisch zu sein und meine 5 Jahre Angsterkrankung stellten nur eine Prodromalphase dar.
Im Moment schaut es so aus, dass ich am Morgen mit einem fürchterlichen Grübelzwang und Angstgefühlen wach werde. Auf der Arbeit versuche ich die Gedanken zu verdrängen und mich der Ablenkung und Leidenschaft für meinen Beruf hinzugeben. Auf dem Heimweg aber überkommt mich wieder die Angst vor meinen Gedanken und die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf. Den Nachmittag verbringe ich mit quällenden Angstzuständen. Ich würde mir sogar wünschen sie würden in einer Panikattacke münden, so wie früher. Denn danach hat man meißt etwas Ruhe. Aber sie schaukeln sich immer für 1-2 Stunden auf um dann 30 Minuten runter zu gehen. In diesen 30 Minuten kann ich positiv denken. Keine depressiven Gedanken. Ich sage dann immer "ich bin so dankbar. Ich habe gerade keine Schmerzen auf der Brust. Keine Angst. Warum kann das nicht einfach so bleiben."
Dann geht es wieder von vorne los. Abends ab 21 Uhr habe ich plötzlich Ruhe. Zeit um Kraft zu schöpfen und Hoffnung. Ich versuche zu meditieren, die Zeit mit meinem Mann zu genießen und ich bete innerlich, das diese Krankheit doch bitte endlich von mir ablässt. Das ich begriffen habe, das ich nicht sterben möchte. Dass ich an meiner Selbstliebe arbeiten muss und an meinen Ansprüchen und auch der Angst vor der Zukunft und meinem Schicksal. Das mir das die Angst aber doch bitte nicht mehr so massiv vor Augen führen soll.
Meine Therapeutin weiss noch gar nicht, ob sie mir zur Zeit helfen kann. Wahrscheinlich sind noch keine 2 Jahre seit meiner letzten Behandlung vergangen.
Ich hatte dieses Jahr eine Phase, in der ich dachte das alles überwunden zu haben. Sonst hätte ich auch das Opipramol nicht abgesetzt. Die Angstzustände zeigten sich schließlich nur noch als PMS. Damit konnte ich umgehen.
Aber jetzt kann ich nur noch daran denken, dass die Angstzustände nicht mehr aufhören und ich mein Leben lang gegen diese aggressiven Zwangsgedanken ankämpfen muss.
Ich finde da darf auch ich mal etwas Hoffnungslos sein und muss keine Lösung wissen. So war ich nämlich nie...
Kommentar