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Psychosomatisch oder nicht?

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  • Psychosomatisch oder nicht?

    Ich habe seit inzwischen 3 Jahren eine Symptomlage die am ehesten einer Kollagenose entspricht jedoch keine entsprechenden Entzündungswerte im Blut.

    Mein HA hat mich 2 Jahre erfolgreich mit Cortison behandelt, ich war komplett beschwerdefrei, konnte normal arbeiten, Sport machen ect...

    Jetzt haben wir erneut versucht das Cortison abzusetzen un die Symptome traten wieder auf. Muskelschwäche, kribbeln und Schmezen in Händen und Füßen, Raynaulds Syndrom und ein Schmetterlingserythem. Bei der anschließenden Untersuchung in einer Rheumaklinik meinte der Stationsarzt seronegativer Lupus und der Oberarzt, ich wäre völlig gesund und es wäre alles psychosomatisch.

    Nach erneuter Cortisoneinnahme ging es mir innerhalb von ca. 4 Stunden erheblich besser, meine normale Leistungsfähigkeit hatte ich nach ca. zwei Woche wieder. Ich meine damit, dass ich ohne Cortison Schwierigkeiten habe eine Treppe zu steigen, weil meine Oberschenkelmuskeln versagten, mit laufe ich die 10 km jetzt wieder in 55 min.

    Kann es wirklich sein, dass das alles psychosomatisch ist und Cortison so lange so stark stimmungsaufhellend wirkt?

    Besten Dank!


  • Re: Psychosomatisch oder nicht?

    " ich wäre völlig gesund und es wäre alles psychosomatisch"

    Dieser Widerspruch spricht für einen Anhänger des 400 Jahre alten biotechnischen Krankheitsmodells nach Descartes.

    Wenn es psychosomatisch ist, wären Sie nicht "völlig gesund", sondern ziemlich krank.

    Alle NNR-Hormone machen nicht nur eine Stimmungsaufhellung, sondern besonders einen Aktivitätsschub und haben vielfältigen Einfluss auf mehrere Organsysteme. Das betrifft nicht nur Herz/Kreislauf, Stoffwechsel, sondern auch sensomotorische Funktionen, Muskelfunktion u.a.m.

    Insofern scheint also eine Minderfunktion in einem oder mehreren Organsystemen vorzuliegen, die durch das Cortison kompensiert wird.

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    • Re: Psychosomatisch oder nicht?

      Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Meinen Sie konkrete, dass es eher Sinn macht weiter nach einer organischen Störung zu suchen, oder wie der Rheumatologe empfohlen hat das Cortison abzusetzen und mich in psychologische Behandlung zu begeben?
      Dazu muss ich sagen, dass ich mich vor dem Therapieversuch mit Cortison schon ein halbes Jahr in psychosomatischer Behandlung befand, ohne das eine Besserung eingetreten wäre. Ich persönlich fand das verzweifelte Wühlen nach einem Problem das ich unbedingt haben muss sehr unangenehm.
      Ebenso missfällt mir die Vorstellung wieder in einem Zustand zu sein in dem ich nicht meinem normalen Leben nachgehen kann, vor allem da ich weiß, dass es ein Medikament gibt was hilft.

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      • Re: Psychosomatisch oder nicht?

        "Meinen Sie konkrete, dass es eher Sinn macht weiter nach einer organischen Störung zu suchen.."

        Das ist beim biotechnischen Krankheitsmodell, das - obwohl uralt - immer noch das Denken der somatischen Medizin bestimmt, der richtige Weg.
        So ist auch die Aussage des Rheumatologen zu verstehen.

        Nur bis eine plausible Ursache für Ihre Beschwerden gefunden wird, bleibt nur das Cortison.

        Das ist allerdings kein Dauermedikament. Es gibt aber viele Menschen, die es lange Zeit brauchen.

        Wie alt sind Sie eigentlich?

        Wie ist die Familienplanung?

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        • Re: Psychosomatisch oder nicht?

          Ich bin 34, in eine festen Beziehung.
          Kinder sind keine geplant, dafür haben wir eine Katze.
          Ich arbeite im Management eines mittelständischen Unternehmens
          Ansonsten mache ich viel Sportm bin diesen Sommer vom reinen laufen auf Triathlon umgestiegen und reisen so viel wie möglich.

          Das alles will ich auf keinen Fall verlieren.

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          • Re: Psychosomatisch oder nicht?

            "viel Sportm bin diesen Sommer vom reinen laufen auf Triathlon umgestiegen und reisen so viel wie möglich."

            Damit beugen Sie schon mal derHauptnebenwirkung der Kortison Langzeittherapie vor, nämlich der Osteoporose Gefahr.

            Außerdem gibt es einiges zu beachten, das Sie aber sicher schon mit Ihrem HA besprochen haben..

            Das Wichtigste ist bei Dauereinnahme aber die Dosis. Sie sollte nicht mehr als 5 mg (immer morgens vor 8 Uhr) betragen. Sonst stellt die NNR die körpereigene Produktion ein.

            Aber das wissen Sie sicher schon alles.

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