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Wie stark kann die Psyche einschränken?

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  • Wie stark kann die Psyche einschränken?

    Guten Abend,

    ich habe schon seit Jahren mit diversen Symptomen zu kämpfen, die mich in meiner Lebensgestaltung massivst einschränken. Dazu gehören:

    - Extreme chronische Müdigkeit
    - Vergesslichkeit/Lerneinschränkung/Unfähigkeit Informationen langfristig zu speichern
    - Konzentrationsschwierigkeiten
    - Generell langsames Denken/verzögerte Aufnahme von Informationen/langsame visuelle Identifkation von gesuchten Gegenständen

    Ich würde diesen Zustand als eine allgemeine Einschränkung des Denkens bezeichnen, denn sie umfasst, aus meiner laienhaften Perspektive, so ziemlich alle Bereiche des Denkens. Es fällt mir leider schwer das Problem akurat und vollständig zu beschreiben. Als Vergleich kommt der Zustand, in dem man sich nach einer längeren Zeit des Schlafentzugs befindet, meiner Problematik wohl noch am nächsten.

    Ich bin außerdem davon überzeugt, dass sich diese Beeinträchtigung entwickelt hat und nicht lediglich Teil meines gesunden Potenzials ist. Denn als Kind oder Jugendlicher bin ich diesbezüglich nie negativ aufgefallen und war geistig bedeutend fitter als jetzt mit <30.

    Lange Zeit war ich der Ansicht, es müsse sich um eine körperliche Erkrankung handeln. Nach unzähligen befundlosen Arztbesuchen, habe ich mich möglichen psychischen Ursachen zugewandt. Auch deshalb, weil mich die durch die Symptome verursachte Lebenssituation mittlerweile sowieso psychisch stark belastet.

    Mein Therapeut hat mir nun allerdings mitgeteilt, dass solche Symptome, in dieser Form, durch keine psychische Erkrankung ausgelöst werden könnten. Nun ist diese Aussage, so wie von mir wiedergegeben, sicherlich recht schwammig und es fehlt jeglicher Kontext und jegliche Intention des Therapeuten. Daher frage ich an dieser Stelle nicht danach, ob man meinem Therapeuten in seiner Aussage zustimmen kann oder nicht, sondern gehe quasi einen Schritt zurück und frage ganz allgemein: Gibt es psychische Erkrankungen, die diese oder zumindest ähnlich klingende Symptome verursachen können?


  • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

    Gibt es psychische Erkrankungen, die diese oder zumindest ähnlich klingende Symptome verursachen können?
    Ja die gibt es, der Klassiker sind Depressionen, aber auch andere Erkrankungen wie eine Angststörung, Manien u.v.m. können das machen.
    Du vergleichst deinen Zustand mit Schlafentzug, ähnliches passiert auch, man hat keinen erholsamen Schlaf, grübelt und wird dadurch von anderen Dingen abgelenkt, die Konzentration lässt nach, das Gedächtnis, die Wahrnehmung verändert sich usw. usw.

    Mich wundert dass dein Therapeut die Meinung vertritt dass dies nicht möglich ist.
    Da solltest du nochmal nachfragen, vielleicht bezog es sich nur auf einen Teil deiner Äußerungen, oder beruht auf einem Missverständnis.

    Prinzipiell ist es so dass de Psyche fast alle nur denkbaren Zustände und Symptome machen kann, da gibt es keine Grenzen.

    Kommentar


    • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

      "in dieser Form, durch keine psychische Erkrankung ausgelöst werden könnten."

      Es gibt durchaus Krankheiten, die Ihre Beschwerden erklären können.

      Sie sind aber eher im psychiatrisch-neurologischen Übergangsbereich angesiedelt.

      Gibt es bei Ihren zahlreichen Untersuchungen auch neurologische mit MRT u.a.?
      Waren Sie auch bei einem Psychiater?

      Kommentar


      • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

        Guten Abend und vielen Dank für Ihre Antworten.


        Ja die gibt es, der Klassiker sind Depressionen, aber auch andere Erkrankungen wie eine Angststörung, Manien u.v.m. können das machen.
        Du vergleichst deinen Zustand mit Schlafentzug, ähnliches passiert auch, man hat keinen erholsamen Schlaf, grübelt und wird dadurch von anderen Dingen abgelenkt, die Konzentration lässt nach, das Gedächtnis, die Wahrnehmung verändert sich usw. usw.

        Mich wundert dass dein Therapeut die Meinung vertritt dass dies nicht möglich ist.
        Da solltest du nochmal nachfragen, vielleicht bezog es sich nur auf einen Teil deiner Äußerungen, oder beruht auf einem Missverständnis.

        Prinzipiell ist es so dass de Psyche fast alle nur denkbaren Zustände und Symptome machen kann, da gibt es keine Grenzen.

        Der Ansicht war ich auch beziehungsweise bin es weiterhin. Die Aussage des Therapeuten hat mich dementsprechend verunsichert. Konkret bezog sich seine Aussage auf meine Beurteilung meiner eigenen Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen.

        Dass ich keinen erholsamen Schlaf habe, das glaube ich auch. Untersuchungen im Schlaflabor waren durchwachsen, die gemessene Schlafqualität aber nicht os schlecht, als dass eine Behandlung in Frage käme. Ich schlafe allerdings schnell ein und habe auch keine Durchschlafschwierigkeiten. Auch keine Probleme mit oder durch Grübeln.

        "in dieser Form, durch keine psychische Erkrankung ausgelöst werden könnten."

        Es gibt durchaus Krankheiten, die Ihre Beschwerden erklären können.

        Sie sind aber eher im psychiatrisch-neurologischen Übergangsbereich angesiedelt.

        Gibt es bei Ihren zahlreichen Untersuchungen auch neurologische mit MRT u.a.?
        Waren Sie auch bei einem Psychiater?
        Ja, laut Neurologen ließen sich keine Hinweise auf eine neurologische Erkrankung finden, die meine Beschwerden verursachen könnte. Der MRT Befund war unauffällig und auch die Ergebnisse der Untersuchungen in einem neurologischen Schlaflabor brachten letzten Endes auch keinen entscheidenden Hinweis.

        Mein Psychiater hat mir, nachdem diverse Antidepressiva ausprobiert wurden, von denen leider keines irgendeinen Effekt erzielt hat, dann eine Verhaltenstherapie empfohlen.

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        • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

          ann eine Verhaltenstherapie empfohlen.
          Eine sehr gute Empfehlung

          Kommentar


          • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?


            Eine sehr gute Empfehlung
            Ich bin davon leider nicht mehr sonderlich überzeugt. Ich möchte meine Beschwerden loswerden und nicht nur lernen, mit ihnen zu leben.

            Kommentar


            • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

              Eine Psychotherapie wäre ein stumpfes Schwert, wenn es nicht auch möglich wäre die Erkrankung zu heilen, oder zumindest soweit zu bessern wie es irgend möglich ist.
              Sie tut ja nichts anderes, als dich dabei zu unterstützen Wege zu finden um die Beschwerden los zu werden und die Ziele zu verfolgen die du erreichen möchtest und bis dahin ein wenig gelassener damit umgehen zu können was die Erkrankung automatisch bessert.

              Dabei ist es natürlich wichtig einen Psychotherapeuten zu finden mit dem du auch gut kannst, wo die Chemie stimmt.

              Informiere dich über Psychotherapien, das hilft bei der Entscheidungsfindung.
              Bei der Ansicht dass sie gegen die Symptome nicht bewirken kann, ist es klar dass sich die Frage auftut ob das überhaupt Sinn macht, aber das hat mit den Zielen solcher Therapien nicht wirklich was zu tun.
              Das gilt eher für Leute die Symptome haben die tatsächlich nicht großartig verbessert werden können weil sie nicht auf einer psychischen Erkrankung beruhen, die können nur lernen damit umzugehen und auch dann ist es möglich dass sich dadurch die Situation verbessert, aber das trifft ja auf dich nicht zu.

              Also, in einer Therapie ist es das Ziel die Beschwerden los zu werden und vorübergehend zu akzeptieren, auch um durch Akzeptanz besser daran arbeiten zu können, nicht sie auszuhalten bis zum Sanktnimmerleinstag.
              Oft ist es schon die halbe Miete die Zusammenhänge zu durchschauen, das nimmt Befürchtungen und drängt damit auch die Mechanismen zurück die für die Beschwerden verantwortlich sind.
              Es ist aber ein längerer Weg und fordert viel von dir, solange aber trotz Abklärung nach körperlichen Ursachen gesucht wird wirst du doch eher noch weniger Heilung erfahren, weil die medizinisch gesehen nicht ohne Psychotherapie möglich ist.
              Es sei denn du hättest das Glück einen Weg zu finden durch den du Selbsthilfemaßnahmen findest die etwas für dich sind und diese so konsequent umsetzen kannst dass sie auch wirken.
              Das ist den meisten die schon einen so langen Leidensweg hinter sich haben kaum möglich, schon jene bei denen so eine Erkrankung erst beginnt scheitern sehr oft daran es alleine zu schaffen und genau da setzt die Therapie an, es wieder möglich zu machen sich selber zu helfen.
              Es ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, sie funktioniert natürlich auch nur wenn man selber dafür offen ist, ansonsten ist es tatsächlich so dass man damit nicht weit kommt.

              Einen Versuch ist es doch wert, denn wenn du einfach nur so weiter machst dann wirst du entweder daran zerbrechen, oder du wirst auch ohne Therapie automatisch lernen damit zu leben, ohne einer Therapie die Chance zu geben an der Wurzel anzusetzen und tatsächlich Heilung oder zumindest immense Verbesserung zu erfahren.

              Ich verstehe noch nicht ganz ob schon du eine Therapie machst, der Therapeut sagt diese Symptome gibt es bei psychischen Erkrankungen nicht?
              Was ist das denn für ein Therapeut und welche Form der Therapie machst du bei ihm?
              Bist du zufrieden mit ihm und warum kann er dann die VT nicht machen, oder bist du nicht zufrieden und es wäre besser dir einen passenderen zu suchen?

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              • Re: Wie stark kann die Psyche einschränken?

                "Ich möchte meine Beschwerden loswerden und nicht nur lernen, mit ihnen zu leben."

                Das ist völlig richtig.

                Das Ziel der Therapie ist auch Heilung, aber die Akzeptanz, dass die Beschwerden da sind, ist der erste Schritt.

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