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Was ist das?

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  • Was ist das?

    Hallo,
    mir wurde der Tip gegeben, mein Problem noch mal in diesem Forumsteil vorzustellen und vielleicht hat hier jemand einen Tip zu meiner Problematik.

    Ich, weiblich und knapp 40, verheiratet ohne Kinder (3 Fehlgeburten) arbeite seit über 15 Jahren in einem medizinischen Fachberuf, wobei ich durch eine Weiterbildung seit 3 Jahren viel Verantwortung für die Patienten habe.
    Es gehört dabei dazu, dass ich den Patienten anbiete, bei auftretenden Problemen oder Reaktionen des Körpers nach der Behandlung, sich bei mir zu melden, damit wir das besprechen.
    Nun ist es aber so, dass ich immer mehr Angst bekomme, etwas falsch gemacht zu haben oder das etwas passiert sein könnte (obwohl ich eigentlich sehr gewissenhaft und vorsichtig arbeite).
    Sollte sich einer der Patienten per Mail bei mir melden, bekomme ich, wenn ich schon sehe, dass eine Mail angekommen ist, plötzlich einen Stich im Brustbeinbereich, Hitzewallungen, Herzklopfen, ein sehr ungutes Gefühl bis hin zu Durchfallgefühl. Es geht schon so weit, dass wenn ich nur eine Nachricht bekomme und irgendwo "dringend" drauf steht, vom schlimmsten ausgehe, nämlich, dass ich an irgend einem körperlichen Problem Schuld sein könnte.
    Dass die Patienten Reaktionen haben können ist nicht ungewöhnlich und bedeuten in der Regel auch nichts negatives, aber dennoch schaffe ich es nicht, keine Angst/Panik zu bekommen.

    Was kann ich tuen? Es wird schlimmer und ich habe Angst, wie es weitergehen soll. Wie soll ich gut arbeiten, wenn ich nicht mit den Reaktionen umgehen kann.


  • Re: Was ist das?

    Hi,
    hast du denn eine Idee woher die Unsicherheit kommst?
    Ist vielleicht mal was gewesen, eventuell bei Kollegen, oder denkst du eher du bist schon immer so und es verschlimmert sich eventuell durch die wachsende Verantwortung?

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    • Re: Was ist das?

      Hi,
      ich denke, es verschlimmert sich durch die wachsende Verantwortung.
      Zwar habe ich und auch Kollegen schon mal von Patienten negative Feedbacks bekommen, aber meist konnte das gut geklärt werden und es ging gut aus.
      Dennoch habe ich Angst, dass es mal nicht gut ausgeht und ich Schuld bin.

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      • Re: Was ist das?

        Du musst dir klar machen, dass Menschen Fehler machen, die bleiben in keinem Beruf aus.
        Wie du damit umgehst ist das Entscheidende.
        Du kannst dir sagen, wenn ich Fehler mache stehe ich dazu und ist ein Fehler dabei der mich fertig macht, dann stehe ich auch dazu und kann immer noch was anderes machen.
        Das wäre schon mal ein guter Ansatz.
        Du glaubst ja sicher auch nicht dass deine Kollegen ohne Fehler durch ihr Berufsleben schweben, auch die machen welche.
        Das was bewundernswert an solchen Berufen ist, ist doch dass jemand ihn ausübt, obwohl er weiß dass er nicht unfehlbar ist und dennoch dazu stehen kann weil er sein bestes gibt.
        Dein Problem ist gar nicht mal das Versagen, sondern vielleicht der Umgang damit, der einen Fehler eher vertuscht anstatt dass die Leute dazu stehen dürfen weil es einfach menschlich ist.
        Also selbst wenn etwas schief läuft, ist es trotzdem ok, nur die vorausgesetzte Unfehlbarkeit, die allerdings niemand inne hat, ist es was belastet.

        Gibt es keine Stelle die Gespräche anbietet, für solche Selbstzweifel?

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        • Re: Was ist das?

          Danke für deine Erklärung.
          In medizinischen Jobs sind Fehler einfach nicht eingeplant.
          Ich handle somit nach bestem Wissen und Gewissen und versuche Fehler zu vermeiden. Ich stelle mich auch wenn nötig der Kritik (was mich innerlich schon mitnimmt).
          Aber nach gewissen Situationen überkommt mich kurz diese sehr unangenehme Panik.

          Leider gibt es keine konkrete Anlaufstelle.
          Geht denn diese aufkommende Panik weg? Gefühlt, kann ich als Vorbereitung gar nicht so viel machen, da sie situativ aufkommt.

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          • Re: Was ist das?

            Geht denn diese aufkommende Panik weg? Gefühlt, kann ich als Vorbereitung gar nicht so viel machen, da sie situativ aufkommt.
            Für mich hört es sich so an als würdest du zweifeln, nicht so richtig auf deine Künste vertrauen.
            Das Selbstvertrauen dass die Entscheidungen so getroffen wurden wie es dir bestmöglich war und nicht daran zu zweifeln, ist sicher nötig damit du keine Panik mehr bekommst.

            Wie war es denn vor dem Job?
            Bist du von Haus aus ein ängstlicher Mensch, oder denkst du es ginge immer noch ein bisschen mehr?

            Bekommst du Anerkennung für deine Arbeit, von Kollegen und Patienten, die dir sagt dass du in deinem Job gut bist?

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            • Re: Was ist das?

              Da liegt du nicht so falsch.
              Da man viele Techniken noch besser machen kann, denke ich oft, dass ich evtl. nicht das Beste gemacht haben könnte und mir evtl. noch etwas fehlt.

              Ich bekomme Lob von Kollegen und Patienten und ich werde auch sehr geschätzt, aber dennoch erreicht mich dieses Lob nicht so tief, wie Kritik.
              Vor dem Job war es eigentlich nicht so schlimm. Auch da hab ich Lob einfach nur angenommen, aber die Kritik hat mich nicht so fertig gemacht. Auch war die Verantwortung nicht so groß wie jetzt.
              Ansonsten bin ich eigentlich ein sicherer Mensch, wenn ich weiß, dass ich etwas kann. Ich mache Dinge besonnen und gewissenhaft.

              Von Haus aus wurde ich nicht besonders viel gelobt. Ich habe vieles gut und richtig gemacht und das wurde als gegeben gesehen. Erst im Studium bin ich mit echter Kritik und auch mal Versagen konfrontiert worden. Und dann sind familiär und auch Privat (Fehlgeburten) Dinge passiert, die mir gezeigt haben, dass man nicht alles planen kann und nicht alles so rund läuft, wie ich es mir gedacht habe.

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              • Re: Was ist das?

                Vielleicht ist das dass Problem, du versuchst zu planen und die Kontrolle zu behalten, dort wo Kontrolle nicht mehr möglich ist beginnen die Zweifel?

                Es hört sich für mich immer noch nach Zweifeln und Unsicherheit an, gegen die du dich mit Perfektionismus absicherst, aber auch Perfektionismus hat seine Grenzen an denen die Unsicherheit immer noch da ist.

                Ich denke wenn Lob einen nicht erreicht und Kritik verletzt, dann hat dies auch etwas mit dem Selbstwert zu tun.

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                • Re: Was ist das?

                  "dass man nicht alles planen kann und nicht alles so rund läuft, wie ich es mir gedacht habe."

                  Nach Ihrer Schilderung geht es nicht nur um ein Selbstwertdefizit, sondern auch um die Wertung der Dienstsphäre im eigenen Leben.

                  Also unabhängig vom Selbstwert ist auch die Fähigkeit wichtig, das in der Arbeitswelt Erlebte in das eigene Erleben richtig zu platzieren, also ihm den richtigen Stellenwert zuzuordnen.

                  Können Sie denn nach der Arbeit vollkommen abschalten und sich dem Privatleben hingeben?

                  Dort wichtige, bereichernde Elemente zu haben, relativiert zwangsläufig das Erleben im beruflichen Bereich. Sonst spült Ihr Unbewusstes Dinge an die Oberfläche, die ab einem gewissen Grad destruktiv wirken und Sie psychisch krank machen können.

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                  • Re: Was ist das?

                    Ich denke schon, dass ich nach der Arbeit vollkommen abschalten kann. Zwar rede ich ich manchmal bei mir wichtigen Ereignissen noch mit meinem Partner darüber, aber danach ist die Arbeit kein Thema mehr für mich.
                    Ausser natürlich, ich erwarte etwas schlechtes, durch eine negative Äusserung des Patienten. Dann läßt es mich nicht mehr los, bis ich es nach ein paar Tagen geklärt habe.

                    Kommentar



                    • Re: Was ist das?

                      "Ausser natürlich, ich erwarte etwas schlechtes, durch eine negative Äusserung des Patienten."

                      Sie berichten, dass das Problem früher nicht bestand, sondern erst mit zunehmender Verantwortung auftrat.

                      Aber gab es denn einen speziellen Anlass, der im zeitlichen Zusammenhang mit der Symptomatik stehen kann?

                      Das wäre für therapeutische Wege wichtig.

                      Kommentar


                      • Re: Was ist das?

                        Es fing im Prinzip an, als ich Behandlungsweisen anwenden sollte, hinter denen ich nicht zu 100% stand.
                        Einmal, weil ich sie mir noch nicht zugetraut habe und dann, weil ich im Studium nicht nur positives dazu gehört hatte.

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                        • Re: Was ist das?

                          "als ich Behandlungsweisen anwenden sollte, hinter denen ich nicht zu 100% stand."

                          Wer verlangt so etwas von Ihnen?

                          Es klingt fast so, als wären Sie als Psychologin für Klagen von Patienten zuständig?
                          Da gäbe es nämlich auch kaum oder wenig positive Rückmeldungen.

                          Kommentar


                          • Re: Was ist das?

                            Das haben meine Chefs verlangt.
                            Ich war am Anfang im neuen Job sehr unsicher das neu Gelernte anzuwenden.
                            Nein, ich bin keine Psychologin.

                            Kommentar


                            • Re: Was ist das?

                              Vielleicht ist es nicht der richtige Job?

                              Kommentar


                              • Re: Was ist das?

                                Vielleicht. Ich hoffe dennoch, dass die Situation auch anders zu lösen ist, als den Job aufzugeben.

                                Kommentar


                                • Re: Was ist das?

                                  Wenn du an den Punkt kommst wo es nicht mehr für dich geht, dann hast du nichts zu verlieren und kannst offen mit deinen Vorgesetzten reden.
                                  Manchmal ist das auch der einzige Weg um etwas verändern zu können und manchmal wissen die Vorgesetzten gar nicht wie die Mitarbeiter unter ihren Vorgaben leiden, haben dann auch eine Einsicht.

                                  So wie du die Situation schilderst, ist es gar kein Wunder dass du Probleme hast, unsicher wirst.
                                  Die Chefetage scheint nicht wirklich hinter dir zu stehen sondern "nur" Umsetzung und Resultate zu erwarten, ein Verlängerter Arm ihrer Vorstellungen.
                                  Wenn man nur als verlängerter Arm fungiert und natürlich ganz anders denkt und fühlt, aber sich nicht wirklich mit einbringen kann, dann ist es vorprogrammiert dass es zu Differenzen kommt und damit auch zu Begebenheiten die in den Augen der Chefs Fehler sind, was einem dann natürlich auch Angst macht.

                                  Kommentar


                                  • Re: Was ist das?

                                    Die Chefetage scheint nicht wirklich hinter dir zu stehen sondern "nur" Umsetzung und Resultate zu erwarten, ein Verlängerter Arm ihrer Vorstellungen.
                                    Wenn man nur als verlängerter Arm fungiert und natürlich ganz anders denkt und fühlt, aber sich nicht wirklich mit einbringen kann, dann ist es vorprogrammiert dass es zu Differenzen kommt und damit auch zu Begebenheiten die in den Augen der Chefs Fehler sind, was einem dann natürlich auch Angst macht.
                                    So in etwas fühlt es sich auch an.
                                    Ich habe auch eine Nebentätigkeit mit der gleichen Arbeit, aber auf selbstständiger Basis und da entsteht die Angst auch in besagten Situationen.
                                    Dort versuche ich wieder zu mir zurück zu kommen und "mein Ding" zu machen. Da fällt mir aber auch auf, dass ich manchmal die Worte der Chefs im Kopf höre "das sollte ich jetzt so und so machen" oder "das hätte ich jetzt hier tun müssen".

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                                    • Re: Was ist das?


                                      das sollte ich jetzt so und so machen" oder "das hätte ich jetzt hier tun müssen".
                                      Hast du diese Kritik schon einmal als Aufforderung zur Diskussion gesehen?
                                      Die Chefs sehen diese Anmerkungen sicher als konstruktive Kritik, sie ist aber nur produktiv wenn darüber geredet werden darf, was ein Argument wäre falls die nicht so gerne das Für und Wider abwägen.
                                      Es geht doch den meisten so, man muss die Hintergründe verstehen um etwas gut machen zu können und jene die bestimmte Vorgehensweisen einfordern müssen einem die Gründe dafür auch darlegen, damit sie nachvollzogen werden können.
                                      Ohne das gibt es nur Mitarbeiter die ihren Job machen wie sie ihn machen, weil es dort immer schon so war, ohne zu wissen wo nun der tiefere Sinn gegenüber anderer Herangehensweisen ist.
                                      Das blockiert die Eigeninitiative, die Fähigkeit eine Wahl zu haben um sich für das Bestmögliche zu entscheiden, es erhöht aber die Angst die Vorgesetzten nicht kopieren zu können (weil man einfach keinen Draht zu der Vorgehensweise hat) und damit "in deren Augen" Fehler zu machen.

                                      Vielleicht kannst du ja mal das Gespräch suchen, versuchen denen verständlich zu machen was da schief läuft und anmerken dass du mehr als lapidare Vorgaben brauchst um deinen Job gut machen zu können, wie z.B. Spielraum in dem andere Herangehensweisen möglich sein sollten, wenn sie gut funktionieren.
                                      Schließlich wollen die doch eine Mitarbeiterin die was drauf hat, das geht aber nur wenn man sich auch ohne Ängste entfalten kann.

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