ich litt jahrelang unter Depressionen und habe mich selbstverletzt. Ich nehme jetzt fast einem Jahr gar keine Psychopharmaka mehr, hatte zuletzt auch nur noch ein niedrig dosiertes Neuroleptikum.
Entgegen der Erwartungen der Ärzte habe ich mich seit mehr als einem Jahr nicht mehr geritzt. Trotzdem merke ich, wenn ich in Situationen bin, in denen ich unter Druck stehe wie z.B. letztens vor einer Prüfung, bekomme ich starken Ritzdruck. Ich werde dann unruhig und alles dreht sich um den Drang sich ritzen zu wollen. Ich habe sehr mit mir gekämpft.
Da mir Skills nie wirklich geholfen haben und ich auch eigentlich keine Borderline-Patientin bin, habe ich versucht die Sache über den kognitiven Weg in den Griff zu bekommen. Also indem ich mir sage, dass das ritzen nur viele negative Folgen hat.
Trotzdem geht der Ritzdruck natürlich mit starken Gefühlsschwankungen einher, die ich aber nur in diesen Ritzdruckphasen habe. Was kann man dagegen tun? Hört der Ritzdruck nicht irgendwann auf, wenn man sich lange genug nicht geritzt hat?
Zumindest ist es besser geworden. Früher bekam ich auch ohne Grund Ritzdruck, einfach wenn ich mich "lange" nicht mehr geritzt habe. Es kann fast soetwas wie eine Sucht darstellen, da es einem den Druck und die explosiven Gefühle nimmt. Kann man das Ritzen als "Suchterkrankung" bezeichnen? Was würden Sie vorschlagen, was ich tun könnte? Ich will unbedingt vom Ritzen wegkommen, aber ich habe einen schweren Weg hinter mir. Ich hatte starkes Übergewicht, habe über 30kg abgenommen und habe gleichzeitig aufgehört mit dem Ritzen. Es ist als wenn jemand aufhören will mit Rauchen und gleichzeitig Diät hält.
Hinzu kommt die hohe Belastung durch meine körperlichen Krankheiten wie die vor drei Jahren neu aufgetretenen Grand Mal Anfälle.
Vielen Dank und viele Grüße
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