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Liebe trotz schlechter Behandlung?

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  • Liebe trotz schlechter Behandlung?

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich frage mich, wie man es schafft, dass man jahrelang in einer Beziehung ist, in der man des öfteren kleingeredet und beleidigt wird. Außerdem wird einem vorgeschrieben, was man zu tun und lassen hat und will das eigentlich aber gar nicht. Wie schafft man es das alles mitzumachen ? Hat man dann eine psychische Störung? Hat man dann geringes Selbstbewusstsein und stellt den Menschen über sich, sodass er sich all das erlauben kann, selbst wenn man gebildet ist. Oder versucht man ein Traumbild von einer Person aufrecht zu erhalten, das es real aber gar nicht gibt. Wenn ja, wie schafft man das? Und vor allem wie kann man in einer festen Beziehung bleiben, wenn man geschlagen wird? Klar, der Partner hat auch gute Seiten. Macht einem auch mal Komplimente und Geschenke. Aber wie schafft man es so eine schlechte Behandung auszuhalten?
    Ich habe es auf Dauer nicht ausgehalten, aber ich frage mich, warum es manche Freunde von mir immer noch mitmachen? Wie kann man ernsthaft glauben, dass einen der Partner dann liebt?
    Habt ihr eine Idee?

    MfG Sanny


  • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

    Habt ihr eine Idee?
    Ich glaube nicht dass es da eine allgemeingültige Antwort gibt, man müsste mehr über die Leute und Hintergründe wissen.
    Gründe gibt es viele, von Abhängigkeit, über Angst bis hin zum Glauben an Liebe.
    Man muss erst einmal wissen was der Grund ist und das erfährt man nur über die betroffene Person, woraus sich dann auch ergibt warum sich nicht getrennt wird, oder wie man es anstellen kann sich zu trennen.

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    • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

      "Wie kann man ernsthaft glauben, dass einen der Partner dann liebt?"

      Es gibt sehr verschiedene Definitionen von "Liebe". Eben auch solche, bei denen eine Dominanz des Partners mit vielen negativen Begleiterscheinungen als eine Variante angesehen und ertragen wird, weil kein anderes Verhaltensmuster in der Vorstellung existiert.

      Sei es nun wegen fehlender Vorbilder im Elternhaus oder eventuell wegen noch schlimmerer eigener Erfahrungen, so dass der Verbleib etwa i.S. des kleineren Übels stattfindet.

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      • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

        Danke für die Antwort.

        Aber selbst, wenn keine andere Form von Liebe erfahren. Man bekommt doch über Medien oder andere Menschen mit, dass es auch anders laufen kann.
        Man wird doch wohl registrieren, dass man negative Begleiterscheinungen erleidet und dass es auch anders und besser gehen kann?
        Daher verstehe ich das nicht. Wir leben doch in einer modernen Welt und es gab auch eine Frauenbewegungen. Gucken diese Leute denn nicht nach links und rechts und schauen, dass es auch anders und besser gehen kann?

        MfG Sanny

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        • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

          Gucken diese Leute denn nicht nach links und rechts und schauen, dass es auch anders und besser gehen kann?
          Das ist kein Maßstab.
          Bei denen die so etwas erfahren wird es in der Öffentlichkeit auch wesentlich braver zugehen, der Schein wird gewahrt und nicht wenige vermuten dies auch bei den anderen.

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          • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

            Ich glaub, das hat etwas damit zu tun, wie man es gewohnt ist.
            Wenn man diese Regeln ( einmal Zuckerbrot, dann wieder Peitsche) als Kind mitgekriegt hat, dann sind diese normal und hingenommen- weil man ja nichts anderes gelernt hat.

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            • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

              Ich glaub, das hat etwas damit zu tun, wie man es gewohnt ist.
              Definitiv.
              Gewohnheit vermittelt auch Sicherheit, man weiß was man zu erwarten hat.
              Auch wenn jeder sieht dass eine Trennung das Beste wäre, so ist die Situation dann alleine weiter zu machen ungewohnt und suggeriert damit Gefahr.
              Sicher spielt dabei auch das Selbstbewusstsein und der Selbstwert eine Rolle, welche oft schon in der Kindheit auf mickrig getrimmt wurde.
              Zu bleiben verleiht dann eben mehr Sicherheit, auch weil man die Situation einschätzen kann, als der Aufbruch ins Unbekannte ohne zu wissen was da auf einen zukommt und mit der Überzeugung dem nicht gewachsen zu sein.
              So wird der Tyrann zum Helfer und Anker, vor dem Sprung ins kalte Wasser.

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              • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                Okay, danke. Ja das ist alles sehr gut beschrieben. Dann verstehe ich das!

                MfG Sanny

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                • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                  Immer wieder kommt mir vor, wir sind wie Hündchen, gehen sofort Bindungen ein, wenn wir gestreichelt und gefüttert werden mit Dingen, die uns an Liebe erinnern. Der Mensch ist ja halb Tier und das ist in uns drin, treu zu sein, also anhänglich. Wär ich zu meinem Hund schlecht, er würde mich trotzdem nicht verlassen- es sei denn, man nimmt ihn mir weg und schaut besser auf ihn, dann ginge es.
                  Ich habe schlechte Beziehungen früher erst ablegen können, wenn mir jemand begegnet ist, der mich rausgezogen hat. Ich war sehr verunsichert, hab alles geglaubt und beileibe nicht unterscheiden können zwischen gern haben und ausgenutzt werden- was als "Junges" wohl normal ist. Darum ist ja die Auflage da in vielen Kulturen- kein Sex vor der Ehe. Das bindet, dieses Zusammenkommen auf intimster Ebene, zumindestens Frauen mehr, als Jungs. Oder?

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                  • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                    ja, du sagst es. So ging es mir auch immer. Irgendwie bleibt man dann doch länger in den schlechten Beziehungen hängen als es einem gut tut. Und dann trifft man geschwächt auf einen Mann, der einen dann aus solch einer schlechten Beziehung rausholt und dann kann er einen in der eigenen Not noch wunderbar schön ausnutzen, weil man ja eh schon solche Behandlungsweisen gewöhnt ist.
                    Naja und dann wacht man zum Glück doch irgendwann auf.

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                    • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                      "Naja und dann wacht man zum Glück doch irgendwann auf."

                      Und nun geht es darum, auch wach zu bleiben...

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                      • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                        Danke. Ja, das fällt manchmal schwer.

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                        • Re: Liebe trotz schlechter Behandlung?

                          Ich sehe es so, dass sich das Unterbewusstsein an eine sehr alte Situation erinnert, wo die frühkindliche Sehnsucht auf diese Weise gestillt wurde und die Seele gezwungen war, das hinzunehmen. Als Kind hat man ja keine andere Wahl. Wenn ich erwachsen ferngesteuert an die gleiche Type gerate, dann schwingt der Verstand mit und sagt sich: ich kann da raus. Es dauert dann halt etwas länger, bis man sich lösen kann. Da spielen noch kindliche Verlassenheitsängste mit rein und Depressionen erschweren einem den Ausstieg. Aber die Rückfälle werden kürzer und seltener. Irgendwann ist der Selbsterhaltungstrieb stärker und das alte Muster verschwindet.

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