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An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

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  • An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

    Hallo,

    ich hatte 10 Jahre lang schwere Depressionen. Dann habe ich über einen langen Zeitraum sämtliche Psychopharmaka gegen den Rat der Ärzte abgesetzt. Seitdem geht es mir viel besser, bin jetzt seit 2 Jahren antidepressivafrei und war auch seitdem nicht mehr in der Psychiatrie.

    Zu meinem Problem. Ich habe eine schwere Epilepsie. Ich war nie anfallsfrei, jedoch hatte ich bis zu meinem 30 Lebensjahr nur kleine, komplex fokale Anfälle mit Lamictal.
    Dann wurde ich am Gehirn operiert und die Epilepsie wird seitdem immer schlimmer und die EEGs sind eher schlechter geworden.
    Ich habe seit drei Jahren Grand Mal Anfälle und bin nach diesen Sturzanfällen, wenn ich wieder wach werde in einer Art "Dämmerzustand" und bin dann total verwirrt. Meine Eltern haben mir erzählt wie ich mich dann verhalte, aber ich erinnere mich an gar nichts. Früher war ich nie so verwirrt und bin auch nicht gefallen. Können da auch psychische Faktoren eine Rolle spielen? Aber eigentlich geht es mir psychisch so gut wie schon ewig nicht mehr. Mit dem Auftreten der Grand Mal Anfälle wurde meine Stimmung und die Depression besser. Ist das verständlich?

    Viele Grüße


  • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

    "Mit dem Auftreten der Grand Mal Anfälle wurde meine Stimmung und die Depression besser. Ist das verständlich?"

    Ja, da gibt es einen eindeutigen Zusammenhang.

    In den Zwanziger Jahren wurde festgestellt, dass sich Depressionen in dem Moment bessern, wenn der betreffende Mensch epileptische Anfälle bekommt.

    Daraufhin konstruierte der Italiener Bini ein Gerät, mit dem man epileptische Anfälle auslösen konnte.

    Anfangs gab es viele Nebenwirkungen (NW), besonders kognitive Störungen bis zur Verwirrtheit (so ähnlich, wie Sie das auch beschreiben). Dann wurde die Methode immer weiter verbessert, so dass heute die Elektrokrampftherapie bei strenger Indikation den meisten Psychopharmaka nicht nur überlegen ist, sondern auch kaum noch NW hat.

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    • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

      Hallo,

      ich hätte noch eine andere Frage. Ich habe das Neuroleptikum Trevicta zuletzt vor 9 Monaten gespritzt bekommen. Eigentlich hält die Depot-Wirkung 3 Monate an. Jetzt wo alle Psychopharmaka abgesetzt sind, geht es mir viel besser, aber ich habe immernoch einen hohen Prolaktinspiegel und Milch in der Brust. Kann das immernoch von Trevicta kommen? Die Ärzte sind sich da nicht einig. Mein Frauenarzt sagt, dass das nicht mehr vom Trevicta sein kann.
      Ich habe schon seit Jahren Milch in der Brust und keine Regelblutung. Das kam ganz plötzlich, früher hatte ich das unter den Neuroleptika nie gehabt.

      Da ich nie eine Psychose hatte und die Neuroleptika eher zur Beruhigung und gegen mein Ritzen verschrieben wurden, bin ich auch nicht darauf angewiesen. Hatte auch zuletzt nur noch eine niedrige Dosis.
      Habe mich jetzt seit einem Jahr nicht mehr geritzt. Der Ritzdruck nahm ab als ich anfing die Medikamente abzusetzen. Früher unter Medikamenten habe ich wöchentlich geritzt und war ca. alle 2 Monate zum Nähen von Wunden in der Notaufnahme.
      Es wurde immer versucht, wie bei Borderline-Patienten, mir mit Skills zu helfen. Ich habe jedoch keine Borderlinestörung, da alle anderen Symptome fehlen, sagte auch mein Psychiater. Ich habe auch erst mit 27 Jahren in der Psychiatrie angefangen mich zu ritzen. (Mehr als Druckmittel, um den Ärzten und Pflegern zu zeigen, dass ich mache, was ich will, auch wenn man mich einsperrt.)
      Später das Abgewöhnen der "Sucht" Ritzen war sehr schwer. Ich habe es über den kognitiven Weg geschafft, indem ich mir bei Ritzdruck verdeutlicht habe, welche Nachteile das Ritzen hat. Eltern/Geschwister leiden darunter, man hat ewig die Wunden, muss zum Fädenziehen etc. Es hilft auch nur kurze Zeit das Ritzen, kurz dannach ist die Anspannung bei mir wieder da. Dies sind nur so einige Beispiele. Leider hat mir damals kein Psychologe helfen können, ich musste es selbst...
      Ich dachte ich erzähle mal einen Teil meiner Geschichte.
      Gibt es eigentlich auch andere psychische Störungen, bei denen sich Menschen selbstverletzen? Ich hatte auch schon immer eine sehr herabgesetzte Schmerzempfindung, schon als Kind war ich viel krank, jedoch wenig empfindlich gegenüber Operationen, Spritzen etc. im Bezug auf Schmerzen.

      Viele Grüße

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      • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

        "Ich habe schon seit Jahren Milch in der Brust und keine Regelblutung."

        Das ist eine ganz typische Prolaktinwirkung.

        Wie lange besteht denn der hohe Spiegel schon?

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        • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

          Hallo,

          der hohe Spiegel besteht schon seit ca. 6 Jahren. Habe 10 Jahre lang Neuroleptika genommen und wie gesagt vor 9 Monaten war die letzte Depot-Spritze Trevicta. Kann das immernoch von Trevicta kommen? Mich stört es über die Jahre etwas (bin ja auch keine Mutter, die ein Kind stillen muss), habe jetzt Bromocriptin verschrieben bekommen wegen dem Prolaktinspiegel von 90.

          Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank

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          • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

            "Kann das immernoch von Trevicta kommen?"

            Es gibt Fälle, bei denen sich der Organismus an die Produktion hoher Hormonspiegel gewöhnt, obwohl kein dies förderndes Medikament mehr wirkt.

            Kommentar


            • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

              Hallo,

              eine Frage, die nicht mich selbst betrifft. Können Verwirrtheitszustände (nicht wissen, welcher Monat, undeutliche Sprache etc.) auch durch schwere psychische Belastungen auftreten also ohne, dass jemand unter Demenz leidet?

              Viele Grüße

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              • Re: An den Doktor: Depression weg Epilepsie voll da

                "Können Verwirrtheitszustände (nicht wissen, welcher Monat, undeutliche Sprache etc.) auch durch schwere psychische Belastungen auftreten also ohne, dass jemand unter Demenz leidet?"

                Die Ursachen für Verwirrtheitszustände (offiziell delirante Störung) sind so vielfältig, dass Demenz sogar nicht an erster Stelle steht.

                Am häufigsten sind zerebrovaskuläre Ursachen - oft im Zusammenhang mit kardiovaskulärer Insuffizienz.
                Aber über den hämodynamischen Mechanismus kann bei älteren Menschen auch schon ein erhöhter Hämatokrit bei Flüssigkeitsmangel (zu wenig getrunken) eine relativ harmlose Ursache sein.

                Psychische Belastungen können quasi über die o.g. Umwege zu deliranten Störungen führen.
                Oder psychische Traumata können - oft sehr plötzlich - auch einen deliranten Zustand auslösen. Am häufigsten sind hier die sogenannten stuporösen Formen.

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