Bezüglich meiner Depression und Angststörung gelange ich immer wieder zu dem Schluß, daß bei mir prinzipiell Dauerbelastung und -streß die Auslöser für die immer wiederkehrenden Talfahrten sind. Klar - auch in meiner Kindheit und Jugend war nicht alles Gold, was glänzte Aber so schlimm, daß es jetzt Traumata ausgelöst hätte, die als Hauptursache dafür verantwortlich sind, kann es auch nicht gewesen sein. Verstärker, zusätzliche Erklärungen: ja - Hauptursache: nein
Weiterhin brach die Depression/Angststörung ja bei mir drei Jahre nach dem Tod meiner Mutter und der Geburt unseres Sohnes aus, weiterhin hatte ich im Büro etlichen Streß und litt unter Unzufriedenheit, und durch den Nachwuchs hat sich natürlich auch persönlich und im Haushalt vieles zum stressigeren hin verändert.
Wie dem auch immer sei:
Mein Vater erzählte mir nun gestern Nachmittag, er hätte mal vor 30 40 Jahren einen Arbeitskollegen gehabt, der einmal im Jahr für zwei Wochen eine Schlafkur gemacht hat, von der er danach immer super erholt und energiegeladen wieder zurückkam.
Ich hab daraufhin meinen Hausarzt gestern während der Akupunktur darauf angesprochen, der meinte, so etwas würde heutzutage nicht mehr gemacht bzw. das gäbe es nicht mehr. Er schien es aber durchaus für sinnvoll zu halten in meinem Fall. Meinte aber auch, Zuhause brächte das nicht viel, da hätte ich die Ruhe nicht zu. Klar, bin ich auch selbst schon drauf gekommen
Vom Prinzip her klingt das Konzept "Schlafkur" allerdings sehr plausibel auf mich für die Behandlung speziell von Dauerstreß und Erschöpfungsdepressionen, weil man da zwei drei Wochen lang wirklich komplett weg ist von allen Problemen, sich um absolut nichts kümmern muß, gar nichts, und das Gehirn mal komplett irgendwo im Delta-Alpha-Wellen-Bereich gehalten wird, wo es sich um keinen Streß kümmern muß und richtig abschalten und regenieren kann.
So stelle ich es mir zumindest vor.
Ich hab daraufhin gestern mal kurz in Google "Schlafkur" eingegeben und bin direkt fündig geworden: Vom Grundsatz scheint es das also sehr wohl noch zu geben; wahrscheinlich gehört es nur eben nicht mehr zum Standardrepertoire der Therapien.
Meine Frage jetzt:
Hat hier jemand schon Erfahrungen mit Schlafkuren gemacht?
Worauf muß man da achten? Ich kann mir vorstellen, daß es da auch bessere und schlechtere Kliniken gibt. Und gerade, weil so eine Schlafkur ja doch gehörig in den üblichen Wach- und Schlafrhythmus und damit auch die Psyche eingreift, wäre mir da eine gute Empfehlung sehr hilfreich
Und wie beurteilen Sie, Hr. Dr. Riecke, das Konzept der Schlafkur aus Ihrer ärztlichen Sicht heraus? Haben Sie bereits entsprechen positive Erfahrungen von einigen Ihrer Patienten zu berichten? Und können Sie vielleicht eine Klinik empfehlen?
Die Klinik müßte im ersten Schuß nicht unbedingt in Deutschland sein, Schweiz oder Österreich wären auch ok; Hauptsache deutsch-sprachig und wie gesagt eine gute, vertrauensvolle Empfehlung. Ich vermute eh, daß ich da privat für zahlen muß und allenfalls meine Zusatzversicherung da vielleicht was zuschießt.
Danke schonmal
LG,
Alex
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