ich dachte ich erzähle mal meine Geschichte. Ich hatte 10 Jahre lang schwere Depressionen. Ich habe ein halbes Dutzend Tabletten, Antidepressiva und Neuroleptika, bekommen und nichts hat geholfen.
Ich habe jetzt seit 3 Jahren Grand Mal Anfälle wegen meiner Epilepsie. Früher hatte ich "nur" häufige kleine, komplex fokale Anfälle. Obwohl meine Lebenssituation durch die großen und schweren Anfälle schwerer geworden ist (Leben bei den Eltern mit 30 Jahren, Nebenwirkungen der Antiepileptika, Verletzungen durch das Fallen bei den Anfällen etc.) geht es mir psychisch viel besser. Ich habe wieder Energie, schlafe nicht mehr den halben Tag und bin gut gelaunt. Können die Grand Mal Anfälle die Depressionen bessern?
Man kann sich eigentlich nicht vorstellen, dass Depressionen besser werden, obwohl die Lebenssituation durch die Epilepsie schwerer wird.
Ich nehme seit über einem Jahr kein Antidepressivum mehr und das Neuroleptikum ist jetzt auch abgesetzt. Mir geht es ohne diese Medikamente und die damit verbundene Sedierung und Probleme viel besser. Aber wie kann man lernen mit einer Situation wie den häufigen Anfällen umzugehen? Es ist schon nicht so schön, wenn kein Medikament hilft und man bereits am Gehirn operiert wurde wegen der Epilepsie ("therapieresistente Epilepsie"). Manchmal mache ich mir Vorwürfe, dass ich der Op damals zugestimmt habe. Seit der Op wird die Epi immer schlimmer.
Viele Grüße und danke
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