Immer wieder wird man in Gesprächen von Therapeuten und Ärzten in Gesprächen, während man etwas schildert, gefragt: 'Man' oder 'Ich'?
Zumeist ist diese Frage schwer zu beantworten, weil man sich in all den Jahren so extrem von sich selbst distanziert hat um sich zu schützen, dass man eigentlich gar nicht mehr richtig weiß, wer man ist und wer eigentlich gerade spricht.
Von außen betrachtet sehe ich einen Anteil, der nur in bestimmten Situationen zum Vorschein kommt und einen erniedrigt und nur auf seine Bedürfnisse fokussiert ist, dann einen Anteil, der erstarrt ist und nur im Schreiben, Malen und der Musik lebt und sich nicht anders ausdrücken kann, einen Anteil, der äußerst depressiv getrübt ist und sein Leben als Marionette wahrnimmt und einen weiteren Anteil, den Beschützer, der sich immer für einen und auch andere einsetzt und positiv gestimmt und motiviert ist.
Unter einander führen sie immer Dialoge und je nachdem wer gerade energischer ist, bildet dann das Empfinden. Manchmal vergehen auch Stunden und man liegt regungslos da, während sie miteinander sprechen und erst etwas von außen, wie ein Klingeln, einen 'aufweckt'.
In Alltagssituationen kommt gelegentlich auch ganz plötzlich z.B. der Beschützer zum Ausdruck, im Nachhinein kann man es selbst nicht nachvollziehen, warum man dies und jenes in dem Moment gesagt hat.
Diese Anteile sind für mich selbst so verwirrend, dass ich deren Existenz immerzu in Frage stelle und auch nie in den Gesprächen erwähne, weil es für Außenstehende sowieso nicht greifbar wäre, da es so irrational klingt.
Jene mit Traumafolgen: Kennt ihr diese Wahrnehmungen?
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