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Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?

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  • Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?

    Hallo,

    erst einmal ein großes Lob und Danke, dass ein Forum mit diesem speziellen Schwerpunkt eingerichtet wurde

    Nun zur Problematik: Im Allgemeinen ist mein Traumerleben äußerst negativ besetzt, sodass ich nach dem Aufwachen stets in einem endlos erscheinenden Tief zu sein scheine, aus dem man nur in Schildkrötenschritten im Laufe des Vormittags hinaus gerät oder manchmal auch dort verbleibt...

    In den letzten Tagen wiederholte sich jedoch immer und immer wieder derselbe Thematik in meinen Träumen.
    Eigentlich verflüchtigen sich die Erinnerungen an die Träume in der Nacht relativ schnell nach dem Aufwachen, sodass keine Erinnerungen mehr greifbar sind je mehr man wieder ins Hier und Jetzt gerät. Trotzdem irritiert und besorgt mich der Umstand, dass ich nahezu fast täglich von den Tränen aufgeweckt werde.

    Kurz zum Traum selbst: Der Traum spielt sich immer an zwei Orten ab. Einerseits bin ich im jetzigen Alter, andererseits findet das Geschehen zuhause in der Wohnung, in der man als Kind gelebt hat statt. Man ist zuhause und die Hektik für eine perfekte Atmosphäre, da das Essen das einzige Ritual darstellte, bei dem die Familie zusammen kommt, zumindest einmal am Tag, ist im vollen Gang. Währenddessen warte ich sehnsüchtig auf die Ankunft meines Vaters, der sich auf dem Weg nach Hause befinden müsste, er kommt aber niemals an. Während das Mittagessen aufgeteilt wird, spüre ich aber seine Anwesenheit und sehe ihn auch, obwohl er gar nicht da ist.

    Nun ist es kein Geheimnis, dass Depressionen auf innerseelischen Konflikten beruhen.
    Drückt dieser Traum, dass Bedürfnis aus nun endlich zu trauern (der Tod ist fast zehn Jahre her und nähert sich im nächsten Monat wieder mal…) ?
    Oder drückt dieser Traum, dass Bedürfnis nach Nähe aus, da keine stützenden Personen im Leben vorhanden sind (tendenziell schwieriges Verhältnis zur Mutter und auch im zwischenmenschlichen Bereich)?

    Danke im Voraus.


  • Re: Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?

    "Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?"

    Die Frage kann man bejahen. Das Unbewusste benutzt gern den Traum, um zumindest situativ mal an die Oberfläche zu kommen und so die Handlungsebene zu erreichen.

    Mich speziell zu Ihrer Familiensituation zu äußern, wäre mir aber zu spekulativ.

    Übrigens: Willkommen, dass Sie wieder den Weg hierher gefunden haben.

    Kommentar


    • Re: Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?

      Vielen Dank für die Rückmeldung und fürs Willkommen heißen, Herr Dr.Riecke.
      Im ersten Moment war ich irritiert, jedoch sehr schnell positiv überrascht.
      Toll, dass nun spezielle Kategorien kreiert wurden

      Die letzten 14 Tage waren psychisch sehr herausfordernd und die Träume haben wohl unter anderem dazu beigetragen.

      In den letzten Tagen habe ich mich selbst sehr intensiv mit meiner Biografie und meinem Verhalten auseinander gesetzt. Zunächst fand natürlich eine brutale Klageschrift statt, dann habe ich aber auch einmal versucht das Ganze von außen und mit einer mitfühlenden Seite zu betrachten.
      Im Allgemeinen haben all die Erlebnisse der Vergangenheit einen Charakter sowohl mit negativen als positiven Zügen erzeugt. Negativ ist definitiv die Feindseligkeit gegenüber Mitmenschen, was natürlich als Schutz vor weiteren negativen Erfahrungen eingesetzt wird, so zumindest der Gedanke. Dabei ist eigentlich genau dies das Verhalten was den sozialen Rückzug und die Störung in der Beziehung zu den Mitmenschen befeuert.
      Positiv hingegen würde ich meinen äußerst ausgeprägten Gerechtigkeitssinn bezeichnen und das ich stets ein offenes Ohr für meine Mitmenschen habe.

      Der Grund für diese Darstellung ist der, dass in wenigen Tagen die Zulassungen für die Studienplätze verschickt werden und ich nicht ein weiteres Semester 'verschwenden' möchte.

      Ich möchte endlich mein Leben beginnen und wenigstens ein Berufsleben führen, wenn schon ein Privatleben aufgrund der mannigfaltigen Störungen nicht möglich ist.
      Mittlerweile habe ich wohl diese Tatsache einfach akzeptiert. Das Gesundheitssystem in Deutschland lässt sich nunmal nicht von heute auf morgen ändern, daran ist niemand schuld, weder die Ärzte noch die Therapeuten, aber die Zeit ist mir einfach zu wertvoll um weiterhin auf eine positive Rückmeldung für eine ambulante oder stationäre Traumatherapie zu warten und natürlich sitzen die Enttäuschungen über sooooo viele Therapieplatz-Absagen, der misslungene Aufenthalt und die fehlende, versprochene Rückmeldung von der Klinik tief, aber ich möchte nach vorne blicken.

      Ich möchte gerne etwas aus meinem Potential, das in mir steckt, machen und nicht weiter in der Passivhaltung verharren. All diese Erfahrungen haben eigentlich auch etwas Gutes, denn so kann ich mich viel besser in die Situation von einem Mandanten hinein versetzen. Ich wünsche es mir so sehr eines Tages an einem Fall beteiligt zu sein, der nicht nur meinem Mandanten hilft, sondern für alle in der Bevölkerung positive Auswirkungen hat, daher die Spezialisierung in Medizin-und Gesundheitsrecht oder etwas mit Menschenrechte (das finde ich am Allerspannendsten).
      Natürlich sind immer Selbstzweifel da: Bin ich schlau genug? Bin ich gut genug? Schaffe ich so ein Studium? Aber eigentlich glaube ich tief in meinem Inneren ganz fest daran. Von meinen Mitmenschen bekam ich schon sehr oft eine positive Rückmeldung was diesen Berufswunsch und meine Eignung betrifft, aber irgendwie zweifelt man trotzdem immer.

      Daher meine Frage: Wäre es sehr riskant, wenn ich keine Therapie beginne und den Fokus völlig auf mein Studium lege?

      Die Ambitionen sind definitiv, ja fast schon im Übermaß, vorhanden.

      Derzeit denke ich einfach: Ja, es liegt eine Traumafolgestörung vor, aber soll sie den Rest deines Lebens beeinflussen?

      Klar wird es immer wieder Phasen und Momente geben, die psychisch eine Herausforderung darstellen und einen ins Tief zurückfallen lassen, doch mittlerweile habe ich soviel, psychisch betrachtet, geschafft, dass ich denke, das es mich unheimlich gestärkt hat.

      Es soll ja auch so etwas wie 'traumatic growth' geben...

      Kommentar


      • Re: Signalisiert das Unterbewusstsein im Traumerleben unterdrückte Bedürfnisse?

        Ich seh in diesem Traum, dass du dich sehnst nach diesem ominösen "Wesen", auf das jede Religion aufbaut und zufällig in vielen Religionen sogar Vater genannt wird.

        Ich könnte mir ein Leben ohne das Wissen von meinem "höheren Selbst" ( meine andere, unsichtbare Hälfte?) , das für mich real existiert nicht mehr vorstellen.
        Träume ich, dann ist das für mich, als würde ich Zwiesprache halten mit diesem Teil von mir. Für mich ist alles wie wenn ich Informationen sammle, lerne, erfahre, dazu gewinne, mittels dieser begleitenden inneren Hälfte. Wie wenn ich ein Kind wär und dieser höhere, größere geistige Zusatz mich begleiten würde, als guter Vater, als geliebter Freund, als Beistand lebenslang und drüber hinaus- mich liebend, eben, wie du ja auch träumst- da, und irgendwie doch nicht da.

        Kannst du dir wirklich vorstellen, dass du das alles alleine schaffst, was du so machst? Ohne Hilfe von einem mehr oder weniger unbewussten Zusatz von uns, wie soll das gehen?
        Erkenne diese Liebe, die dir von früh bis spät zuteil wird, wird wach, merks endlich, trauere nicht, es ist da, immer da gewesen- deine Seele, dein Freund, dein Liebhaber geht zusammen mit dir zu Tisch, in die Badewanne, ins Freie, in die Trauer, in die Freude, in alles, was du tust, vierundzwanzig Stunden am Tag.

        Ich nehme an, das ist in uns drin, dieses Wissen davon und dieses ewige Sehnen danach, bis wir erleben, he, jetzt bin ich draufgekommen, du bist es, jetzt erkenne ich dich. Der innere Teil von uns, der macht das, was sich die meisten von Äußerlichkeiten erhoffen. Ich kann das so sehen und daher- egal, was auch immer ist, ich fühle mich nie, nie, nie ohne inneren zweiten Teil von mir. Den hat wohl jeder, nur jeder will es nicht wahrhaben, vermute ich.

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