In der letzten Woche musste ich leider Erfahren , dass mein Vater an Prostatakrebs erkrankt ist. Er bat mich ihn zu seinem nächsten Urologentermin am 09.03.07 zu begleiten.
Da mir nur sehr wenig Zeit blieb, mich mit dem Thema zu befassen und mein Vater auch noch keinerlei Krankheitswerte von Ärzten erhalten hatte waren wir beide bei diesem Gespräch mit dem Urologen von der Komplexität erschlagen.
Der Urologe kopierte uns aber alle relevanten Daten. Diese habe ich im folgenden
aufgeführt.
Ganzkörperskelettszintigraphie: Befund: kein Anhalt für ossäre Metastasen
PSA Wert: 32,8 µg/l
Pathologisch - anatomisches Gutachten:
Makroskopie
1. : Re. Oben eine bis 1 cm lange Stanze
2. : Re. Mitte eine bis 0,8 cm lange Stanze
3. : Re. Unten eine bis 0,6 cm lange Stanze
4. : Li. Oben eine bis 1,2 cm lange Stanze
5. : Li. Mitte eine bis 1,5 cm lange Stanze
6. : Li. Unten eine bis 1,5 cm lange Stanze
Mikroskopie:
1.-6 Mikroskopisch fibromuskuläres Bindegewebe mir unterschiedlich dicht
Gelegener, teils verzweigten, von ein- bis zweireihigem Epithel ausgekleideten
Drüsenkomplexen. In unterschiedlichen Abständen kleinherdig gelegene,
schmallumige, von fraglich einreihigem Epithel ausgekleidete Drüsen in den Fraktionen 1,-4.
Daneben auch adenomatöse Formationen in 5. und 6.
Periglanduläre lymphoplasmazelluläre Infiltrate ohne Atypien.
Beurteilung:
1.-6. : Myoglanduläre Hyperplasie der Prostata mit periglandulär betonter
Chronischer Begleitprostatitis und suspekten Drüsenabschnitten in den Fraktionen 1.-4..
Zur Dignitätsklärung der Drüsenkomplexe wurde ergänzend ein immunhistochemische
Untersuchung durchgeführt.
Bericht zur immunhistochemische Untersuchung:
In den vorliegenden Schnittpräparaten zeigt sich eine intrazytoplasmatische
Feingranuläre p504S –Positivität der Tumorzellen bei fehlendem infranukleärem Nachweis von p63-positiver Basalzellen .
Abschließende Beurteilung :
1.-6. Mittelgradig differenziertes azinäres Prostatakarzinom bei im übrigen
Myoglandulärer Hyperplasie der Prostata mit periglandulär betonter
Chronischer Begleitprostatitis .
Gleason-Score 3+3=6
ICD10:C61.-
Jetzt plagen mich aber noch eine ganze Menge Fragen, welche ich bis zum nächsten Gespräch mit dem Urologen gerne für mich geklärt haben möchte , um genauere Fragen stellen zu können.
1: Können Sie mir das Pathologisch - anatomisches Gutachten auf „Deutsch“ übersetzen, so dass auch ich es auch verstehen kann?
2: Der Arzt sagte uns, dass es sich bei diesem Befund um einen TNM von T3 N0 M0
handeln würde, woraus kann ich dieses ableiten?
3: Sind wirklich nur 2 der 6 Biopsieproben positiv befallen ?
4: Der Arzt ist der Meinung, dass nur eine Operation der Prostata der richtige Weg ist.
Nach der Operation sei mein Vater dann Geheilt.
Ist es bei einem TNM von T3 N0 M0 wirklich sinnvoll die Operation als einziges
Mittel anzusehen ? Sollte man sich nicht gerade bei einem T3 ganz sicher sein , dass
keine weiteren Metastasen vorhanden sind und die Lymphknoten nicht befallen sind?
5: Der Arzt sagte , es gibt keine weiteren Untersuchungsmöglichkeiten um eine vorhandene Ausbreitung des Krebses auf umliegende Gewebeteile festzustellen, was ist mit der MRT, kann dies nicht eventuell weiteren Aufschluss geben?
6: Welchen Vorschlag der weiteren Vorgehensweise würden mir Sie meinen Vater geben ?
Weitere Untersuchungen? Zweitgutachten? Therapieformen?
Ich würde mich wirklich sehr freuen,wenn Sie mir viele meiner Fragen beantworten könnten.
Mit freundlich Grüßen
Sven S.
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