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PSA Anstieg auf > 18 ng/ml

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  • PSA Anstieg auf > 18 ng/ml

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

    mein Papa (66 Jahre) hat sich vor ca. 7 Jahre die gesamte Prostata wegen Krebs entfernen lassen müssen. Seit der Operation ist der PSA-Wert jährlich kontinuierlich angestiegen, bei der letzten Untersuchung wurde ein PSA-Wert von > 18 ng vom Arzt festgestellt. Nächste Woche soll mein Vater bereits zum zweiten Mal ein "Ganzkörperröntgen" in der Röhre vornehmen lassen, das erste Mal vor ca. 1 Jahr (PSA > 16) war ohne Befund, d.h. die Knochen waren nicht angegriffen.

    Der behandelnde Urologe meint, dass der hohe Wert auf eine Streuung des Krebses hinweist, eine Gewebeprobe kann jedoch nicht entnommen werden, da ja keine Prostata mehr vorhanden ist.
    Der Arzt hat meinem Vater die Hormontabletten Casodex 50 mg Filmtabletten bicalutamida verschrieben, die er jetzt nimmt, die Tabletten sollen wohl das Krebswachstum bremsen, indem sie dem Körper die Wirkung der männlichen Hormone entziehen. Außerdem bekommt er Spritzen, ich weiß allerdings nicht, was für welche. Der Urologe spricht außerdem von einer evtl. vorzunehmenden Bestrahlung.

    Ist die Hormonbehandlung in Tabletten- und Spritzenform erforderlich und sinnvoll?
    Welche schwerwiegenden Nebenwirkungen sind langfristig zu erwarten?
    Ca. wieviele Jahre kann ein erneuter Krebs-Befall dadurch herausgezögert werden?

    Wann ist eine Bestrahlung umvermeitlich bzw. erforderlich?

    Der hohe PSA-Wert weist auf Metastasenbildung hin, gibt es andere Untersuchungs-möglichkeiten um festzustellen, wo sich im Körper Metastasen gebildet haben können?

    Besten Dank und viele Grüße

    Sabine


  • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


    Hallo Sabine, der PSA Anstieg auf 18 nach Radikaloperation ist beweisen für ein Wiederauftreten des Tumors. Der Wert von 18 ist schon recht hoch, jedoch im letzten Jahr bvon 16 auf 18 nicht wirklich wesentlich gestiegen. Seit wann bekommt Ihr Vater die Hormotherapie mit der Spritze und Casodex? Das geplante Knochenszintigramm ist sicher richtig ggf. kann noch ein MRT und ein PET durchgeführt werden. Diese Untersuchungen können auch andere Metatstasierungswege als in die Knochen anzeigen. Falls die Untersuchungen Hinweise auf Metatstasen im Bereich der ehemaligen Prostataloge geben kann dort sehr wohl eine Biopsie durchgeführt werden. Eine Berstrahlung hat nur einen Sinn, wenn eine lokalisierte Erkrankung vorliegt, sprich wenn der Tumor nur an einer oder 2 definierten Stellen Metatstasen gesetzt hat und diese mit der Strahlung sicher ereichbar sind. Können Sie uns Aussagen über den langfristigen Verlauf des PSA machen und auch mitteilen ab wann diese Hormontherapie mit den Spritzen und Casodex vorgenommen wird.

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    • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


      Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

      vielen Dank für die schnelle Antwort.

      Mein Vater bekommt die Hormonbehandlung mit Spritzen und Casodex erst seit zwei Wochen ("die Praxis seines bisherigen älteren Urologen wurde von einem jüngeren Urologen übernommen"). Daher kann über den Verlauf des PSA seit der Hormon-behandlung auch noch keine Aussage getroffen werden.
      Aus den Berichten von Arztbesuchen meines Vaters die letzten Jahre schließe ich, dass sich das PSA seit der Entfernung der Prostata kontinuierlich jährlich erhöht hat.

      Wie laufen die Untersuchungen mit MRT und PET ab? Wann werden MRT und PET vom Arzt eingesetzt, kann der Patient auf deren Einsatz bestehen (zusätzliche Kosten / Geräte in allen Praxen vorhanden)?

      Besten Dank und viele Grüße

      Sabine

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      • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


        MRT ist eine Untersuchung, die von einem Radiologen = Röntgenarzt durchgeführt wird. Der Patient kommt in eine Röhre, in der zur Untersuchung ein starkes Magnetfeld aufgebaut wird. Hierdurch kann man Weichteilstrukturen gut darstellen und nach möglichen Lymphknotenmetatstasen suchen. Die PET Untersuchung ist eine nuklearmedizinische Untersuchung bei der ein radioaktives Medikament gespritzt wird, das sich in Arealen erhöhter Stoffwechselprozesse z.B. Metatsatsen anreichert und dann dargestellt werden kann.
        Die Einleitung der Hormontherapie ist sicher ein Schritt den Tumor zurück zu drängen. Ob die Diagnostik mit dem PET damit beeinflusst wird, muss der Nuklearmediziner noch aussagen, der Entzug des Testosteron bedingt einen reduzierten Stoffwechsel der Tumorzelle und kann damit die PET Diagnostik stören.

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        • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


          Hallo Sabine,

          nur noch eine kleine Ergänzung: Die MRT = MagnetResonanzTomographie = Kernspintomographie wird von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bezahlt, die PET = PositronenEmissionsTomographie nicht (Kosten für Selbstzahler m.W. zwischen 1700-2000 ¤).

          Mit der MRT kann man allerdings nur fortgeschrittene, größere Metastasen ab der Größe von etwa 0,8 cm entdecken, kleinere Mini- oder Mikrometastasen nicht. Wenn der Radiologe also dann sagt: "alles OK", heißt es noch lange nicht, das alles OK ist. Er meint damit lediglich, dass er mit seinen bescheidenen Möglichkeiten, die die klassische MRT bietet, keine FORTGESCHRITTENEN = größeren Metastasen gesehen hat, zu etwaigen Metastasen im Früstadium kann er sich jedoch gar nicht äußern. Das ist Unterschied.

          Mit der PET ist es möglich, auch kleinere Metastasen ca. ab 0,3 cm auszumachen. Eine teure Angelegenheit, wenn man 2,0-2,5 cm große Metastasen im Anfangsstadium hat und der Arzt ebenfalls "alles OK" sagt.

          Nichtsdestotrotz sind beide Untersuchungen empfehlenswert.

          Gruß und alles Gute für Deinen Vater
          win



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          • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


            Hallo Sabine05

            Es steht mir als Laie nicht unbedingt zu, zu einem so komplexen Thema eine Meinung zu äussern. Immerhin gestatte ich mir auf eine Publikation zu verweisen. Sie finden sie wie folgt:

            www.aerztekammper-berlin.de / Suchen / (Eingabe) Jagd auf einen oft harmlosen Gast?

            Der Verfasser dieses Dokumentes ist Prof. Dr. med. Niklaus Becker, Deutsches Krebsforschungszentrum, Abt. Klinische Epidemiologie, Im Neuheimer Feld 280, 69120 Heidelberg.

            Sicher ist dieses Dokument des Lesens wert.

            Ich wünsche Ihrem Herr Papa gute Besserung.

            Mit freundlichen Grüssen

            Spatz

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            • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


              Wobei man nach dem Hineinkopieren der URL in die Adressenzeile des Browsers das "p" aus dem Wort "aerztekammper" entfernen sollte, sonst kommt man nicht hin.

              Gruß,
              win

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              • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


                Entschuldigung für den Schreibfehler und Dank für die Korrektur.

                Frohes Wochenende.

                Facelwega

                Kommentar


                • RE: PSA Anstieg auf > 18 ng/ml


                  Kurze Anmerkung zu den Beiträgen von Facelwega und win:
                  Der von Ihnen zitierte Artikel gibt wichtige Hinweise auf die Einschätzung des PSA Testes zur Früherkennung. Im hier vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um die Nachsorge nach Prostataoperation, also einem völlig anderen Sachverhalt bei dem der PSA Test vollkommen anerkannt ist. Bitte nicht verwechseln und zu Verwirrungen führen.

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