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PSA-Anstieg nach Prostata-Op.

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  • PSA-Anstieg nach Prostata-Op.

    Im Dez. 2003 wurde bei mir ein Adeno-Carcinom der Prostata diagnostiziert. PSA 21 ng/ml.
    Am 4. März 2004 wurde eine radikale Prostatovesikulektomie und iliakale Lymphadenektomie vorgenommen. PT3b pN0 pMX; Tumordifferenzierung: GIIIa; Gleason Score: 3c + 4 = 7. Ich fühle mich gut und war mit dem Verlauf bisher zufrieden aber im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen wird nun seit einiger Zeit ein steigender PSA-Wert gemessen. 0,05 ng/ml im Januar 05; 0,09 ng/ml im April 05; 0,20 ng/ml im Juni 05. Der Urologe meint man könne noch abwarten, aber mich macht diese Entwicklung unruhig, weil ich nicht weiß was da wieder auf mich zu kommt.

    MfG
    Jürgen45


  • RE: PSA-Anstieg nach Prostata-Op.


    Sofort zur percutanen Nachbestrahlung!

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    • RE: PSA-Anstieg nach Prostata-Op.


      Hallo Jürgen,
      der steigende PSA Wert ist ein starkes Indiz dafür dass der Tumor bei der OP nicht vollständig entfernt worden ist. Dies ist bei einem Stadium pT3b nicht ungewöhlich, da der Tumor bereits aus der Prostatakapsel herausgetreten war. Ein Anstieg über 0,2 ng/ml wird international von den meisten Zentren als Rezidiv (Wiederauftreten des Tumors) gewertet und bei weiterem Anstieg auch behandelt. Die Behandlung kann je nach Alter und Allgemeinzustand des Patienten in eine Hormontherapie oder eine Bestrahlung münden. Manche Kliniken wünschen vor der Nachbestrahlung der Prostata nach Radikaloperation eine Biopsie der Region der Prostataloge.

      Kommentar


      • RE: PSA-Anstieg nach Prostata-Op.


        Hallo Jürgen 45.Dassbei einem PSA von 21 überhaupt operiert wurde, ist schon fragwuerdig. Renommierte deutsche und amerikanische Ärzte operieren ab PSA 10 und Gleason6 nicht mehr, da in diesen Fällen Rezidive vorprogrammiert sind, was in Deinem Fall ja auch wieder seine Bestätigung findet.
        Hinsichtlich der Wweiterbehandlung gebe ich Dir folgende Hinweise:
        1) Dem Rat Deines Urologen, noch abzuwarten, liegt der Gedanke zugrunde, dass der Anstieg des PSA von verbliebenem gesunden Prostatagewebe herrühren könnte oder von verbliebenem Krebsgewebe, mit welchem Dein Immunsystem möglicherweise aus eigener Kraft fertig wird. In diesem Fall wird der PSA-Wert auf niedrigstem Niveau konstant bleiben oder auf 0,00 zurückgehen, so dass es keiner weiteren Therapie bedarf.
        2) Handlungsbedarf wird ab PSA 0,4 bestehen. Dann stellt ssich die Frage der (in der Regel routinemässig von Urologen vorgeschlagenen) Bestrahlung der Prostataloge.
        Hier sind Zweifel angebracht, denn man bestrahlt da einen Bereich (mit möglichen Folgeschäden), obgleich man gar nicht weiss, ob sich dort Krebszellen befinden.
        Wo sich Krebszellen im Körper befinden, weiss man nicht.
        Wenn das Rezidiv innerhalb 1 Jahres (ungefaehr) nach der Operation auftritt, deutet das eher auf Mikrometastasen hin, die sich ausserhalb des Bereichs der Prostata befinden.
        In diedem Fall waere nicht die Bestrahlung sondern eine Hormonbehandlung richtig.
        3)Um ganz sicher zu gehen, verordnen viele Urologen die Bestrahlung mit gleichzeitiger (oder kurz vorangehender und/oder nachfolgender) Hormonbehandlung.
        In diesem Fall sollte man die Frage nach einem langfristig angelegten Behandlungskonzept stellen. Was, wenn sich nach Jahren (2?) Hormonresistenz einstellt; was, wenn Folgeschäden der Bestrahlung die letzte nach der Totaloperation verbliebene Lebensqualitaet (Inkontinenz, Impotenz) zunichte machen.
        Ich bin zusammenfassend der Meinung, dass der Rat Deines Urologen, noch etwas abzuwarten, gar nicht so schlecht ist.Du kannst die gewonnene Zeit dann dazu nu´tzen, über weitergehende Therapien Dich zu informieren.
        Alles Gute, Reinardo

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        • RE: PSA-Anstieg nach Prostata-Op.


          Hallo Jügen,
          die Ausführungen von Reinardo bezüglich der OP-Indikation ist nur zum Teil richtig. Es gibt in der Tat Kliniken, die ab den angegebenen Grenzwerten nicht mehr operieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere Patienten nicht von der Radikaloperation profitieren. Hierzu geben die Partin Tafeln und Kattan Nomogramme gut Auskunft. Die von Reinardo angesporchenen Zentren in den USA operieren diese Patienten jedoch nicht, um Ihre Statistiken, die in den USA sehr offen dargelegt werden, nicht zu verschlechtern.
          Die Aussage, dass der PSA vom gesunden Gewebe her stammen könnte ist nur bedingt richtig. Rictig ist, dass der PSA nach einer Radikaloperation nicht in den nicht messbaren Bereich sinkt, wenn gesundes Prostatagewebe im Körper zurückbleibt. In diesem Fall fällt jedoch der PSA nicht erst in den nicht messbaren Bereich zurück und geht dann schnell hoch. Dies spricht für ein Rezidiv. Wichtig ist es wie Reinardo schreibt, die PSA Verdopplungszeit zu betrachten. Ist diese unter 3 Monaten, spricht dies für eine Metastasierung ausserhalb der Prostata. Hier hilft aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine Hormontherapie. Ist die Verdopplungszeit über einem Jahr so spricht dies für ein Rezidiv in der Region der Prostata. Hier kann eine lokale Therapie wie die Bestrahlung weiter helfen. Die Tatsache, dass hier oftmals auch zusäzlich Hormone gegeben wird wird darin begründet, dass in definierten Fällen eine gleichzeitige Bestrahlung und Hormontherapie einen supraadditiven Effekt haben kann. Der Bereich einer Verdopplungszeit zwischen 3 Monaten und einem Jahr ist unklar, spricht aber auch eher für eine Metastasierung ausserhalb der Prostata
          Einige Kliniken fordern vor einer Bestrahlung der Region der ehemaligen Prostasta eine Biopsie, um Klarheit darüber zu verschaffen, ob der Tumor wieder in der Prostataloge aufgetreten ist.
          Sicherlich kann man noch etwas zuwarten, es ist jedoch ratsam, eine etwaige Zweittherapie nicht zu spät zu beginnen.

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