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Neue Diagnose - Therapie ?

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  • Neue Diagnose - Therapie ?

    Sehr geehrter Her Dr. Kahmann

    Vor drei Wochen wurde bei mir ein Ca diagnostiziert. Biopsie wg. PSA Erhöhung.

    Alter: 47 Jahre !!!

    Prostata: Tastbefund und Transrektaler Ultraschall (TURS) o.B.; Volumen 42 ccm

    PSA: 09.02: PSA 4,8; Quotient: 0.13
    09.03: PSA 3,9; Quotient: 0,13
    ... danach blinde Antibiose für 4 Wochen
    12.03: PSA 4,07; Quotient: 0,12 (anderes Labor)
    03.04: PSA 5,00; Quotient: 0,11

    Biopsie am 30.03.04 - 6 Stanzen
    Canial re, apikal re., apikal li: noduläre adenomyomatöse Prostathyperplasie
    Mitte re., cranial li., mitte li.: jeweils winzige Anteile eines mittelgradig differenzierten Adenokarzinoms (Gleason-Score: 3 + 3 = 6) in jeweils 1% des Stanzmaterials. Keine PIN.
    Pathologie werte es als pT2c -- müsste es nicht pT1c sein, da zwar in beiden Lappen, aber nicht tastbar und im US darstellbar ?

    Frage:
    1) Gibt es bei diesem Befund und meinem Alter Argumente gegen eine Op ?
    2) Wenn Op: Radikale Prostatektomie oder Nerve-Sparing Ansatz.
    3) Nerve Sparing bei Verteilung auf beide Lappen überhaupt sinnvoll?



  • RE: Neue Diagnose - Therapie ?


    Im gleichen Alter (ebenfalls 47 Jahre) wurde bei mir ProstataCa festgestellt. Ich war in gleicher Weise geschockt. Vor meiner OP habe ich viele Behandlungsmöglichkeiten geprüft. Falls Interesse an einem Erfahrungsaustausch besteht, so schreibe mir unter [email protected]

    Kommentar


    • RE: Neue Diagnose - Therapie ?


      Hallo fede,
      vielen Dank für Ihre Anfrage. Der bei Ihnen gefundene Tumor ist ein cT1c Tumor, falls der Urologe den Tumor nicht tasten konnte (c steht für klinisch), er ist ein pT2c (p für pathologisch) da der Pathologe Tumor auf beiden Seiten gefunden hat. Dies ist unter Umständen etwas verwirrend. Die Patrtin Tafeln, dies sind Tabellenwerke auf die sich viele Urologen berufen zur Abschätzung des Aubreitungsrisikos des Patientenstützen sich auf die klinische Klassifizierung. Gemäß der Tumorwerte, die bei Ihnen gefunden wurden liegt ein Niedrig-Risiko Tumor vor (PSA < 10, cT1c, Gleason 6, jeweils nur 1% der Stanze). Hierfür kommen grundsätzlich 3 Therapiealternativen in Frage (Radikloperation, externe Bestrahlung und Brachytherapie mit seeds). Da Sie noch so jung sind werden IHnen viele Urologen die Radikaloperation empfehlen, da bei den anderen Verfahren erst Nachbeobachtungszeiten von ca. 15 Jahren vorliegen. Dennoch bleibt zu postulieren, daß die Heilungschancen für alle Therapieoptionen vergleichbar sind, die Nebenwirkungen jedoch unterschiedlich. Gerade im Bereich der Inkontinenz sind die Bestrahlungsformen besser. Der Nerve sparing Ansatz erhöht das risiko, daß Tumor im Körper zurückbleibt und Sie von der Operation letztendlich nicht richtig profitieren. Dies hängt sehr stark vom Können des Operateurs ab ebenso die Frage, ob die nerve sparing Op überhaupt den gewünschten Erfolg bringt. Der beidseitige Nervenerhalt erhöht das Risiko von Tumorresten im Körper noch mehr erhöht aber auch die Chancen auf den Potenzerhalt. Dies müssten Sie mit dem etwaigen Operateur besprechen.

      Kommentar


      • Neue Diagnose - Therapie ?


        Sehr geehrter Dr. Kahmann

        ... herzlichen Dank für die Antwort. Nach ausführlicher Recherche im Internet und Diskussion mit Freunden (2 sind Urologen) - habe ich mich zur Radikal Op entschlossen. Das v.a. aufgrund meines Alters und auch der Tatsache, daß die Tumorzellen nicht fokussiert sondern ziemlich verteilt in meiner Prostata zu sein scheinen.

        Klar ist mir, daß bei einer Radikal Op die praktisch sicher Nebenwirkung die Impotenz ist .. bei allen anderen NW wird mir wahrscheinlich mein Alter zu gute kommen.
        .... werde ich mich wohl zum Spezialisten von Erektions-Hilfsmitteln "fortbilden" müssen.

        Aber nach dem Up-Date der Patrin Tafeln habe ich bei meinen Werten eine 80% Chance, daß sich das CA noch in der Kapsel befindet und -sollte das Präparat nach der Resektion am Rand sauber sein- eine 95% Chance, daß ich nach 10 Jahren immer noch kein PSA-Rezidiv habe.
        Hier der Link zu den Partin-Tables Up-Date:

        http://urology.jhu.edu/Partin_tables/

        Bei dem ganzen, scheine ich noch ziemlich Glück gehabt zu haben. Wobei bei einem Gleason 3 + 4 ... die Wahrscheinlichkeit auf Kapselbeschränlung schon wieder ziemlich runter geht auf 63% ...

        Eine 3+4 Kostellation ist bei mir aber nicht auszuschliessen ... daher werde ich wohl auch auf alle Nerv-Sparing Experimente verzichten ... sind ja wenn die erste Austrittspforte und ich war auch von der Statistik aus Hamburg eher ernüchtert:

        http://www.uke.uni-hamburg.de/klinik...atektomie.html

        ... bei einseitiger "Nervschonung" ... was ja etwas völlig anderes ist als "Nerve sparing" ... "nur" 73% Erektion und 36% GV

        ... und nur wenn ich wirklich "Roulette" spiele und die zweiseitige Option wähle komme ich bzgl. ED in vernünftige Dimensionen.

        ... da setze ich doch lieber auf die paar Prozent "Spontan"-Heilung nach einer radikalen Op und die Methoden: Pumpe und Skat.

        Wenn Sie meine Argumentation nicht vernünftig finden würde ich mich über eine Antwort freuen.

        ... ansonsten hoffe ich, daß der Operateur einen guten Tag hat. Einen guten Ruf hat er - OA Dr. Kiel. Oder haben sie negatives zu der Urologie in Harlaching/München geört?

        Liebe Grüße

        Fede

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        • RE: Neue Diagnose - Therapie ?


          Hallo Fede,
          Sie haben sich sehr ausführlich informiert und Ihre Meinung darauf basierend gebildet. Ich wünsche Ihnen alles Gute und denke Sie sind bei den Kollegen in Harlaching in guten Händen.

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          • Neue Diagnose - Therapie ?


            Herzlichen Dank

            Fede

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