Mit Gleasonscore 7 wurde ich, Jahrgang 1954, diesen Sommer eingeliefert, nach der Operation war es dann aber 9, genauer:
4 + 5 = 9a p PT3b pN1 (3/3) L1 Pn1 R1
Eine Testosteron-Unterdrückung wurde in der Folge begonnen (Lucrin). Ich vertraue meinem Arzt, dass er aller richtig macht. Er hat mich auch bei jedem Schritt umfassend über die Konsequenzen aufgeklärt, nur eines ist mir nicht klar:
Was bedeutet dieser Befund auf das Überleben an sich und auf das Auftreten von Rezidiven und Fern-Metastasen. Wenn ich mit den verschiedenen Charts arbeite, finde ich 4 bis 5 Jahre und keinen "Bonus" für die Hormontherapie, wenn ich die Klatschspalten des "Blick" lese finde ich ebenfalls um 4 Jahre:
http://www.blick.ch/news/schweiz/ich...eruecke-160202
"Ernst Leuenberger († 64) 2008 wurde öffentlich: «Aschi» hat Prostatakrebs! Er sei 2005 erkrankt, sagte er selber. Der Sozialdemokrat, langjährige National- und Ständerat und Chef der Eisenbahnergewerkschaft SEV, musste sich immer öfter vertreten lassen. Eine OP und zahlreiche Chemos halfen nicht. Leuenberger starb 2009. (Keystone)"
Ich weiss, dass die Statistik und die Erfahrung anderer wenig aussagen über meinen eigenen Fall, aber ich fühle mich von meiner Umgebung verdammt alleingelassen, wenn die sagen "Ach, der Onkel Johann hatte das auch, der lebt jetzt schon 25 Jahre damit, Kopf hoch, Du Jammertüte". Was soll ich da mit "Gleason" und "Rezidiv" kommen, Begriffe, die ich im Frühling selbst noch nicht kannte.
Daher meine Bitte:
Was sagt die Statistik zum Überleben, zum relativ beschwerdefrei Überleben und zum Vorteil von palliativen Therapien? Keine Angst, mir ist die Gaußsche Glockenkurve zur Normalverteilung durchaus bekannt
Danke für eine Auskunft,
Wilhelm Grotenporsch
Für meine Mitbetroffenen lasse ich Horaz sprechen (Carpe diem!):
"Lebe mit Verstand, kläre den Wein und beschränke ferne Hoffnung auf kurze Dauer! Noch während wir reden, ist die missgünstige Zeit schon entflohen: Nutze den Tag, möglichst wenig leichtgläubig gegenüber dem folgenden!"
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