Die PK-Diagnose liegt bereits 4 Monate zurück. Mehr oder weniger zufällig wurde bei der Vorsorge ein PSA 4,1 und dann 3 Wochen später 4,7 ermittelt. Vorangegangen waren Tastuntersuchung und Ultraschall - o.B. Zur Sicherheit wurde eine TRUS-Untersuchung angeordnet mit "diffusem" Ergebnis und deshalb Biopsie angeraten.
Ergebnis (kurzform): In 2 linkseitigen Stanzen (PZ lateral und intermediät) mäßiggradig diiff. Adenocarz. je Biopsie 20-30%. Gleason 2+3=5, Helpap: IIa, ICD-O-DA T: C61.9, M: 8140/3, Stadium: pTXG2.
Danach angeordnete CT Abdomen ohne Anhalt für Tumorabsiedlungen oder Tumorinfiltration in der Umgebung der P.
Weiterhin: Szintigraphie-Untersuchung - ohne Anhalt für ossäre Tumorabsiedlungen.
Behandelnder Urologe sieht Notwendigkeit Therapiebeginn innerhalb 6 Monaten, bevorzugt: Brachytherapie oder herk. Bestrahlung, OP derzeit nicht erste Wahl! Protonentherapie ist dem Urologen nicht bekannt.
Weil sich wie vielfach beschrieben der Gleason 2+3=5 aus der Stanzbiopsie oft als zu niedriger Ausgangspunkt erweist (siehe u.a. Prof. Bonkhoff) bin ich sehr sehr unsicher, was meine Therapiewahl anbelangt. Brachytherapie wäre im ansässigen Klinikum mit zertifiziertem Prostata-Karzinomzentrum und gut ausgestatteter Strahlentherapieklinik möglich. Aber ich leider auch zusätzlich an Darmproblemen (akuter Reizdarm) und kenne nicht die hier zu erwartenden Nebenwirkungen.
Bei meiner Diagnose und den mir bisher zugänglichen Informationen würde ich sagen: Abwarten und weiter beobachten!
Nun meine Frage, die mich neben vielen anderen derzeit hinsichtlich der Therapieentscheidung am meisten beschäftig:
Es wird vielfach geraten, insbes. die Biopsiepräparate einer zweiten Untersuchung zuzuführen. Jeder Patient soll auch das Recht auf eine solche „Zweitmeinung“ haben.
Meine Kasse (gesetzlich) hat mir auch zugesichert, die Kosten dafür zu übernehmen, sofern mein behandelnder Urologe hierfür die Notwendigkeit sieht und eine Überweisung schreibt. Mein Urologie sieht jedoch hierfür keine Notwendigkeit und ist nicht bereit zu überweisen. Damit bin ich als Patient wohl machtlos und der Entscheidung meines Urologen ausgeliefert.
Kann mit jemand Ratschläge zur Erwirkung einer solchen Zweitmeinung als Kassenleistung geben?
Natürlich bin ich auch für alle anderen Ratschläge dankbar, auch für solche, wie ich im Forum schnell und unkompliziert ähnliche gelagerte Fälle finde. Bei meinen bisherigen Besuchen im Forum habe ich hauptsächlich Ausführungen von Patienten gefunden, die kurz vor der OP stehen oder bereits über ihre OP berichten.
Herzlichen Dank für jeden nützlichen Rat.
Franzel
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