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mal etwas positives

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  • mal etwas positives

    Liebe Betroffene,
    sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

    ich habe mich im September/Oktober 2009 erstmalig in diesem Forum gemeldet. Damals habe ich von "heute auf morgen" kerngesund und sportlich mit 47 Jahren die niederschmetternde Diagnose "Prostatakrebs" erfahren.
    Nach Gesprächen mit verschieden Ärzten (u.a. auch mit Ihnen Herr Dr. Kahmann) habe ich mich zur radikalen OP entschlossen, die am 16.11.09 im Prosper-Hospital in Recklinghausen von Dr. Kusche durchgeführt wurde.
    Der histologische Befund der Prostata war sehr gut, kein Kapselaustritt usw., 9. Tag Kathederentfernung, danach nahezu trocken. Ab 30.11. 3-wöchige Reha in Bad Nauheim, KOMPLETT trocken, keine Vorlage PSA bei 0,0.
    Ab 22.12. wieder voll im Dienst (Büro)
    Sport nach 3 Monaten ohne jede Einschränkung ( Krafttraining mit hochen Gewichten, Lauftraining bis zum Halbmarathon). Das alles ohne jede Spur Inkontinenz. Es ist wie vorher!
    PSA bleibt bei der 2+3. Nachsorge bei 0,0.
    Sexleben läuft seit einigen Wochen langsam wieder an (mit Levitra).
    Kurz: Mir geht es super.Ich habe "mein altes Leben zurück". Ich weiß, dass ich noch lange nicht über den Berg bin und noch jahrelang Risikopatient bleibe, aber heute geht es mir gut.
    Ich schreibe diese Zeilen, weil ich mich zu Beginn meiner Erkrankung in diversen Foren versucht habe, schlau machen. Ich habe tausende Geschichten gelesen wie schlecht es allen geht und jeder wußte zu erzählen, dass es noch schlimmer werden kann. Das hat mich wahnsinnig frustriert und fertig gemacht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir schon vorgenommen, auch mal etwas positives zu schreiben, falls es bei mir besser laufen sollte. Das mache ich heute nach ca. 6 Monaten wahr.
    Allen Mitbetroffenen: Kopf hoch, man kann auch Glück haben.
    Ihnen Herr Dr. Kahmann : Vielen Dank für Ihre Unterstützung, vielleicht erinnern Sie sich an mich.


  • Re: mal etwas positives


    Vıelen Dank für Ihre posıtıven Worte. Man darf nıcht vergessen, dass der Prostatakrebs mıt eıner hohen Wahrscheınlıchkeıt zu heılen ıst. Deshalb kommen dıese posıtıven Berıchte hıer manchmal zu kurz.

    Kommentar


    • Re: mal etwas positives


      Liebe Betroffene,
      sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

      im Dezember 2009 wurde bei einem PSA Wert v0n 0.92 ng/ml
      ein Tastbefund bei meiner 1. urologischen Untersuchung festgestellt. Vereinbarungsgemäß erfolgte Ende April 2010 eine
      erneute Vorstellung zur Verlaufskontrolle einschl. eines unklaren
      Prostatatastbefundes rechts apikal.
      Tumormarker : 1,24 ng/ml
      DRU: Unverändert tastbarer Knoten rechts apikal bei sonst kleiner
      weichen Düse.
      TRUS: Symmetrisches organ ohne hypodense Areale, insbesondere rechtsseitig keine Kalzifikationen als Ursache
      der Induration.

      Aufgrund der tastbaren Induration, die in der Dignität zunächst nicht
      begründet war, riet mir mein Urologe zu einer Stanzbiobsie. Wider
      erwartend und im Gegensatz zu dem niedrigen PSA-Wert befand
      sich in diesem Areal ein mittelgradig differenziertes Adenocarcinom. Auch wenn der BSA-Wert im Normbereich ist,
      wurde mit von meinem Urologen unter Berücksichtigung des Alters
      ( werde in Kürze 49 Jahre ) als einzige sinnvolle Lösung,
      die radikale Prostatekomie empfohlen.
      Mein Untersuchungsbefund :

      1.- 8.: Seiten- und lokalisationsgetrennte Prostatastanzbiopsate
      mit Adeynomymatose und Infiltration eines mittelgradig differenzierten Prostata-Adenokarzinoms

      in 1. ( apikal re ) in 30% des Zylinders, Gleason-Score 3 + 3 = 6
      in 2. ( medial re ) in 40% des Zylinders, Gleason-Score 3 + 3 = 6

      Kein Nachweis einer perineuralen oder peripostatischen Ausbreitung. Kein Nachweis wesentlicher entzündlicher
      Veränderungen.

      Zusammendfassend somit ein mittelgradig differenziertes
      Prostata-Adenokarzinom in 2 von 8 Lokalisationen, schlechtester
      Gleason-Score 3 + 3 = 6.

      Da ich eine liebe Frau, zwei Kinder habe und beruflich sehr eingespannt bin, möchte ich die für mich langfristig beste
      und sicherste Lösung finden.

      Über ein schnelles Feedback würde ich mich sehr freuen,
      da ich für mich eine kurzfristige Entscheidung treffen möchte.

      Vielen Dank !

      Kommentar


      • Re: mal etwas positives


        Die deutschen Leitlinien sehen für diese sog. Low-Risk Prostatatumorerkrankung 4 verschiedene Optionen vor: Active Surveillance (aktives Zuwarten und Überwachen), Radikaloperation, externe Betsrahlung und die Brachytherapie.
        Das Aktive Zuwarten bedeutet solange abzuwarten, bis sich der PSA verändert oder der Gleason Score in der erneuten Biospie, die nach einem Jahr zu machen ist, erhöht oder aber -wie sehr häufig- dass der Patient eine Therapie wünscht. Das Zuwarten hat zunächst die geringste Komplikationsrate aber natürlich auch keine Heilungschance.
        Die drei aktiven Therapiearme versprechen gute Heilungschancen, die bei allen fast gleich hoch sind. Die Nebenwirkungsrisiken unterscheiden sich jedoch erheblich, gerade in der Frage der Inkontinenz hat die Radikaloperation die höchsten Risiken. Die Brachytherapie hat gerade hier sehr gute Ergebnisse, bei der Brachytherapie sind die hauptsächlichen Probleme im kurz- bis mittelfristigen Verlauf mit Irritationen der Harnwege.
        Die letztendliche Entscheidung, welche Therapie Sie wählen liegt ganz bei Ihnen, eine Entscheidungshilfe kann Ihnen in interdisziplinären Sprechstunden mit Urologen und Strahlentherapeuten und ganz besonders bei den Selbsthilfegruppen gegeben werden. Diese Gruppen leisten hervorragende Arbeit in der Beratung von Betroffenen.

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