Erst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, dass es dieses hilfreiche Forum dank so vieler aktiver und engagierter user und Experten gibt. Es hat mir in den letzten Tagen sehr geholfen, die verschiedenen Beiträge zu lesen und mein Blickfeld als Angehörige eines Betroffenen dadurch erweitern zu können.
Ich wäre sehr dankbar für Euren/Ihren Rat und (Experten-)Meinung:
Mein Freund (fast 50) hatte vor zwei Jahren Hodenkrebs, der betroffene Hoden wurde entfernt, anschließend Chemo. Danach regelmäßige Kontrollen beim Urologen.
Vor ein paar Monaten begann es mit Schmerzen beim urinieren und „Irritationen“ im Genitalbereich. Mehrere Untersuchungen beim Urologen ergaben negativen Tastbefund, jedoch erhöhte PSA-Werte (bis 15) und die Diagnose chronische Prostatitis. Nach zwei Antibiotikabehandlungen und 2 Wochen ohne Medikamente ergab sich ein PSA-Wert von 8. Der Urologe riet zur Biopsie (8 Stanzen).
Hier nun das Ergebnis:
1. bis 5. (li. – re.basal, jeweils 1,6-2,0cm): Prostatagewebe ohne Hinweis auf Malignität; im Stroma hier und da geringe Infiltrate aus Lymphozyten und Makrophagen; nirgendwo Atypien.
6. (re. Mitte, 2,0cm): 90% normal aufgebautes Gewebe; in einem 1,5mm großen Areal mäßig bis wenig differenziertes Adenomkarzinom; Gleason score: 3 + 4 > 7.
7. und 8. (re. peripher/1,8cm, re. spike/2,0 cm): Prostatagewebe mit geringer Entzündungsreaktion; im Stroma stellenweise Infiltrate aus Lymphozyten und Makrophagen. Nirgendwo Atypien/kein Nachweis von weiteren Karzinominfiltraten.
Morgen soll eine Knochenscintigraphie erfolgen.
Die Urologen (Gemeinschaftspraxis) raten aufgrund seiner Vorgeschichte, der Prostatitis, seines Alters und familiärer Vorbelastung zur O.P. (Da Vinci).
Am kommenden Montag soll ein Vorgespräch im UKE Hamburg erfolgen.
Bisher war auch bei uns die Vorstellung, dass „Wegschneiden“ das Beste sei; nachdem ich nun im Forum und über verschiedenen Websites über die möglichen Alternativen mit ähnlichen Erfolgschancen (je nach Ausgangslage) erfahren habe, kommen mir Zweifel.
Mein Freund ist immer noch im resignativen Schockzustand, mochte/konnte daher bisher auch noch nicht das Forum nutzen und weitere Informationen einholen.
Daher nun meine Fragen:
• Welche Therapie wäre, angesichts seiner Vorgeschichte und der Diagnose, für
ihn sinnvoll?
• Welche Aussagen sind hinsichtlich einer Prognose möglich?
• Wie sind überhaupt Aussagen hinsichtlich „Heilungschancen“ zu interpretieren?
(Was bedeutet z.B. die Aussage „eine 90%ige Heilungschance“?)
Für Rückmeldungen und (Experten-)Meinungen wäre ich sehr sehr dankbar!
Herzliche Grüße
Cornyb.
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