Ich bin da noch völlig naiv. Mich interessiert, ob nach einer Entfernung der Prostata noch eine Erektion möglich ist. Was funktioniert wohl noch? Oder ist geschlechtlich alles passé?
eine Erektion ist möglich, wenn eine Nerv erhaltende OP gelingt und nach dem Tumorstadium überhaupt möglich ist. Sie ist immer eine Gratwanderung zwischen onkologischer Sicherheit und Lebensqualiät.
Bei nicht Nerverhaltender OP gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Erektion mit Hilfsmitteln wie Spritzen, Vakuumerektionspumpe oder Penisimplantaten herzustellen.
Tabletten wie Viagro und Co. wirken nur, wenn noch mindestens ein Teil des Nervengewebes, das für die Erektion zuständig ist, erhalten wurde.
Unabhängig von der Erektionsfähigkeit ist der Mann nach einer Prostata-Operation weiterhin Orgasmus fähig. Dem Orgasmus fehlen zwar Erektion, Samenerguss und Kontraktion der Prostata. Er "beschränkt" sich auf einen rein "nervlichen" Orgasmus.
Das liegt daran, dass die Nerven, die für den Orgasmus zuständig sind, einen anderen Verlauf als die Erektionsnerven nehmen und bei der OP nicht tangiert werden. Um einen Orgasmus zu erreichen, muss die Penisspitze des Mannes manipuliert werden.
Also mit Phantasie und Zärtlichkeit kann auch ein nicht Nervschonend Operierter ein erfülltes Sexualleben führen, ohne jegliches Hilfsmittel. Möchte er auf die Erektion nicht verzichten, muss er zu den oben angeführten Hilfsmitteln greifen.
Das war aber eine schnelle Antwort! Meine Frage ist eigentlich beantwortet. Noch ein Nachschlag: Kann bei Früherkennung die Prostata auch durch die Harnröhre entfernt werden? Sozusagen ausgeschält werden?
Die transurethrale Resektion beim Prostatkrebs gilt als nicht geeignet, da sich die Tumoren am häufigsten in den Aussenbereichen der Drüse aufhalten und deshalb durch eine Resektion durch die Harnröhre nicht sicher entfernt werden können.
Vielen Dank für Ihre Antworten. Jetzt bin ich wieder etwas mehr aufgeklärt.
Sicher gibt es zu diesem Thema noch viele Fragen. Aber das Grundlegende wurde gesagt.
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