ich bin 66, sportlich, habe seit Jahren einen langsam steigenden PSA-Wert. Tastbefund immer unauffällig, Prostata "klein" und weich, Ultraschall immer unauffällig. Harnlassen: Deutlich reduzierter Druck, erhöhte Häufigkeit, aber keine wirklichen Probleme, Nachtröpfeln manchmal unangenehm. Bei PSA 4,5 habe ich mir jetzt eine Biopsie machen lassen: Eine von 8 Proben (links) positiv: Umschriebene Infiltration durch ein Prostatakarzinom, Malignitätsgrad Gleason-Score 6 (3+3), 20 % eines Punktionszylinders einnehmend, pT1c. Teilweise adenomatöse Drüsen, teilweise zystisch atrophische Drüsen der übrigen Punktionszylinder.
Ich habe mir Ihre Beiträge in diesem Diskussionsforum durchgelesen (sehr positiver Eindruck!) und erwarte, dass Sie mir zur internen Bestrahlung als Therapie raten, mit der Begründung, dass diese einen viel kleineren Eingriff bedeutet als die radikale Prostatektomie und eine geringer Rzidivrate hat. Das Erste ist klar, zum Letzteren habe ich aber bitte noch ein paar Fragen: Wenn operativ der Tumor vollkommen entfernt wird, gibt es m. E. kein Rezidiv. Umgekehrt tritt ein Rezidiv nur dann auf, wenn ein Rest des Tumors außerhalb des entfernten Bereiches übrig bleibt. Aber ist das bei der Bestrahlung nicht zunächst genauso: Ein bestimmter Bereich wird völlig zerstört. Wenn es zu einem Rizidiv kommt, so wohl nur, weil der Bereich eben zu klein war. Ist der zerstörte Bereich bei der (inneren) Bestrahlung nicht prinzipiell kleiner als bei der Operation, da bei letzterer auch die Samenbläschen und einige Lymphknoten mit entfernt werden? Außerdem könnte bei der Bestrahlung ja auch im Übergangsbereich von hoher zu niedriger (lokaler) Dosis ein strahlenbedingter neuer Tumor auftreten. Also müsste m. E. die Rezidivrate bei der Bestrahlung prinzipiell höher sein als bei der Operation, das wäre dann gegenüber der Schwere des Eingriffes abzuwägen.
Zur (inneren) Bestrahlung noch eine Frage: Welches Isotop mit welcher Halbwertszeit, Strahlenart und Reichweite im Körpergewebe?
Bei der Operation scheinen Sie die klassische Methode mit "großem" Schnitt zu bevorzugen. Warum eigentlich? Mir erscheint eigentlich die Da Vinci Methode am Sinnvollsten.
Und schließlich noch: HIFU kommt nach meinem Eindruck bei Ihnen ganz schlecht weg. Warum eigentlich? Ist die Gewebezerstörung unvollständiger als bei der (internen) Bestrahlung? Die Frage des ausreichend großen Bereiches der Gewebezerstörung (Verbleiben von Resten des Tumors) müsste doch bei HIFU und interner Bestrahlung gleich sein? Und abschließend noch: Kann man bei HIFU im Falle eines Rezidivs mit vergleichbar guten Chancen nachträglich operieren, es also gewissermaßen zunächst mit HIFU versuchen und wenn das nichts bringt immer noch mit gleichen Chancen wie bei sofortiger Operation halt später operieren?
Für eine baldige Antwort wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Eric2
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