Da hat man natürlich mehr Erfahrungen und statistisches Material als in Europa.
In Deutschland gibts die Brachytherapie der Prostata seit vielleicht 6 Jahren.
Es sind viel zu wenig Ärzte darauf ausgebildet und selbst unter den Spezialisten gibts -wie überall-wesentliche Unterschiede.
Generell kann man sagen, dass man sich erkundigen soll, wieviel Implantationen der Operateur schon gemacht hat und wieviele er in der Woche macht.
Nicht geeignet für die Brachytherapie sind Patienten nach transurthraler Resektion der Prostata sowie Patienten , die aus orthopädischen Gründen nicht in die vorgesehene Operationslage gebracht werden können.
Die Vorteile der Brachytherapie liegen in der praktisch fehlenden Operationswunde, der so gut wie fehlenden Schmerzhaftigkeit und des kurzen stationären Aufenthalts.
Weiters sind die Impotenz-und Inkontinenzraten wesentlich geringer.
Die Radikaloperation der Prostata wird seit über 30 Jahren durchgeführt und ist in den meisten Spitälern noch Standard.
In den USA geht diese OP radikal zurück.
Ein hoher Prozentsatz der Patienten nimmt die Brachy in Anspruch.
Nun zu den möglichen Nebenwirkungen der Brachytherapie.
Ich hoffe, dass irgendwer die möglichen Nebenwirkungen der RP gegenüberstellt.
Zunächst: die Brachy dauert 2-3 Stunden und ist eine leichte OP.
Die RP ist eine schwere OP, die doppelt solange dauert.
Akutwirkungen der Brachy:
Nach dem Einbringen der Seeds kann es an den Schleimhäuten von Blase, Mastdarm und vor allem an der Harnröhre zu Entzündungen kommen,die vorübergehend in blutigen Harnabgang und Blasenkrämpfen resultieren können.
Das ist in den meisten Fällen nach einem Tag vorbei.
Ebenso kann Harnverlust und Harnverhalten eintreten.
Bei Harnverhalten könnte für eine kurze Zeit ein Dauerkatheter notwendig werden.
Spätkomplikationen:
Nach ca. 12 Monaten Blasen und Harnröhrenentzündung, Mastdarmentzündung, Fistelbildung zwischen Mastdarm und harnröhre
Potenzprobleme in 25-50 Prozenz.
Das natürliche Risiko, in späteren Jahren eine Zweitgeschwulst zu entwicken, ist geringfügig erhöht-
Je nach Halbwertszeit des strahlenden Materials ist gewisse Zeit Vorsicht zu walten, bei Palladium 103 sind es 6 Monate.
Keine Kinder auf den Schoss, kein GV in dieser Zeit.
Die Nebenwirkungen befinden sich im Promille bis niedrigem Prozentbereich, beim Potenzproblem siehe oben.
Ich hoffe, dass nun die möglichen Nebenwirkungen nach RP gegenübergestellt werden.
Auch hinsichtlich der Todesrate kurz nach den zwei Methoden.
Ich selbst bin über 6 Jahre nch der Brachy absolut nebenwirkungsfrei und auch ohne Tabletten und mein PSA Wert vor einigen Tagen war auf 0,001 ng/ml.
Statistisch geht es 70-80 Prozent der Brachytherapierten so wie mir.
Alfred
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