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Therapie Prostatakarzinom

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  • Therapie Prostatakarzinom

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann, sehr geehrter Herr Dr. Henkel,

    bei meinem Vater (65 Jahre) ist Mitte September 2007 ein Prostatakarzinom mittels transrektaler sonographiegestützter 8-fach Stanzbiopsie diagnostiziert worden.
    Mein Vater befand sich seit ca. 10 Jahren in der Vorsorge. Nachdem der PSA- Wert von 4,2 (festgestellt am 16.09.2005) auf 5,41 (festgestellt am 23.01.2007) angestiegen war, wurden nochmalige PSA-Wert- Bestimmungen am 11.04.2007 und 13.07.2007 mit den Ergebnissen 5,17 und 5,38 vorgenommen. Anschließend wurde die Biopsie am 17.09.2007 durchgeführt.

    In Vorbereitung der Biopsie gab es folgende Befunde:
    - Rektal digital relativ kleine atrophe Prostata mit einem kleinen suspekten Tastbefund im rechten Seitenlappen
    - Ausdehnung der Prostata 2,7 x 4,4 x 3 cm
    - relativ gut abgrenzbares Organ mit Nachweis zentraler Kalzifikationen, Prostatavolumen ca. 11 ccm, Adenomanteil 5 ccm

    Die Biopsie ergab folgenden Befund:

    Mäßig differenziertes azinäres Adenokarzinom der Prostata in den Proben 3 bis 8 (Mitte links, Basis links, Apex rechts, Mitte lateral rechts, Mitte rechts, Basis rechts)
    Histopathologische Tumorklassifizierung:
    pT2c; G2 (Gleason- Score 3+3=6); ICD-O; C 61.9;
    M 8550/3

    Die Proben 1 bis 8 wurden wie folgt beschrieben:

    Probe 1
    Einzelne gut abgrenzbare kleine bis große Prostatadrüsen mit zylindrischem und abgeflachtem Epithel. Intraluminale Epithelauffaltung. Winzige sog. Corporalamylacea. Unauffälliges periprostatisches Gewebe und Rektummukosa

    Probe 2
    Fast in allen Bereichen gut abgrenzbare kleine bis mittelgroße Prostatadrüsen wie beschrieben. Keine Atypien. Unauffälliges periprostatisches Gewebe.

    Probe 3
    Ebenso beschaffenes Gewebe. Umschrieben dichter liegende kleine Drüsen mit wechselnd breitem Epithel. Dabei eine mäßige Kernpolymorphie mit einzelnen prominenten Nukleolen. Die Drüsen stoßen teilweise aufeinander. Atypisches Sekret in den Lumina.

    Probe 4
    Mäßig drüsenreiches Prostatagewebe auch mit kleinen zystischen Drüsen. Großherdig zwischen den Drüsen kleine, sehr blass gefärbte atypische Drüsen wie beschrieben. Mäßig viele prominente Nukleolen. Tumorausbreitung in Gefäßen nicht nachweisbar. Keine lymphatische Reaktion im Stroma.

    Probe 5
    Drüsenreiches Prostatagewebe mit einzelnen, dichter gepackten, blass gefärbten und hyperchromatischen kleinen atypischen Drüsen. Auch hier prominente Nukleolen. Unauffälliges Fett- Bindegewebe und Rektummukosa.

    Probe 6
    Relativ wenige, meist atrophische Prostatadrüsen und sehr ausgedehnt atypische, xxxxx(Wort im Fax unleserlich) liegende Drüsen mit sehr blass gefärbtem und hyperchromatischem Epithel. Dabei prominente Nukleolen.

    Probe 7
    Wenige kleine bis mittelgroße Prostatadrüsen wie beschrieben und mittelgroßer Herd mit atypischen Drüsen überwiegend mit hyperchromatischem Epithel. Keien neuen Aspekte.

    Probe 8
    Zwischen zahlreichen Prostatadrüsen atypische, meist mäßig hyperchromatische kleine Drüsen überwiegend mit breitem Epithel. Deutliche kernpolymorphe und prominente Nukleolen. Unauffälliges Fett- Bindegewebe.

    Meinem Vater wurde zur operativen Entfernung der Prostata geraten, weil diese auch die Entfernung der Lymphknoten umfasse und ein möglicher Befall der Lymphknoten somit erkannt werden könne. Da dies bei der Bestrahlung nicht der Fall wäre, wurde diese seitens des Arztes nicht favorisiert.
    Die OP- Vorbereitung ist für den 10.10.2007 vorgesehen.
    Nachdem mein Vater infolge der Biopsie immer wieder Blut im Urin hatte, suchte er vertretungsweise einen anderen Urologen auf. Dieser riet ihm dringend von einer operativen Entfernung der Prostata ab, da sie mit erheblichen Folgen wie z. B. der Inkontinenz verbunden sein könne. Seitens dieses Arztes wurde zur Bestrahlung geraten. Einen Beratungstermin zur Bestrahlung hat mein Vater jedoch erst für den 17.10.2007 bekommen.
    Er ist jetzt sehr verunsichert und sieht die Zeit ungenutzt davon laufen.

    Wie beurteilen Sie die Situation meines Vaters und die Aussagen der Ärzte zur Therapie?

    Ich bedanke mich im Voraus für Ihre wertvollen Hinweise.
    Herzliche Grüße


  • Re: Therapie Prostatakarzinom


    Bei Ihrem Vater liegt ein sog. Low Risk also ein Niedrigrisiko Tumor vor. Die Prostatatumoren werden in 3 Gruppen low-internediate und high risk Tumoren eingeteilt. Bei den low risk Tumoren kann sowohl die Radikaloperation, die externe Bestrahlung als auch die Brachytherapie als aktive Therapieoption mit fast identischen Heilungschancen angewandt werden. Di eRadikaloperation hat hierbei das höchste Risiko von langfristigen Nebenwirkungen gerade im Bereich der Inkontinenz und Impotenz. Diese Risiken sind bei der externen Bestrahlung und insbesiondere auch bei der Brahytherapie mit seeds gering. Ihr Vater muss sich wegen der 2 Wochen bis zu einem möglichen Bestrahlungsbeginn keine Sorgen machen. Prostatatumoren wachsen sehr langsam und in den 2 wochen wird nichts passieren.

    Kommentar


    • Re: Therapie Prostatakarzinom


      Hallo,
      es ist schon lange her,dass Sie diese Nachricht geschrieben haben. Mein Mann ist nun in gleicher Situation. Wie haben Sie sich damals entschieden und wie ist es Ihnen ergangen? Würde mich über eine Antwort freuen. Oder funktioniert das nach so langer Zeit nicht mehr.

      Gruß

      Kommentar

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