mir fehlen grad fast die Worte, um meinen Gemütszustand zu beschreiben. Mein Mann und ich suchen verzweifelt für unsere Familie (2 kleine Kinder) ein Häuschen oder eine Wohnung. Momentan beziehe ich Elterngeld (Sohnemann im Okt. 2011 geboren), mein Mann arbeitet Vollzeit. Wir bewohnen eine 3 Zimmer-Wohnung, 60qm Dachgeschoss im Haus meiner Oma. Die Miete ist recht günstig, die Nebenkosten nicht übermäßig hoch. Während des Elterngeldbezuges fehlen uns pro Monat ca. 250 Euro im Gegensatz zu der Zeit, als ich noch Teilzeit gearbeitet habe. Die Miete für ein Häuschen bzw. eine größere Wohnung hier in unserer Umgebung ist für uns aktuell schwer zu stemmen und so hat man uns den Tipp gegeben, einmal wegen eines Wohngeldzuschusses nachzufragen. Lt. der Wohngeldstelle stehen uns pro Monat 109 Euro zu. Immerhin. Aber die Dame sagte, ich soll mal noch beim Jobcenter fragen, ob uns nicht andere Zuschüsse zustehen würden. Da hab ich eben angerufen und da ist mir der Kinnladen echt bis zum Boden gefallen.
Hat die Angestellte mich gefragt, was mein Mann verdient und wieviel Elterngeld ich pro Monat beziehe. Daraufhin meinte sie "ach, da liegen sie knapp über der lt. aktuellen Studien festgestellten Armutsgrenze. Führen Sie ein Haushaltsbuch?". Meine Antwort "Nein, aber ich weiß, was monatlich an Einnahmen und Ausgaben vorliegt". Dann meinte sie, dass ich dann wegen eines Antrages persönlich vorbeikommen soll. Dann kam die Frage wegen Versicherungen für die Kinder und sonstige "private Absicherungen"...ich meinte "ja, Zusatzversicherung für die Kinder haben wir" und da meinte sie nur "diesen Luxus können sich Hartz-IV-Empfänger nicht leisten. Vielleicht sollten sie erstmal solche Dinge von ihren monatlichen Ausgaben streichen und überprüfen, welchen Luxus sie sich sonst noch leisten. Dann können wir gerne einen Antrag für sie stellen und sehen, ob ihnen etwas zusteht". Ich hab mich für das Telefonat bedankt und hab aufgelegt.
Ich fand´s eine Frechheit. Vor allem den Ton, in dem man solche Dinge gesagt bekommt. Ich bin nicht scharf drauf, Zuschüsse bzw. Unterstützung zu beantragen. Und ich möchte mir auch keineswegs irgendwas erschleichen, was mir nicht wirklich zusteht. Ich bin seit Ende meiner schulischen Ausbildung berufstätig, war nur kurz mal arbeitslos und hab ansonsten immer brav gearbeitet und meine Beiträge für alle Kassen bezahlt. Ich möchte auch auf jeden Fall wieder arbeiten gehen, wenn unser Sohn ein Jahr alt ist. Aber das erste Jahr möchte ich für ihn da sein und ihn großziehen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder mit für die finanzielle Absicherung unserer Familie sorgen werde. Ich habe nie gesagt, dass ich zukünftig nur noch auf Kosten vom Amt und der Steuerzahler leben möchte, aber so wurde mir das vorhin gerade ausgelegt. Ich bin entsetzt - armes Deutschland.
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