Bandscheibenvorwölbung

[gipsyheart]

Hallo Holger,
zu erst einmal herzlichen Dank für die schnelle Antwort! Sorry, wenn es etwas hart bzw. "genervt" herüberkam, aber die Psyche eines alten Menschen (sprich: wochenlanges Gejammer, dass das Leben so nichts mehr wert ist usw. usw. ) kann einem persönlich auch auf die Dauer ziemlich zusetzen.
Wozu leider keine Stellungnahme kam, ist das Thema Screening durch einen Neurologen. Würde hierdurch denn nicht auch eine größere Klarheit in bezug aug die Nervensituation und den Wurzelstatus erreicht werden können, sodass man auch viel besser abschätzen könnte, ob z.B. elektr. Nerven-Reiztherapie Sinn macht??
Danke auch für die spezielleren Infos zur Schiene!

[Anatomie-Experte]

RE: Bandscheibenvorwölbung


Hallo nochmal,

warum postest du nicht im alten threat weiter? Dann wäre es leichter für andere Kollegen zu dem Thema etwas zu schreiben.

Ich kann gut verstehen, daß es schwer ist mit einer Erkrankung fertig zu werden. Es zieht immer Kreise und (be)trifft die Angehörigen genauso wie die Betroffenen. Deshalb ist es ja auch in solchen Situationen so wichtig, geduld zu bewahren und nichts überstürzt zu tun.

Zu deiner Frage: Es gibt viele neurologische Untersuchungsmethoden zum Messen der Nerven. Kaum eine davon ist so aussagekräftig, daß man eine Indikation für eine OP ( oder auch NICHT-OP) daraus ableiten sollte. Ich habe selbst bei Patienten, die an einem Karpaltunnelsyndrom litten und nach der Nervenmessung eine OP unbedingt durchführen lassen sollten schon sehr häufig nach Ablauf einiger Wochen, manchmal Monate, erlebt, daß durch andere Therapien( Krankengymnastik; Medikamente usw.) die Symptome deutlich gelindert werden konnten. Ähnliches kann ich aus Erfahrung über die Syptome bei Bandscheibenvorfällen sagen.

Die Lähmung, die bei deiner Schwiegermutter festzustellen ist, wird sich durch die Messung nicht verändern, weder zum Guten noch zum Schlechten. Das klinische Bild ( also das, was ihr alle sehen könnt) spricht doch für sich. Bessert es sich im Laufe der nächsten Zeit, würde ich mich persönlich nicht operieren lassen. Bleibt es bestehen oder verschlechtert sich, dann würde ich zügig einen Neurologen aufsuchen und mich in eine Klinik einweisen lassen, die Bandscheiben OPs durchführt. In diesem Zusammenhang würde ich u.a. auch darauf achten, ob im Blasen- oder Darmbereich zusätzliche Lähmungen zu finden sind. Da würde ich zur Not auch nachfragen, denn der Mensch schämt sich natürlich, wenn er sein Wasser nicht mehr halten kann.

Das, was ich dir zu den Messungen geschrieben habe sind meine persönlichen Überzeugungen, andere Therapeuten und auch Ärzte mögen anders darüber denken.
Ich würde mir übrigens auch weitere Termine beim Othopäden ersparen, bei einem guten Neurologen ist man damit sicher besser aufgehoben.

Viel Erfolg auf jeden Fall, wäre schön, wenn du mich/uns auf dem Laufenden halten könntest.

Holger

[gipsyheart]

RE: Bandscheibenvorwölbung


DANKE, Holger!
Deine Auskünfte und zusätzlichen Infos sind prima. Nun kann es Weihnachten werden, denn Du hast es tatsächlich geschafft, mich wieder etwas zu beruhigen.

Du wirst ja wissen, wie hektisch und leider oft auch unfreundlich es bei den Ärzten zugeht. Nachdem wird nun 5 verschiedene Ärzte bereits zu diesem Fall gehört haben, war dies für einen Laien wie uns mit ziemlich verwirrenden Stellungnahmen verbunden(z.B. schickt uns der Orthopäde zum Neurochirug, der wiederum verweigert eine OP ohne ein screening durch einen Neurologen, der Neurologen verweigert das screening, weil er es nur als Alibifunktion für den Neurochirug betrachtet. Der danach wieder aufgesuchte Orthopäde sagt dann plötzlich wieder, eine OP würde nun auch nichts mehr bringen ... Muss ich noch mehr sagen?).

So werden wir also erst einmal mit den konventionellen Therapien weitermachen.
Gerne werde ich Dich/Euch im nächsten Jahr mal wieder über den weiteren Verlauf informieren (Natürlich unter dem fortlaufenden thread! Sorry, das war ein Versehen meinerseits.)
Fröhliche Weihnachten!