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Fehlhaltung sinnvoll behandeln

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  • Fehlhaltung sinnvoll behandeln

    Hallo allerseits,

    ich versuche schon seit einiger Zeit ordentliche Behandlung für meine eigene Fehlhaltung zu finden, aber irgendwie konnte mir bisher noch niemand wirklich weiterhelfen.
    Eigentlich ist es auch keine allzu große Sache. Bei mir ist die linke Körperhälfte stärker belastet als die rechte, also das gesamte Gewicht ist in der Ruheposition eher auf das linke Bein, und im Sitzen auch immer noch die linke Rückenhälfte verteilt. Ich ziehe immer ein bisschen die linke Schulter hoch und drücke die rechte Körperseite leicht nach vorn, also kommt es zu einer gewissen Verdrehung.
    Das hat über die letzten Jahre dazu geführt, dass ich die rechte Seite schon gar nicht mehr richtig anspannen kann, sich das z.B. bei dem rechten Lendenmuskel fast schon wie ein Loch gegenüber dem ständig gespannten linken anfühlt. Selbst wenn ich versuche mich bewusst auf der rechten Seite abzustützen, ist das einfach nicht mehr möglich.
    Die Probleme, die ich dadurch habe, sind wirklich eigentlich nicht besonders dramatisch. Z.B. kann ich nicht auf dem rechten Bein stehen, ohne rechts so weit überzuknicken, dass das Spannungslot wieder über die linke Rückenhälfte läuft (rechtes Bein und linker Rücken in einer Linie angespannt). Beim Gehen verhält es sich so, dass mein linkes Bein quasi der Motor und mein rechtes, mehr angezogenes, nur noch das Ruder ist. Ich tendiere dazu mich immer nur schnell inwärts über das rechte Bein abzurollen und wirkliche Schritte nur mit dem linken zu vollziehen (dadurch dauert ein Schritt auf dem linken Bein etwa ein Stück länger, als auf dem rechten, weil ich mich auf dem linken wirklich abstützen kann).
    Ansonsten ist das für mich einfach auch deswegen lästig, weil ich besonders viel bewegungsintensiven Sport mache, nämlich eine Form von Shaolin Kung Fu und extra Akrobatikkurse. Viele Übungen lassen sich für mich nur auf einer Seite ausführen, was leider dazu führt, dass sich die Polarisierung immer noch weiter verstärkt. Z.B. hat sich auch meine Bauchmuskulatur dieser Verdrehung angepasst und ist jetzt rechts deutlich stärker und beweglicher, um die Rückenspannung von der linken Körperhälfte anzugleichen. Links lassen sich die Bauchmuskeln kaum bewusst bewegen, weil schon die Gegenspannung auf der rechten Rückenhälfte fehlte, um die überhaupt vernünftig zu entwickeln.

    Tja, ich bin deswegen in den letzten anderthalb Jahren schon zweimal beim Orthopäden gewesen, der aber wenig Verständnis gezeigt hatte ("Keine Schmerzen? Wo liegt dann das Problem?"). Beim ersten mal hatte er mir nur ein paar Einlagen verpasst; ein Jahr später dann, nach Erfolglosigkeit und auf mein Drängen hin wenigstens 6 Einheiten für Spiraldynamik. Es macht ja durchaus Sinn das Rückenproblem über richtige Beinstellung schonmal anzugehen, und ich habe dadurch eine Menge unbekanntes Körpergefühl gewonnen und tatsächlich meine beiden Füße wieder ordentlich aufrichten können. Aber so ganz allein hat das die Spannungsungleichheit nicht auflösen können, das heißt ich habe mich kurz danach wieder an die neuen Muskeln angepasst, so wie bei jedem meiner Selbstversuche vorher auch schon (die waren übrigens Bauchmuskeltraining, Balancieren auf Fuß und Ballen, und verschiedene Übungen, wo ich versucht hatte irgendwie die linke Seite zu eliminieren, sodass der rechten Seite gar nichts übrigbleibt als einzuspringen - immer alles mit kleinem temporären Erfolg, aber dann mit Sprungfedereffekt noch etwas schlimmer als vorher).
    Ich habe auch andere Maßnahmen gezogen, wie etwa mein Klavier nur noch mit dem linken Fuß zu bedienen, weil sonst tatsächlich immer Spannung im linken Rückenteil forciert wurde und ich irgendwann schon nach 20 Minuten dort Muskelschmerzen bekam (obwohl das seit Jahren so ging - es wird also schlimmer). Am Computer hatte ich mich schon vor einiger Zeit auf die linke Seite als Maushand umtrainiert, weil vorher immer eine gewisse Abstützung auf den rechten Arm stattgefunden hatte. U.s.w., alles letztendlich ohne richtigen Erfolg.

    Wo ich vor einem Jahr noch gedacht hatte, das mit Einlagen und Disziplin und Nachdenken selbst schon hinzubekommen, traue ich mich deswegen so langsam gar nicht mehr daran und will das lieber echtem Fachwissen überlassen.
    Ich hab mich also etwas schlauer gemacht und dann z.B. herausgefunden, dass das in der neueren sensomotorischen Körpertherapie als Traumasyndrom bekannt ist. Allerdings sind deren Methoden erstmal anscheinend noch nicht so etabliert und nachgewiesen, und dann für mich auch lächerlich teuer bei 50€ die Stunde und mehreren Stunden die Woche (/ich bin noch Student und über Krankenkassen bekommt man sowas nicht).
    Wenn ich nach "Rückentraining" suche, komme ich stattdessen nur auf Seiten und Videos, die allgemeine Rückenstärkung ohne irgendwelche Bevorzugung bestimmter Bereiche machen - verständlicherweise. Ich traue mich da dann aber nicht heran, weil ich nicht wieder mit falscher Grundhaltung in den Übungen die Polarisierung noch verschlimmern will, wie das eben in meinem Sporttraining immer mehr passiert ist.

    Darum dachte ich, jetzt ist mal die Zeit gekommen, wo ich irgendwo direkte Fragen stellen muss, wenn man ohne Akutbeschwerden über die Kasse schon keine Beratung bekommen kann.
    Ich hoffe ihr habt irgendeinen schlauen Rat für mich, könnt mich auf eine besondere Methode oder Seite aufmerksam machen, wo das mehr behandelt oder man auch immerhin informiert wird. Es würde auch reichen zu wissen, wohin ich mich am besten als nächstes wenden sollte.

    Ist ganz schön lang geworden, da danke ich schonmal jedem, der sich die Zeit genommen hat das zu lesen, auch wenn es dadurch noch länger wird($)).

    Grüße,
    Kalkgeknusper

    P.S.: Es ist übrigens keine Skoliose vorhanden, soviel kann ich schonmal sagen. Das Ungleichgewicht ruht allein von ungleicher Muskelausprägung her. (Vielleicht bin ich deswegen vielleicht langfristig gesehen in Gefahr dafür, kann ich aber nicht beurteilen und ist definitiv auch noch nicht eingetreten.)


  • Re: Fehlhaltung sinnvoll behandeln


    Da gibt es nur eins: Muskulatur auf der schwachen Seite auftrainieren. Also ab ins Studio! Dann gibt sich die Fehlhaltung irgendwann von allein, aber die muskuläre Balance musst Du schon selber herstellen.

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