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Colitis Ulcerosa
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Colitis Ulcerosa
Hallo. Ich wäre nächsten Monat 2 Monate mit meiner Freundin zusammen, wenn Sie die Beziehung nicht vergangenen Montag beendet hätte. Im Titel steht eine Krankheit aufgeführt, die meine Ex schon fast ein Leben lang begleitet. Meine Frage ist die, ob dieses Krankheitsbild eine Beziehung unmöglich machen oder gar zerstören kann. Ich hab mich informiert und weiss einiges über diese Krankheit. Unsere ersten drei Monate verliefen normal, ja eben so, wie es ist bei frisch Verliebten. Dann kam plötzlich eine Phase der Distanzierung ihrerseits. Sie meinte darauf, dass ihr Darmproblem sich auf sie auswirke. Nach 3 Monaten waren weder Zärtlichkeiten noch Sexualität mehr möglich. Im Umgang war sie recht abweisend, kühl und nicht wiederzuerkennen. Nach vielen und langen Versuchen via Naturmedizin, folgte dann nach einer Darmspiegelung die medikamentöse Behandlung, die auch wirkte. Dadurch gewann auch die Beziehung wieder an Wert. Doch der nächste Rückfall kam langsam und schleichend. Ja und seit über einem Jahr hat sie wieder Durchfall. Die Beziehung geriet wieder arg unter die Räder. Von Sexualität spreche ich schon gar nicht mehr. Berührungen, Zärtlichkeiten, Schmusen, ja auch ein partnerschaftlicher Umgang waren nicht mehr möglich bzw baute sich soweit ab, dass einfach nichts mehr da war. Meine Partnerin meinte, es sei einfach nichts mehr da. Keine Gefühle für Sexualität oder körperliche Erregung. Schon Küssszenen im TV veranlasste sie, den Sender zu wechseln. Es konnte demnach nicht oder nicht nur mit mir zu tun haben. Sie und wir hofften fest, dass es irgendwann wieder aufwärts geht. Doch das tat es leider nicht. Und kürzlich meinte sie, dass sie nicht mehr daran glaube, dass Leidenschaft etc jemals wiederkommen würde. Sie habe noch Gefühle für mich, aber könne sie nicht mit Liebe assoziieren. Ist es möglich, dass diese Krankheit diese Beziehung zerstört hat? Gibt es jemand mit ähnlicher Erfahrung? DankeStichworte: -
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Anonymer User
Re: Colitis Ulcerosa
Die Krankheit an sich kann meines Erachtens keine Beziehung zerstören, sondern höchtens der Umgang mit dieser Krankheit. Und zwar der Umgang beider Partner.
Ich kann gut nachvollziehen, dass man mit einer solchen Krankheit an Lebenslust verliert, sowohl im alltäglich Leben, als auch beim Sex.
Es ist nicht einfach, da man sich in einer gewissen Art und Weise schmutzig fühlt. Aber Deine Freundin weiß das sicher am besten.
Wenn Sie nicht lernt mit dieser Krankheit umzugehen und auch nicht in Ihrem Umfeld Menschen hat, die damit richtig umgehen können, sich in ihre Lage hineinversetzen können, lang genug Verständnis haben etc. dann ist das nicht einfach. In erster Linie aber muss sie damit umgehen lernen, dann wird auch wieder alles andere schöner, erträglicher, lebensfroher werden. Ich denke sie kann sich so einfach selber nicht leider, was sich natürlich auf andere Dinge des Lebens manifestiert.
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Re: Colitis Ulcerosa
Danke für die Antwort, die interessant ist. Konnte gestern mit ihr darüber sprechen. Ich versuchte rauszufinden, ob sie mit mir als Mann ein Problem hat oder so. Wenn das stimmt was sie sagt, dann ist dem nicht so. Sie hat, neben dieser Krankheit, einfach absolut keine Bedürfnisse auf alles, was mit Partnerschaft zu tun hat. Also von Sexualität will ich erst gar nicht schreiben. Es fängt beim Berühren an, beim Küssen, Zärtlich sein etc. Dieser Teil ist wie inexistent. Sie meint, dass sich mit der Geburt ihres Kindes wohl etwas ziemlich verändert habe. Sie fühlt sich selber nicht wohl in dieser Situation, will es ja auch nicht, aber der schon bald 2 Jahre dauernde Kampf (oder das Warten auf den Umschwung) stellt sich einfach nicht ein. Vielmehr scheint sie sich damit abzufinden. Darum hat grundsätzlich ein Mann keinen Platz mehr an ihrer Seite. Das ist wirklich sehr speziell, aber Tatsache. Unglaublich für mich, denn sowas war mir nicht bekannt. Danke nochmals.
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Anonymer User
Re: Colitis Ulcerosa
Es gibt sehr viele Frauen, die nach nach der Geburt wenig Lust auf Sexualität haben. Sie fühlen sich oft müde, ausgelaugt und lustlos und nehmen sich unter anderem auch in ihrer weiblichen Rolle vermindert wahr. So kann auch Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild Lustgefühle unterdrücken.
Natürlich verändert eine Geburt das Leben einer Frau und einer Partnerschaft grundlegend. Auch hat es meist Auswirkungen auf die Sexualität.
Aber es bietet sich auch eine gravierende Veränderung bzw. die Chance, sich neu in der sexuellen Gemeinschaft kennenzulernen. Gerade weil bestimmte Vorlieben, die vor der Schwangerschaft und Geburt bestanden, sich verändert haben können. Im Grunde gilt es, sich behutsam und vorsichtig neu zu entdecken und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche mit denen des Partners neu abzustimmen.
Eine solche neue Intimität aufzubauen ist für die meisten Paare zunächst aber schwierig, zumal ein Ohr meist in Richtung Kind ausgerichtet ist.
Aber Sexualität bedeutet nicht automatisch Geschlechtsverkehr zu haben. Es beinhaltet Wärme, Nähe, gemeinsames Verständnis und Zärtlichkeit, Streicheln, Schmusen oder Petting. Zudem unterstützt diese Art der Zuwendung die eigene Wahrnehmung in der Rolle als Frau oder Mann, wodurch die sexuelle Lust unterstützt werden kann.
Wenn aber zu alledem die Lust fehlt, sollte man auf jeden Fall organische bzw. hormonelle Ursachen auch ausschließen lassen. Ernst dann kann man sicher von einer psychischen Komponente sprechen.
Vielleicht könnte hier ja Deine Freundin einmal einen ärztlichen Rat einholen.
Und sie muss sich dafür auch nicht schämen, denn es gibt tatsächlich auch Krankheiten, die eine derartige sexuelle Unlust hervorrufen kann.
Ich verstehe in solchen Situationen beide Seiten, nur sexuelle Lust kann man nicht erzwingen. Das erfordert wirklich sehr viel Geduld des anderen.
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Re: Colitis Ulcerosa
Danke nochmals für deine Ausführungen. Mir ist bekannt, dass eine Schwangerschaft/Geburt grosse Veränderung mit sich bringen kann. In diesem Sinne war ich nicht ganz unvorbereitet. Muss vielleicht ergänzen, dass nicht ich der Vater des Kinds bin. Meine Ex wurde ungewollt schwanger. Der Kindsvater zog sich sofort zurück und machte klar, dass er kein Kind wolle. Sie entschied sich für das Kind und war nach der Geburt 4 Jahre ohne Sexualität und ohne Partnerschaft. Sie meinte, dass es in dieser Zeit auch nie das Bedürfnis danach gab. Dann kamen wir zusammen und es entwickelte sich die ersten 1-2 Monate ganz normal. Sexualität war möglich, auch wenn ich von Beginn weg irgendwie das Gefühl hatte, sie könne sich nicht richtig gehen lassen. Sie schien mir oft wie "konzentriert", eigenartig passiv und so. Ja und nach rund drei Monaten ging sie auf Distanz, psychisch wie auch körperlich. Die folgende Zeit war geprägt von kurzen Ups und längern Downs und vor rund 9 Monaten kam die Sexualität ihrerseits ganz zum Erliegen. Während sich am Anfang noch eine gewisse Lust bemerkbar machte, ist seit 9 Monaten sense. Gut, ich fand mich damit ab und es war nicht einfach. Doch sie sagt, dass sie sich immer unter Druck fühlte, auch mit dem Wissen, dass ich ihr alle Zeit gebe. Rein meine Anwesenheit führte bei ihr zu einem Druck, eben anders funktionieren zu müssen. Da konnte ich gar nichts dagegen tun. Die logische Konsequenz ihrerseits war, mich zu beseitigen. Somit war dieser Druck auch weg. Ich halte es für den falschen Weg, aber ich kann nicht für sie entscheiden. Es mangelte nicht an meiner Geduld. Vielmehr gab sie sich diesem Umstand hin, dass Sexualität, Nähe, Zärtlichkeit eben für sie nicht mehr nötig ist. Und das verkraftet wohl selten eine Partnerschaft. Grüsse
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Anonymer User
Re: Colitis Ulcerosa
Nun, wir können nicht wissen wie der Sex mit dem Vater des Kindes war (Ich habe auch nicht gedacht das Du der Vater des Kindes bist, aber wollte dennoch auf die möglichen fraulichen Veränderungen hinweisen).
Vielleicht gibt es da zu viele negative Erinnerungen. Nach 4 Jahren Abstinenz ist man denke ich auch irgendwie abgestumpft. Man lebt sein Leben und merkt es geht auch ohne. Wenn man zudem noch negative Erlebnisse hatte, und merkt das es ohne einem besser geht, dann hat man auch kein Bedürfnis. Was aber nicht bedeutet das man den anderen nicht liebt.
Wobei ich schon denke das ein Bedürfnis da ist, aber vielleicht die Angst das wieder etwas negatives passieren könnte, eine gewisse Barriere aufstellt.
Ich denke wirklich, dass jeder eine gewisse Art von Zuneigung braucht, auch wenn man meint das es nicht so ist. Möglicherweise ist die Angst vor einer neuerlichen späteren Enttäuschung auch ein Hinderungsgrund.
Wie gesagt, es ist tatsächlich nicht einfach. Für Dich natürlich auch nicht. Ich finde auch, dass Du sehr geduldig bist (anhand Deiner hiesigen Beschreibung zumindest), kann aber auch verstehen, dass man irgendwann auch etwas positives aus seinen Bemühungen erhaschen möchte.
Eventuell setzt sich Deine Freundin einfach selbst zu sehr unter Druck bzw. es gibt etwas was sie von dem SICH GEHEN LASSEN UND DAS LEBEN WEITESTGEHEND ZU GENIEßEN zurückhält.
Denkst Du denn, dass sie sich einmal Gedanken über eine Therapie machen könnte? Meinst Du überhaupt das sie auch gewillt sein könnte an ihrer Distanz zur warmen Gefühlswelt zu arbeiten bzw. etwas verändern zu wollen?
Das schlimme ist ja, dass man sich eigentlich damit wohl fühlt und nur schwer einsieht das das was am argen liegt. Man gesteht sich den Mangel an Gefühlen nicht ein, da man ja denkt es tut einem so gut. Oft aber geht man an solchen Mängeln kaputt. Es ist meist nur eine Frage der Zeit.
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Re: Colitis Ulcerosa
Hallo midland,
ich bin leider auch von dieser Krankheit betroffen.
Keiner weiss so recht, wie man sie bekommt und wie man sie heilen kann. Aber Stress-Situationen könnten eine Ursache sein. Seit drei Jahren habe ich die Krankheit so unter Kontrolle, dass ich schon wieder Sport treiben kann. Mir hat " Pantozol 40 mg" einmal täglich dabei geholfen. Seit dem habe ich nur noch wenig Probleme damit. Vielleicht ein Tipp an Deine Freundin. Versuch macht klug!
Allgemein ist jede Krankheit eine Einschränkung,
die sich auch auf das "Liebesleben" auswirkt.
Der Körper möchte doch erstmal gesund werden,
erste Priorität!
Habe etwas Geduld und versuche ihr zu helfen gesund zu werden.
Henning
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Re: Colitis Ulcerosa
Hallo und guten Abend. Bezüglich Therapie, hat meine Ex schon einiges versucht. Sie ist der Typ, der auf Biegen und Brechen alles probiert, bevor die Schulmedizin ran kommt. Sie hatte es im Sommer mit TCM probiert. Kein Erfolg. Sie hatte es mit Kinesiologie probiert. Kein Erfolg. Und jetzt versucht sie es mit Homöopathie. Zwischen den einzelnen Therapien lagen jeweils mehrere Monate passiven Nichtstuns. Nicht dass ich ihr das vorgeworfen habe. Ich glaube es war oft auch die Angst im Spiel, mit der neune Therapie wieder nicht zum Ziel zu kommen. Der Wille und Wunsch an Veränderung, der war da. Doch je länger sich eben nichts änderte, je mehr fand sie sich mit diesem Umstand ab, dass sie ein Mensch ohne zwischenmenschliche Bedürfnisse ist. Du hast völlig richtig geschrieben. Gegen Ende kam es mir mehr und mehr so vor, dass sie ihr Glück mit dem Istzustand gefunden hatte. Es ging ihr gut, sie führte ein relativ normales Leben und der Wille und die Kraft, daran wieder zu arbeiten, verschwand. Ich weiss nicht, ob die vielen alternativen Methoden tatsächlich auf Dauer etwas bringen. Ich hoffe es für sie, wie auch immer.
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