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Freundschaft

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  • Freundschaft

    Hallo!

    Ich (w) habe vor ca. einem Jahr eine Person (w )kennengelernt und von Anfang an eigentlich sehr gut verstanden, wir waren uns schnell vertraut und konnten über fast alles miteinander reden.
    Wir wurden ziemlich schnell gute Freundinnen.
    Leider hat sich die Freundschaft innerhalb der letzten paar Monate verändert.

    Es ist so, dass mir alles zuviel wird. Die Freundschaft wird mir persönlich zu eng und ich fühle mich sehr eingeengt.
    Sie ruft mich jeden Tag mehrmals an, manchmal bis zu 4 mal. Die Telefonate drehen sich meistens um sie und gehen oft bis zu zwei Stunden.
    Ich möchte schon nicht mal mehr ans Telefon gehen, wenn es klingelt.
    Auch kommt sie öfters unangemeldet vorbei, ladet sich selbst zum Frühstück/ Kaffee ein.
    Auch mein Mann ist davon genervt.
    Krass ausgedrückt fühle ich mich regelrecht belästigt.

    Ich möchte eigentlich nicht mehr mit ihr telefonieren und mich auch nicht mehr mit ihr treffen. Aber wie stelle ich das an? Wie bringt man jemand soetwas bei?

    Für Antworten wäre ich sehr dankbar


  • Re: Freundschaft


    a. Regeln der partnerschaftlichen Kommunikation:

    1. aktives, aufmerksames und akzeptierendes, positiv verstärkendes Zuhören.

    2. richtiges Verstehen, Wahrnehmungsprüfungen, Informationssuche durch Rückfragen.

    3. Paraphrasieren (wiederholen der Partneräußerungen mit eigenen Worten).

    4. Mitteilung der eigenen Gefühle und Empfindungen in Bezug auf die Partneräußerungen.

    5. Verstärkung positiven Verhaltens, Aufbau positiver Kommunikations- und Interaktionselemente.

    6. Äußern von Störungen, Kritik ohne Vorwurf!! Herausarbeiten von Kompromissen.

    7. Rollenwechsel



    b. Welche Menschen mögen oder lieben wir?
    Die Forschung hat im Wesentlichen ergeben, dass wir uns zu Menschen hingezogen fühlen, die uns

    - maximale Belohnung oder Erfolg (was auch immer das für den einzelnen bedeuten mag) bei minimalem Aufwand verschaffen.

    - So mögen wir lieber Menschen, die uns physisch nahe sind als solche, die weiter entfernt sind.

    - Wir ziehen Menschen vor,
    - die uns mögen und die ihre Sympathie für uns dadurch demonstrieren,
    - dass sie uns Gefälligkeiten erweisen
    - und nette Dinge über uns sagen.

    Wir mögen Menschen,

    - die unsere Bedürfnisse befriedigen

    - und die Bedürfnisse haben, die wir erfüllen können.

    Sind zwei Personen in einer Freundschaft oder einer romantischen Liebesbeziehung verbunden, so muss man zwei Kosten Nutzen Vergleiche berücksichtigen.

    Der Austauschtheorie entsprechend kann eine Beziehung nur dann von Dauer sein, wenn sie sich als rentabel für beide Partner erweist.

    Das heißt, für jeden Partner muss die Beziehung Belohnungen mit sich bringen,
    - wie Sicherheit,
    - Ansehen
    - Geborgenheit
    - Vertrauen etc.,
    wobei der damit verbundene Aufwand minimal sein muss.
    Ein solches Ergebnis kommt am ehesten in einer ausgewogenen Beziehung zustande, bei der ein gleichgewichtiger Austausch von Vorteilen stattfindet.

    Demzufolge werden beide Partner am befriedigtsten sein,
    wenn sie gleiche Gewinne erzielen.

    Wir streben nach dem Ideal, aber treffen unsere Wahl meist auf der Grundlage dessen, was wir einem anderen tatsächlich anzubieten haben.


    aus: Psychologie. Eine Einführung,
    von Philip G. Zimbardo, Richard J. Gerrig

    Kommentar


    • Re: Freundschaft


      Wenn dir die Freundschaft zu eng wird, sie dich nur mehr belastet, dann sprich das Thema offen und direkt an. Denn es bringt weder dir, noch ihr etwas, wenn du und dein Mann schon Magenkrämpfe bekommt, wenn ihr nur den Namen hört. Eine Freundschaft taugt nur soviel, wie sie für alle Beteiligten "Vorteile" bringt.

      Was denkst du, warum sie nun so anhänglich und besitzergreifend geworden ist? Ist sie selbst in einer Partnerschaft? Unglücklich? Unzufrieden?

      Manchmal ist es schwer zu begreifen, dass sich eine Freundschaft in etwas Negatives verwandelt.
      Oder man eventuell selbst irgendwann nicht mehr den Anforderungen gerecht werden kann. Dann sollte man allerdings so fair sein und es auch zugeben. Alles andere ist m. E. nur Zeitverschwendung und Heuchelei. Allerdings kann ein offenes, ehrliches Gespräch auch Licht in die Angelegenheit bringen, bzw. auch einen Wandel bewirken.

      Viel Glück bei der Wahl der richtigen Worte, wenn es zur Sache geht.

      Kommentar

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