Ich las neulich einen für mich interessanten Spruch: Das Leben kann so Scheiße sein, man muss sich nur richtig Mühe geben! .
Warum immer ICH?
Die tagtäglich unsäglichen Banalitäten, die einige Gefühls-Exhibiotionisten einer nicht minder geringen Anzahl von Voyeuren hier auf's Gemüt drücken, treiben jeden noch einigermaßen klar denkenden Menschen, nahezu an den Rand des Wahnsinns. Dabei kommen die Schreiber mit einer impertinenten Wichtigtuerei daher, als ob ihr "Problem" das einzige und wichtigste unterm Horizont ist. Und m. E. wird dabei immer eins vergessen: der Unterschied zwischen objektiven und subjektiven Problemen - die objektiven sind bei allen mehr oder weniger gleich - die Arbeit nervt, die Kollegen sind stressig, das Geld langt vorn und hinten nicht und mit dem Partner oder der Partnerin kommt man überhaupt nicht mehr klar, obwohl der Berichterstattende ja "so etwas von tolerant und großzügig ist" und der/die Partner/in so kleinlich, nachtragend, nervend usw. - kurzum "det jeht nich' mehr!" Aber so ist das nun mal, die objektive Realität wird uns ins Gesicht gedrückt, die müssen wir hinnehmen wie 'ne Naturkatastrophe - da kannst'e nüscht ändern! Aber wie ich mit ihr klar komme, was ich daraus mache, das ist mein Ding und das: ist ein subjektives Problem!
Nu bin ich aber der Meinung, wenn was schief läuft, weil ICH Scheiße gebaut hab', kann ich keinen anderen dafür verantwortlich machen oder die Schuld auf Andere schieben. Aber scheinbar läuft das heute nur noch nach der Devise: Schuld haben die Anderen, die Gesellschaft, der Papst, die Regierung, die Opposition - nur nicht ICH!!! Deswegen geht mir hier so langsam das Rumgegreine: ICH bin doch so edel, hilfreich und gut und ICH bin doch so schamlos betrogen, ausgenommen, verletzt, angeschissen worden, weil - und dann kommt eine Latte von einseitigen Gründen, fadenscheinigen Entschuldigungen und windelweichen Ausflüchten, da wird in einer Brühe aus Mitleid und Selbstmitleid geschwommen, dass sich fast die Steine erweichen! Und dann kommen die Mitheuler, die Mitleider, die BETROFFENEN, die Gefühlsmasochisten und - sie sind sich alle in einem einig: Wir sind gut - die Anderen böse!
Oh Du schlechte, böse Welt! Dabei ist das doch ganz einfach: "Die Menschen sind gut - nur die Leute sind schlecht"!
Aber warum schreib' ich eigentlich schon diesen völlig überflüssigen Artikel? Warum muß ich mir schon wieder völlig vergeblich mein Gehirnschmalz aus den Windungen drücken - es ändert sich ja eh nichts!
Alles wird gut - nur nichts wird besser!
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