Mein Vater ist nach sehr langer und sehr schwerer Krankheit am 5. Oktober verstorben...ich kann es oft noch gar nicht fassen und realisieren....nicht weil ich wollte, dass er sich noch weiter quält und kämpft....10 Monate voller Schmerz und Angst und rapide Verschlechterung waren wirklich mehr als genug - ich gönne ihm seinen Frieden mehr als alles Andere...sondern weil mich meine Familie irgendwie nicht zum Ruhen und Schweigen hat kommen lassen....Ich will gar nicht ins Detail gehen...aber ich habe nicht nur das Gefühl, dass ich als Einzige die "Erwachsene" sein muss...Freunde und Arbeitsamt wollen, dass ich jetzt endlich mal meinen eigenen Kram auf die Reihe kriege- neuer Job, neue Wohnung,etc...mal wieder Bücher lesen, die nichts mit Krankheiten zu tun haben, mal wieder zu einem Vorstellungsterm gehen, wo ich nicht für mich überlegen muss, wie ich Elternpflege und Job unter einen Hut kriege....während ich von meiner Familie - wie schon die letzten Jahre - nur immer noch öfter zu hören kriege was sie alles NICHT können , weil sie zu traurig, krank oder was auch immer sind...oder weil sie zu wütend aufeinander sind.. - mit meiner Mutter war ich seitdem 9 mal bei drei verschiedenen Ärzten....die ihr alle seit Jahrzehnten das gleiche sagen...ihr würde es körperlich viel besser gehen, wenn sie nicht ketterauchend, Zucker und Fett in sich reinstopfend den ganzen Tag vorm Fernseher rumsitzen würde...selbst jetzt schiebt sie noch alle Schuld auf meinen Vater...erst war er zu krank, als dass sie....und nun kann sie nicht, weil er tod ist....und meine Schwester, selbst eine gefühlte 15 Jährige,tatsächlich 48 Jährige 5 fache Mutter von erwachsenen Kindern findet auch, dass ICH all die Sachen regeln, organisieren und klären sollte, die weder sie noch meine Mutter KÖNNEN......auch wie immer....ich hoffe und bete nur, dass mein Papa das nicht mitkriegt...der hat bis zum Ende nicht einmal gejammert oder sich beklagt...
Jedenfalls, hab ich im Moment neben den ganz realen Aufgaben auch noch ne Menge damit zu tun, den Sinn und Unsinn meiner eigenen Existenz und dem Emotionschaos zu überdenken...vleileicht möchtet ihr mir dabei helfen und mir folgende Frage beantworten:
Warum machen sich erwachsene Leute ganz bewußt und absichtlich abhängig von Anderen....von Anderen, die sie als Mensch nicht mal besonders gut leiden können?
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