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Was wird nur aus meinem Freund

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  • Was wird nur aus meinem Freund

    Hallo,
    mein Freund macht im Moment ne Ausbildung (Versicherungskaufmann) und diese macht ihm überhaupt keinen Spaß, wie er sagt (zu trocken, zu eintönig, nur Büro, mies gelaunte Kunden usw). Er möchte sie aber abschließen, damit er wenigstens etwas hat. So, danach sollte ja eigentlich Wehrdienst anstehen, ABER jetzt redet er ständig von anderen Dingen. Seine Mutter setzt ihm jeden Tag einen neuen Floh in den Kopf, was er denn als zweite Ausbildung machen solle und er nimmt ihre Vorschläge unreflektiert an. Kaum schlägt sie was vor, begeistert er sich dafür, aber weiß teilweise gar nicht, was man in dem Beruf macht. Ich könnt mich so aufregen. Ich habe ihm gesagt, dass er zu ner Berufberatung muss. Er hat auch zugestimmt, aber er hat jetzt schon "Angst" davor, dass die halt dann fragen, was er den für Wunschberufe hat (eigentlich Schauspieler, Lehrer - wobei das eher "Traumberufe" sind - er hat ja kein Abi) oder was seine Stärken/Schwächen sind. Ich hab gefragt, ob ich mit gehen kann und ob seine Mutter mit geht zur Berufsberatung. Denn, wenn sie mitgeht, weiß ich schon was passiert. Sie redet die ganze Zeit. Er ist in dieser Sache echt so unsicher und lässt sich so leicht von anderen Meinungen beeinflussen. Abgesehen davon sind seine Eltern geschieden und der Vater hat ein kleines Unternehmen. Mit seinem Vater kommt er aber überhaupt nicht klar und daher möchte er die Firma nicht. Außerdem glaubt er, dass der Vater da eh bis zu seinem Lebensende rumwerkeln wird und dass die Firma pleite geht usw. Abgesehen davon interessiert er sich nicht für LKWs (Spedition). Ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll. Einerseits wäre es bestimmt gut, die Firma zu nehmen, aber dafür müsste er ja mit dem ach-so-gehassten Vater zusammen arbeiten und im Moment schreiben die eh fast nur rote Zahlen. Aber ich denke, er könnte es bereuen, wenn er die Firma z.B. seinem Cousin überlässt. Andererseits will ich, dass er endlich mal realistisch selbst nach nem Job sucht. Und das mit dem Wehrdienst: wann muss man das eigentlich nicht machen? wenn man ein gewisses Alter überschritten hat, wenn man verheiratet ist oder Kinder hat? Denn er macht ja schon ständig andeuten übers Heiraten, obwohl wir noch so jung sind. Sein Stiefvater hat auch eine KFZ-Firma, aber die möchte er auch nicht, weil er ja angeblich die Arbeit mit Autos nicht leiden kann. Irgendwie reißen sich alle um ihn als "Erben" und er tingelt in der Mitte rum und weiß nicht, was er will. Danke, dass ich mich ausheulen konnte. Was ratet ihr mir?


  • RE: Was wird nur aus meinem Freund


    Hallo Eda,

    erstmal Kompliment an dich das du dich so toll um deinen Freund kümmerst und dir Gedanken machst. Ich finde es auch wichtig das dein Freund die Lehre, die er grad macht, durchzieht. Da hat er dann wenigstens erstmal was in der Tasche, das ist ganz wichtig.
    Ich denke für ihn wäre eine Berufsberatung schon sehr wichtig wenn er so garnicht weiß was er machen möchte. Seine Mutter wird ihm auch nur helfen wollen, aber weil er selbst noch nicht weiß was er will ist er natürlich erstmal von allen Vorschlägen begeistert.
    Wie das mit dem Wehrdienst ist weiß ich leider auch nicht, aber in einer Berufsberatung werdet ihr da bestimmt auch Auskunft bekommen.
    Vielleicht könnt ihr ja allein zu der Beratung gehen, ohne Mutter. Ich denke sie wird es verstehen wenn er ihr erklärt das er die Berufsvorschläge allein durchdenken will, ohne Beeinflußung von aussen.
    Ich wünsche euch viel Glück und Erfolg.

    Gruß Marimba

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    • RE: Was wird nur aus meinem Freund


      hallo eda, du willst deinem freund helfen, das ist nett von dir.
      dazu ein paar anregungen. die lehre zu beenden ist super wichtig, um was in der tasche zu haben und überhaupt einen job zu bekommen. richtig!
      was die wehrpflicht anbetrifft, lass ihn, falls er sie nicht ableisten will (vielleicht möchte er ja auch, nur du nicht), mal bei google "wann muss man keinen wehrdienst leisten" eingeben, er wird dann an entsprechende seiten weitergeleitet.
      jetzt zum etwas komplizierteren teil.
      berufsberatung äusserst sinnvoll, hingehen, allein!!!
      so sehr du auch deinem freund helfen willst, und es dich als neue frau in seinem leben nervt, dass er seiner mutter so "an den lippen hängt", gesünder für sein selbstbewusstsein und seine entwicklung wäre es für ihn, ganz allein dort hin zu gehen. es hört sich an, als sei er ein ganz lieber mensch, der allen aus seiner umgebung gerecht werden will und somit naturgegebener maßen und zwangsläufig zwischen allen stühlen sitzt. letztendlich wird es ihm mit deiner hilfe möglicherweise ähnlich gehen.
      was du aber auf jeden fall für ihn tun kannst, ist, ihm so schön klar wie du es hier getan hast, schildern, wie du ihn und sein verhalten in der familienrunde erlebst. auch wenn du als seine freundin keine emotionale distanz zu ihm haben kannst, hast du doch eine gewisse distanz zu seinem familiensystem, als von aussen dazugekommene. möglicherweise hilft ihm ein solches gespräch, sich neu zu orientieren, oder sich seines verhaltens bewusst zu werden und von daher zu überdenken.
      viel erfolg
      lg
      nornen

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      • RE: Was wird nur aus meinem Freund


        Natürlich ist das nur ein ganz subjektiver Rat von einer alten ;oP 40 Jährigen, die eigentlich immer noch nicht weiß, w as sie als Job machen soll/möchte/kann, wenn sie groß ist...mittlerweile, bin ich schon froh, wenn ich hin und wieder einen befristeten MIni-Job bekomme....nix mehr mit :Was will ich eigentlich....von daher würde ich Dir raten, Deinem Freund nicht auch noch zuzusetzen....ist ja auch nicht nötig....weiß er eigentlich, dass er einer der wenigen Glücklichen ist? Nicht weil er die doofe Versicherungslehre macht, sondern weil er Optionen hat - Optionen, die es ihm gestatten auch in Richtungen zu gucken, die seinen Talenten entsprechen, sich auch daran orientieren zu können woran er selbst wirkliche Freude hat...das ist Luxus, das ist ganz großartig und statt sich permanent und immer wieder aufs Neue sofort FESTLEGEN zu wollen, sollte er sich mal umgucken, wie die Realität aussieht...NICHTS aber auch rein gar nichts, ist für immer - gerade auf dem heutigen Arbeitsmarkt, müssen auch Leute zittern, bangen und sich völlig neu orientieren, die nicht nur wesentlich älter sind, sondern auch noch ganz viele andere Verpflichtungen neben ihrem Beruf zu erfüllen haben....und wirklich gar keine Wahl mehr haben - da gehts nur noch ums Geld verdienen und überleben.

        Und wenn er, offensichtlich nicht dumm und auch durchaus Begeisterungsfähig und - nicht zu vergessen - durch sein Elternhaus auch weiterhin finanziell einigermaßen abgesichert - die Möglichkeit hat, sich selbst, seine Talente und Vorlieben in seine Berufswahl mit einfließen zu lassen, dann sollte er das unbedingt tun und darin sollte Deine Unterstützung bestehen...

        Machst Du selbst eigentlich was, was Dir Freude bereitet? Oder musst Du eben auch was machen, was Dir gar nicht gefällt, aber irgendwie muss ja das Geld reinkommen? Oder denkst Du auch schon daran ihn zu heiraten, und überlegst schon manchmal in die Richtung was DEIN MANN dann beruflich tun sollte? Einerseits verstehe ich Deine Bedenken, andererseits finde ich, dass Du ganz schön klare Meinungen und Vorstellungen vertrittst, wer was in der Familie Deines Freundes zu tun und zu lassen hat...wer welche Firma übernehmen sollte, etc....ist keine Kritik, ich finde es eben nur merkwürdig....vielleicht, weil es mir schwer fällt einzuschätzen, warum und weshalb Du Dich da so vehement in die Familiengeschäfte involvierst und engagierst...gerade wo Dein Freund sich da eigentlich lieber ganz ausklinken würde...

        Vergiss Dich selbst nicht...behalte Deine eigenen Ambitionen, Möglichkeiten und Berufswünsche im Auge...Wenn Dein Freund manchmal die Vermutung hegt, dass er ziemlich bald für Euch beide "sorgen" muss, dann gerät er nur in Panik und macht garantiert nicht das, was ihm liegt...sondern was er denkt, dass es von ihm erwartet wird...wäre doch echt schade.

        Wenn Du gegen die Mutter arbeitest (die ganz sicher nervt und der Meinung ist, sie kennt IHREN Sohn besser als er sich selbst - was ziemlich verrückt ist aber durchaus son normales Mutterding zu sein scheint - dann bringst Du ihn auch in die Zwickmühle...er will offensichtlich Niemandem vor den Kopf stoßen .- Dir genauso wenig wie seiner Mutter - kein Wunder, dass der Kerl völlig durch den Wind ist, und wie ein Fähnchen in dem Selben mal in diese und dann jene Richtung flattert. Für den gehts vielleicht gar nicht mehr um seine Berufswahl, sondern darum, welche seiner Frauen enttäuscht er nun wieder...könnte sein, oder?! Muss aber nicht.

        Ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich "merkwürdig" dass ihr beiden Frauen, offensichtlich der Meinung seit, der kann nicht alleine zur Berufsberatung gehen...sorry, aber ihr scheint ihm nicht gerade viel zuzutrauen...er ist doch keine 12 mehr - wenn er nervös ist, dann ist das ok und vermutlich auch normal - welcher 20 jährige weiß denn 100% was er will und kann und was möglich ist? Kaum einer - das wissen die meisten 50 jährigen nicht mal - aber die fragt ja auch keiner mehr - genau deswegen geht er ja da hin - um sich beraten zu lassen, um mit einem Profi zu gucken, was er für Möglichkeiten hat und was er tun kann...da habt ihr beiden Frauen überhaupt nichts zu suchen oder zu sagen...da gehts um ihn. Und wenn´s nicht gerade um Finanzen geht, dann werden sie auch seine Mama nicht befragen oder mit rein bitten...die erwarten nämlich von nem jungen Mann, der in ner Versicherung beschäftigt ist, dass er ganz bestimmte Sachen alleine regeln kann und muss. Er könnte ja vielleicht sogar sein Abi nachmachen oder ein Fachabi machen, und dann was studieren?

        Wie gesagt, genau um solche Fragen zu klären, geht er zum Berufsberater - die fragen keinen halbwegs erwachsenen Menschen nach seinem "Traumberuf" - sowas gibt es Heutzutage nicht mehr...aber die wollen schon wissen, wie er sich selbst einschätzt...und wenn er dann völlig lari-fari ist und den Eindruck hinterlässt, dass er unreif ist oder keinen Bock hat über irgendwas nachzudenken - oder aber dass er völlig Abhängig von seiner Mama oder Freundin ist, indem er z..b so Sachen sagt wie: Meine Mutter sagt, meine Freundin sagt, ich soll/kann/...." dann gibt es immer noch die Möglichkeit ihn zu einem ausführlichen Gruppen-Profiling - Seminar zu schicken...das wär vielleicht sogar ne richtig gute Sache für Deinen Freund....aber wie gesagt, verstehe ich gar nicht, warum er 1. befürchtet, er könnte bei diesem Gespräch irgendwie versagen und 2. Warum Du und Deine Mutter ebenfalls zu glauben scheint, der kann nicht für sich alleine denken und reden.

        Du hast Recht, wenn Du jetzt sagst, ich kenne ihn überhaupt nicht - das ist war - aber genau darum geht es doch, oder? Dein Freund soll für sich selbst rausfinden, was er möchte, kann und will und was er sich zutraut und vor allem was er für Möglichkeiten hat...nicht darum, was irgendwer anderes von ihm erwartet, will oder ihm zutraut oder von ihm denkt...Das ist mein Rat: Lass ihn das rausfinden!

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