Seit ungefähr 4 Monaten kenne ich einen Mann, den ich wirklich sehr mag. Ich war eigentlich von Anfang an sehr verknallt in ihn und zumindest kann ich sagen daß er auch sehr von mir angezogen war und ist. Das ganze lief eigentlich sehr gut an: wir haben uns auf einer Party getroffen, geknutscht, uns dann ein paar mal auf einen Kaffee getroffen, irgendwann haben wir auch miteinander geschlafen....wenn wir uns treffen, ist es einfach super - weil wir uns nicht nur erotisch anziehen, sondern auch sehr vertraut und nah miteinander umgehen und reden. Das Ganze hat sich dann so eingepegelt, daß wir uns ungefähr einmal in der Woche gesehen haben, wobei wir leider viele Wochen zwischendurch jeweils weg waren.... Zwischen unseren Treffen haben wir auch einen sehr herzlichen Kontakt gehabt, aber für mich nicht eng genug - wir tauschten in diesen Zeiten dann immer nur ab und zu mal eine SMS aus. Das habe ich ihm mehrmals gesagt, und darauf hingewiesen, daß ich nicht so der Typ bin um Affairen lange durchzuziehen - entweder ich verliebe mich oder verliere das Interesse. Bei diesem Typen habe ich mich verliebt. Er meinte in diesen Gesprächen, daß unsere Liaison für ihn keine bloße Affaire sei. Trotzdem hat mich etwas verunsichert und ich habe mich deshalb ihm gegenüber oft sehr passiv und abwartend verhalten.
Nun sind wir gestern endlich zum Punkt der Sache gekommen: er will keine Beziehung mit mir führen. Er will unsere Liaison überhaupt nicht in irgendeine Schublade stecken, will aber auch nicht mehr Nähe als zwischen uns vorhanden ist. Wenn ich ihn mal anrufen will wenn ich etwas auf dem Herzen habe würde er sich freuen, er will aber nicht, daß ich zum Beispiel erwarte daß er anruft oder mich öfter trifft, und hat auch nicht das Bedürfnis mir zu erzählen wie sein Tag war oder so etwas. Er hat viel Wert darauf gelegt mir zu vermitteln, daß dies nicht an mir läge sondern daran, daß er im Moment generell keine Beziehung führen kann. (Er steckt da noch sehr in der erfahrung die er mit seiner vorigen Freundin hatte). Er möchte sehr gerne so weitermachen wie bisher, aber eben nicht mehr.
Ich war gestern eigentlich sehr erleichtert nach diesem Gespräch, weil ich endlich weiß woran ich bin. die Entscheidung, ob ich aber so weitermachen will oder nicht, fällt mir sehr schwer, weil ich das Gefühl habe, als hätte ich eine Art intuitiven Zugang zu mir verloren und deshalb diese ganzen Gespräche überhaupt erst angezettelt. Ich habe große Lust, die Ebene, die wir im Moment teilen, weiter zu genießen - oder vielleicht dadurch daß ich weiß was ich nicht erwarten kann überhaupt erst zu genießen. Ich habe aber Angst, daß das meine Kräfte übersteigt. Die Frage, ob es nicht doch an mir liegt, warum ich ihn nicht überzeuge usw. ist zwar albern, drängt sich mir aber trotzdem in bestimmten Momenten auf. Ich glaube, daß sich eine Beziehung dann ergibt, wenn Nähe Spaß macht, insofern gäbe es da vielleicht noch Entwicklungspotential, aber ich würde mich wahrscheinlich auch nur selbst quälen, wenn ich darauf hoffe. Ich könnte es nur durchziehen, wenn ich es genieße und dadurch nicht in einer Opfer Position bin, aber ich weiß nicht, ob ich das kann.
Was würdet Ihr tun?
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