Ich wollte einmal Partei ergreifen für "nureinefrage"s Verhalten und Verständnis äußern. Ich kann ihn äußerst gut verstehen im Gegensatz zu einigen anderen, offensichtlich vornehmlich weiblichen Forumsmitgliedern, die sich im Thread "Puff" kritisch und verständnislos geäußert haben! Das hat mich bisweilen durchaus wütend gemacht!
Ich selbst bin ebenfalls Student, ich habe ein sehr gutes Abi. In wenigen Monaten werde ich einen sehr guten Universitätsabschluss gemacht haben und bin sicher, hervorragende Jobchancen zu haben. Zumindest was den Intellekt anbegeht, bin ich sicher (ebenfalls) nicht dumm zu nennen. Darüberhinaus bin ich auch kein hässliches Entlein, im Gegenteil, ich achte auf ein gepflegtes Äußeres (würde mich manchmal durchaus als eitel bezeichnen), finde mich sogar attraktiv. Ich bin sogar auch noch nett (!), ich bin sehr kontaktfreudig und kommunikativ, ein sehr geselliger Typ. Allerdings habe ich ziemlich starke Werte, was Ethik und Moral anbegeht, was nicht immer hilfreich ist. Ich habe durchaus das Gefühl - und möchte dabei nicht als arrogant verstanden werden - meinen Altersgenossen etwas vorauszusein. Dies war schon seit meiner Jugend so, dass ich meist etwas "reifer" war und mich mit Älteren oder Jüngeren zumeist besser verstanden haben als mit es Gefühl habe ich schon während meiner Jugend gehabt. D.h. ich unterhalte mich mit unheimlich verschiedenen Leuten, aber ich treffe auf wenige Leute, die sich wirklich Gedanken machen um das, was um uns herum passiert, sprich: meine Wellenlänge scheint ziemlich einsam besetzt. Ich finde es z.B. vollkommen abwegig zu rauchen, weil ich damit meine Gesundheit im Alter gefährde - doch so weit denken ja viele gar nicht mehr... Leider sehe ich zwar gut, aber doch eher etwas jünger aus (vielleicht weil ich meinen Körper nich schon, seit ich dreizehn war, ständig unter Drogen gesetzt habe!?) - etwas "reifere" Frauen (also jetzt auf ihren Geist bezogen!!) reizen mich also grundsätzlich mehr, aber die anzumachen, traue ich mich dann tatsächlich mal eher nicht so, weil ich dann ja meist wenige Jahre jünger und damit wohl kau attraktiv wäre...) Übrigens gehe ich auf viele Partys - nicht dass ich jetzt ein Abstinentler wäre - doch leider ist in meinem Freundeskreis niemand, der auf Partys abfährt. Und alleine auf Partys zu gehen, sich mit vielen Leuten immer ganz toll zu unterhalten und am Ende doch allein nach Hause zu gehen ohne Frau aber auch ohne guten (Party-)Kumpel, ist auf Dauer ziemlich kraftraubend und frustrierend, besonders wenn man bei mancher Wahl der Damen fast vom Glauben abfällt! Ich muss auch zugeben, dass ich insofern anspruchsvoll bin, als dass ich auf keinen Fall irgendeine Frau anmachen würde, die mir nicht gefällt, nur um zu küssen und zu kuscheln. Es muss schon Sympathie dasein, sonst finde ich es extrem abtörnend!
Ich muss dazu sagen, dass ich innerhalb der letzten drei Jahre in fünf verschiedenen Städten gelebt habe und damit zwangsweise den Aufbau eines festen Freundeskreis zerschossen habe. Ich gebe mir nach wie vor große Mühe dabei, doch es scheint nur schwer möglich, als Spätsemester noch in irgendwelche Cliquen reinzukommen - wo immer man allein auftaucht, wird man ja gerade kritich beäugt! Darum: Es fehlt mir auch wirklich dieser "initial compagnon"!
Zweitens bin ich erst ein Hübscher, seit ich erwachsen bin. "Während meiner Jugend" (meine Güte, das klingt schon nach alter Oppa) war ich nicht attraktiv und habe folgerichtig auch keine Erfahrungen gemacht. Diese fehlen mir heute, denn die Spielregeln des Flirts habe ich nie lernen können. Dieses Wissen, dass man auch mit größtmöglichem Fleiß und Studium nicht aufholen kann, vermisse ich schmerzlich. Ich habe eine viereinhalbjährige Beziehung hinter mir. Ich bin, glaube ich, enorm "beziehungsfähig"; ich weiß, wie man eine Frau auf Händen trägt!! Aber a.) muss man dazu diese verflixte "erste Meile" überschreiten, wo ich mich nur zu gern verirre und b.) muss man überhaupt erstmal eine Frau finden, in die man sich verlieben kann.
Das zum Background. Ich muss sagen, meine Verzweiflung wächst - ebenso wie meine Ungeduld. Glücklicherweise bin ich intelligent, aber das schützt vor Einsamkeit nicht. Auch ich, das spüre ich leider mehr und mehr schmerzvoll, brauche die körperliche Berührung! Der Mensch ist ein soziales Wesen! Der Gedanke, zu einer Prostituierten zu gehen, reizt mich mehr und mehr, wobei er mich zugleich anwidert. Doch die Sehnsucht nach Berührung ist stark, und es schmerzt! Das sei nur mal allen neunmalklugen Frauen hier im Forum gesagt! Ich meine, wenn Ihr Euch echt mal nach Zärtlichkeit sehnt, könnt Ihr einmal ausgehen und Euch irgendeinen anlachen - sei er Euch am nächsten Morgen oder auch in drei Wochen zu blöd oder sonstwas, so habt Ihr zumindest Euer "Zärtlichkeitskontingent" wieder aufgefüllt! Als Mann ist das - auch wenn die Medien anderes suggerieren - denke ich, alles andere als einfach. Gut, gibt einige, die ständig 'ne Frau im Arm haben und die wir alle so beneiden, aber ich glaube, das sind immer die gleichen Männer, denen das gelingt. Ich bin übrigens derzeit weniger scharf auf Sex (ich glaube tatsächlich, dass diese depressive Verstimmung - trotz aktiver Bemühungen keine Erfolge in irgendeinem sozialen Bereich und dem darauffolgenden Mut- und Kraftverlust - auch den Testosteronspiegel etwas senkt), sondern ich verzehre mich schlichtweg nach Streicheleinheiten, Küssen (fragt sich, ob ich das da bekommen würde) usw.! Übrigens widerte es mich weniger an, mit einer "vielgebrauchten" und einer an sich "unwilligen" Frau zu schlafen, sondern vielmehr der Gedanke an das "danach", wohl so, wie Du, "nureinefrage" es erlebt hast. Ich glaube sogar, dass ich der Traumkunde einer jeden Prostituierten wäre: höflich, normal, gutaussehend und gepflegt, intelligent, zärtlich und auch im Bett wenig egoistisch und ohne Perversionen. Doch ein Besuch bei einer **** löste vielleicht einige - wohlgemerkt, allmählich unertröglich werdende - Verspannungen, aber doch kein einziges Problem! Denn hinterher würde es vermutlich noch schwieriger, diesen Kreislauf von Einsamkeit und schmerzender Sehnsucht nach Berührung und Frustration zu durchbrechen! Zweitens fühlte ich mich dann tatsächlich beschmutzt! In einer späteren Beziehung - und ich neige zur Ehrlichkeit! - könnte ich das langfristig unmöglich verschweigen. Die Frau, die es nicht ekelt, mit einem Freier zusammenzusein, möchte ich mal sehen!
So halten mich derzeit diese rationalen Erwägungen und, o.k., noch etwas Anstand zurück, diese Möglichkeit zu nutzen - auch wenn ich diese Option sehr, sehr verführerisch finde... Ich weiß nicht bzw. ich bezweile sogar, dass sich viele Männer so viele und solche Gedanken machen, bevor sie einen Puff aufsuchen. Aber es wird sie sicher geben, und ich habe nureinfrage, dem es offensichtlich an dem Gleichen fehlt wie mir - nämlich Zärtlichkeit -, genau so verstanden! Ich wünsche mir, dass Ihr versteht, dass das nichts ist, worauf man(n) stolz wäre, sondern dass es Handeln in einer absoluten Notlage beschreibt - einen Akt der Verzweiflung sozusagen!! Und da zu sagen, man sei dumm, zeugt eigentlich nur von eigener Kurzsichtigkeit. Wenn Männer keine Gelegenheit bekommen, ihre Gefühle auszuleben - gehen auch sie zugrunde - oder trösten sich hinweg, indem sie in den Puff gehen. Ok, es gibt auch sicherlich viele, die einfach eine Menge Geld haben und leichten schnellen Sex bzw. "extravagante" sexuelle Erlebnisse suchen, aber diese Gruppe von Freiern habe ich hier nicht gemeint.
Es ist mir einfach wichtig, dass hier mehr differenziert wird. Nur weil man in den Puff geht, ist man nicht gleich ein schlechter Mensch. Für manche Menschen ist in den Puff zu gehen vielleicht schon Erniedrigung genug, und sie brauchen keine Beschimpfungen, sondern - ja, ich sage es so: Mitgefühl!?
In der Hoffnung, erfolgreich etwas Verständnis geworben zu haben
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ein Männerversteher
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