ich schreibe euch mal, weil ich mit meinem neuen (5 Monate) Freund Probleme habe, bzw. den nicht so ganz verstehe.
Der Betreff ist nun ziemlich allgemein und ich versuche, es mal auf den Punkt zu bringen:
Immer mal und neuerdings wieder zieht sich mein Freund zurück, bleibt z.B. nicht über Nacht, obwohl wir tagsüber zusammen sind (auch kein Sex). Eigentlich sei ich wie für ihn gemacht und seine Traumfrau, aber ich sein nicht seine "F...f..." (seine Ausdrücke öfter drastisch) und er nicht mein Gigolo. OK- soweit kann ich ja folgen.
Nun bräuchte er Abstand, um sich über die Art der Beziehung klar zu werden (o.ä. - er drückt sich ungenau aus). Jedenfalls liebte er mich und wisse auch, dass ich ebenso alles für ihn tun würde (Freundschaftsideal).
Das verstehe ich eben nicht so ganz, weil er ja nun einerseits meine Unabhängigkeit zu schätzen weiss (ich war nie verheiratet z.B.) und andererseits Probleme hat. Ich verdiene zwar auch mehr als er, aber ich denke sein Hauptproblem ist meine Vergangenheit und mein Umgang. Es ist weniger dramatisch als es sich anhört, aber freimütig habe ich dem erzählt, dass ich schon mal in einem Swingerclub war. Außerdem treffe ich gelegentlich Exfreunde (Lover) , wo er besonders mit meinem letztem Probleme hat (kann ich auch verstehen), weil er da die Hintergründe zum Teil und das Ende miterlebte.
Da könnte es ja sein, dass er sich als Trennungskrücke missbraucht fühlt, aber er sagt, dass Frauen doof sind und sich missbrauchen lassen. Letztendlich liegt aber irgendwo da das Problem oder?
Er weisst auf sein Selbstwertgefühl hin. Ist das nicht schon Ausdruck tieferer Komplexe?
Sicher- ich habe auch schmerzliche Erfahrungen, konnte die aber meist irgendwie recht zügig verarbeiten ( auch die Treffen mit den Ex sind da Ausdruck einer freundschaftlichen Zuneigung und nix weiter).
Seine Exfrau hatte offenbar andere Männer - die war aber als Mutter seiner Kinder und als Chauffeuse seiner! Mutter an Ostern anwesend. Deren Trennung liegt viele Jahre zurück- ich habe nicht den Eindruck, dass er das wirklich verarbeitet hat.
Er sagt, er käme mit meiner Haltung, meinem Handeln nicht klar- ich sage, ich hätte ja nix gemacht, würde mich aber auch nicht einsperren lassen.
Er hat meine Zusage auch zur sexuellen Treue, wenn ich auch etwas anders über diese auch mir wichtigen Werte, wie Treue und Verlässlichkeit denke. Ich verstehe und nehme Rücksicht- reicht das nicht?
Beide sind wir über 40 und haben kluge, fast erwachsene Kinder, die sich recht gut verstehen. Obwohl wir aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen, sind die jeweiligen Familienmitglieder offen und tolerant - das nur als Anmerkung.
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