Mobbing im engeren Sinne steht für Schikanen und Intrigen gegen Personen am Arbeitsplatz, die systematisch, regelmäßig und über einen längeren Zeitraum vorkommen.
Wissenschaftler bemühen sich um eine eindeutige Operationalisierung des Mobbingbegriffs. Im LIPT (Leymann Inventar des psychologischen Terrors) sind 45 Handlungen aufgeführt, von denen eine oder mehrere mit einer bestimmten Häufigkeit und Dauer vorkommen müssen, um als Mobbing gewertet zu werden.
Die Handlungen sind in 5 Kategorien aufgeteilt:
* Angriffe auf die Möglichkeiten zu kommunizieren (z. B. jemanden unterbrechen, anschreien)
* Angriffe auf die sozialen Beziehungen (beispielsweise jemandem das Gespräch verbieten)
* Angriffe auf Qualität und Perspektiven der Arbeit (verletzende Kritik an der Arbeit, jemandem sinnlose Aufgaben übertragen oder bewusst überfordern usw.)
* Angriffe auf das soziale Ansehen (z. B. Gerüchte verbreiten, Intrigen spinnen)
* Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit und das psychische Wohlbefinden (beispielsweise jemanden schlagen, sexuell belästigen, beleidigen oder anpöbeln)
Durch Mobbing kann das Opfer erheblichem psychischem Druck (→ Stress) ausgesetzt werden, der sogar zu chronischen Erkrankungen führen kann.
Besonders anfällig für Mobbing sind hierarchische Institutionen mit einer geringen Kontrolle.
Mobbing kann es auch in öffentlichen Bereichen geben, wie in Vereinen oder in der Schule. Dem Mobbing in der Schule kommt wegen seiner spezifischen Art besondere Aufmerksamkeit zu. Dabei werden einzelne Schüler ausgegrenzt und schikaniert. Mobbing ist verwandt mit anderen Arten des Konflikts, unterscheidet sich aber durch seine lange Dauer, die besondere Einseitigkeit der Beziehung und das Ziel, die jeweilige Person aus der Institution zu drängen. Die Schikanen können z. B. darin bestehen, jemanden lächerlich zu machen, ihm/ihr Informationen vorzuenthalten, Gerüchte zu verbreiten oder beim Vorgesetzten zu verpetzen.
Systematische Schikanen in nichtöffentlichen Beziehungen wie der Familie oder in Liebesbeziehungen werden meist nicht als Mobbing bezeichnet. Ein Sonderfall ist das systematische Tyrannisieren durch eine früher nahestehende, manchmal aber auch gänzlich unbekannte Person, das sogenannte Stalking.
Folgen für die Opfer
Mobbing kann schwerwiegende Folgen für die psychische und manchmal auch physische Gesundheit der Opfer haben. Die Problematik der Folgen hängt von der Dauer sowie von der Heftigkeit und der Stärke des Mobbings ab. Verstärkend kann wirken,
wenn das OPFER ein ohnehin beschädigtes Selbstbild besitzt und familiäre Vorbelastungen eine Rolle spielen.
Zu den Folgen können gehören:
* Depression
* posttraumatische Belastungsstörung
* Angsterkrankung
* Geschwüre
* Darmentzündungen
* Herzrhythmusstörungen hatte ich wegen MarcelloG und seiner Allerliebsten)
* Grübeln
* Verlust des Selbstwertgefühls
* Beziehungsprobleme
* Drogen- und Alkoholmissbrauch
* Medikamentenprobleme
* Schlafstörungen
* Suizid (Etwa 200 Menschen pro Jahr töten sich laut Angaben des
Bundesgesundheitsministeriums wegen Mobbings - inoffizielle Schätzungen belaufen sich auf mehrere tausend Selbsttötungen mit diesem Hintergrund jährlich)
* Chronische körperliche Erkrankungen wie bestimmte Autoimmunerkrankungen
* Misstrauen
* Verspannungen
* Kopfschmerzen
* Konzentrationsstörungen
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