aus dem ich wurde.
Nein, wie könnte ich die Berührung dieser vergangenen Hände fürchten, die sich unerkannt in Liebe auf mich legen? Wie könnte ich jene fürchten, die mich geformt, ihre Spuren weit über das Grab hinaus hinterlassen haben?
Noch weniger ängstigen mich die Geister, die im Vorrübergehen an meine Gedanken rühren. Jede Bibliothek ist voll von ihnen. Ich nehmen ein Buch aus einem verstaubten Regal, und die Gedanken eines Toten suchen mich heim, lebendig wie eh und je in ihrem Leichentuch aus Worten.
Natürlich sind es nicht diese vertrauten Geister des Alltags, die den Schlafenden stören und den Wachenden eiskalt durchfahren. Sieh hinter dich, nimm eine Fackel und leuchte in die dunklen Winkel. Hör auf das Echo der Schritte, das hinter dir erklingt, wenn du allein
unterwegs bist.
Unablässig huschen die Geister um uns und durch uns und verbergen sich in der Zukunft. Wir blicken in den Spiegel und sehen die Schatten anderer Gesichter durch die Jahre zurückblicken, wir sehen die Gestalt der Erinnerung, die greifbar in einem verlassenne Durchgang steht. Aus Blutsbanden und freier Wahl erschaffen wir unsere Geister:
Wir suchen uns selber heim.
Der Geist taucht immer ungebeten aus dem nebligen Reich der Träume
und der Stille auf.
Unser verstand sagt:
>>Nein, das ist unmöglich.<<
Doch ein anderer Teil, ein älterer Teil klingt stehts leise im Dunkel mit:
>>Ja, aber es könnte sein.<<
Unser Ursprung und Ziel sind ein Rätsel, und dazwischen suchen wir zu vergessen. Doch ab und zu weht in einem stillen Zimmer ein Luftzug mit sanfter Zuneigung durch mein Haar. Ich glaube es ist meine Mutter.
by Diana Gabaldon
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