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Es geht darum, ob eine partnerschaft ohne sex möglich ist!? Ich lebe mit meinem Freund schon fast 3 jahre zusammen Auf der sexueller ebene läuft in der letzten zeit zwischen uns kaum noch was. Ich weiß nicht, wie es ihm dabei geht, weil wir darüber nicht offen reden können. Und meine versuche über dieses thema mit ihm zu unterhalten bis jetzt endeten immer mit einem streit, deshalb versuche ich gar nicht mehr. Und von sich selbst fängt er solche gespräche nicht an.
Aber ich weiß ganz genau, wie es mir dabei geht. Das, was bei mir gefühlsmäßig abläuft ist ganz verwirrend für mich und ich weiß gar nicht mehr wie es weiter gehen soll.
Also als wir uns kennenlernten, war alles wunderbar. Zwischenmenschlich und sexuell war er zärtlich, aufmerksam, leidenschaftlich, einfühlsam, verständnisvoll.
Aber ein halbes jahr nach unserem zusammenziehen fing es langsam an. Er wurde sexuell zurückhaltender. Mit der zeit immer mehr. Also wir hatten immer weniger sex miteinander. Aber nicht nur das. Auch die art und weise wie er mich liebte hat sich verändert. Ich würde sagen er war fauler im bett geworden, nicht mehr so einfühlsam, oberflächlicher...Ist schwierig jetzt das alles zu rekonstruieren. Es war dann so, dass ich mehr und anders wollte als er und ich konnte natürlich nicht so ganz verstehen wieso hat er so wenig lust auf mich. Ist mir ja klar, dass mit der zeit leidenschaft zwischen Partner abnimmt. Aber ist ein halbes Jahr zusammenleben schon der zeitraum, wo es passieren sollte!?
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Dann bekam ich mit, dass er fast täglich Porno konsumiert. grudsätzlich habe ich nichts dagegen, aber in unserer Situatuation hat es mich umgehauen. Und wie! Natürlich fühlte ich mich so, dass er die frauen aus internet mehr mag und begehrt als mich. Und sagen sie mir bitte, wie kann ich in dieser situation mich anders fühlen!?
Ich habe danach viel darüber im internet recherchiert und ich kann ahnen, was für antworten darauf kommen können. Die männer sind nun so...sie brauchen abwechslung...lass ihm sein spaß haben...das hat nichts mit dir zu tun...
Das schlimmste für mich war ja auch nicht die Tatsache, dass er so was macht, aber wie er mit meiner reaktion darauf umgegangen ist!
Ich war natürlich verwirrt, das hat mich wahnsinnig verletzt, 2 tage war ich wie fassungslos, konnte kaum ein wort von mir rauskriegen, so wie im trans...wie ein geist schlich ich durch die wohnung. Das hat irgendwie so wahnsinnig weh getan...Ihr werdet vielleicht lachen, aber das war für mich wie betrug....vertrauensbruch..
Wo ich mich dann beruhigt hatte, habe ich mit meinem freund darüber geredet..ich brauchte einfach zu wissen,zu verstehen, warum er so was braucht. Ich habe ihm erzählt, wie es mir dabei ging und wie ich mich fühlte..das war nicht leicht..aber seinerseits kam nicht viel raus.
Ich habe ihm auch keine vorwürfe gemacht oder druck gemacht, dass er damit aufhören sollte...habe ihm zeit gelassen und dachte, dass es sich in unserem sexleben was ändern wird.-in dem sinne, dass er weniger zeit bei bildschirm verbringt und statdessen mehr zeit in unserem privatleben investiert.
Es hat sich leider nichts geändert...ich mußte also weiter damit leben und irgendwie klar werden, dass er seine sexualität überwiegend in wirtueller realität auslebt.
Aber ich kam damit nicht klar. ich versuchte immer wieder darüber zu reden, worauf bekam ich dann zurück, dass ich eifersüchtig sei, dass ich es übertreibe, dass der sex bei mir zu große rolle spielt, dass ich ihn nicht respektiere, dass ich einen anderen suchen sollte, wenn ich mit ihm schon so leide usw.
Das war das schmerzhafste für mich, weil ich mit meinen gefühlen nicht ernstgenommen fühlte. Aber dabei, sagt er, dass er mich liebt und mit mir zusammen sein will.
Ich glaube von dieser gefühlsintensität damals hat in mir was durchgebrannt. Es gabs dann ein punkt, wo es mich nicht mehr aufgeregt hat, dass wir so wenig sex haben, dass er pornos anschaut, ich hatte auch immer weniger lust auf ihn und auf sex allgemein..ich habe aufgehört darüber nachzudenken, zu analysieren, zu reden. Ich habe meine innere ruhe wieder gewonnen, die ich so brauchte. Aber seit dem beobachte ich merkwürdige sachen bei mir- dass ich seine küsse nicht mehr ertragen kann, es ist irgendwie unangenehm. Seine nähe, erregt mich gar nicht mehr, ich weigere mich mit ihm in zweisamkeit zu bleiben und manchmal fühle große innere distanz zu ihm.
Dann frage ich mich, sind meine Gefühle ihm gegenüber gestorben? Ist es vorbei oder ist es nur ein schutzmauer, den ich innerlich aufgebaut habe? Haben wir noch uns zueinander finden?
Mir wäre sehr hilfreich eure meinung zu hören.
Danke!
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