Jetzt aber...

[Barabbas]

...habe ich eine (vielleicht dumme) Frage. Einige Benutzer hier "kennen" mich und vielleicht können dieigene Meinung besser (und auch direkter, bin ja gar nicht empfindlich) in Ausdruck bringen. Es geht um folgendes: Die Ur-Oma meiner kleinen Tochter (5 1/2) ist gestorben, sie war auch reif dafür (über 90!) und morgen wird es Begrabung geben, ganz normal. Die Mutter (von der ich schon lange getrennt lebe) hat das Kindergarten abgesagt, um das Kind zum Friedhof mitzunehmen. Ich bin dagegen, und es wird (das verspreche ich!) Streit geben, die Mutter hat aber das alleinige Sorgerecht. Ich bin nicht der Meinung, dass Kindern diese Lebensrealität verborgen werden muss, sondern, dass ein 5jähriges Kind in einem Friedhof nix zu suchen, zu lernen oder sonst was davon hat.
Ich werde mich über Eure Meinungen freuen, obwohl ich wahrscheinlich meiner Meinung bleiben werde.

[Nerea]

RE: Jetzt aber...


Doch,sie hat da schon was zu suchen.Sie wird ,mal abgesehen davon,das sie sich von der Ur-Oma verabschieden kann,einen Einblick in das Begräbnisritual bekommen.Sie wird ein Schüppchen Erde auf den Sarg werfen,und mit Glück findet sich jemand der ihr erklärt warum man das macht.
Doch,das ist ok,das sie dahingeht,absolut in Ordnung.Zum Sterben,Tod,gehört auch das entsprechende Ritual des Unter-die-Erde-bringens,das ist für ein 5 -jähriges Kind nicht zuviel.

Cuidateme y se bueno

[*Shanti*]

RE: Jetzt aber...


ich kann dir nur soviel aus einem Todesfall (Selbstmord des Vaters) sagen.

Auch hier war ein 5 jähriges Mädchen, welches nicht zum Begräbnis mitgehen und Abschied nehmen durfte. Das Mädchen ist heute mittlerweile 8 Jahre und wirft ihrer Mutter nun vor, dass sie ihrem Papa nicht den Lieblingshasen in sein neues "Bett" mitgeben durfte.

Auch ein Kind will manchmal Abschied nehmen, denk dran.

[Karin 0502]

RE: Jetzt aber...


Hallo Barabbas,
Als vor ca einem Jahr mein Schwiegervater starb, war meine Schwiegermutter strikt dagegen, dass ich meinen Sohn, der gerade erst 4Jahre alt war, zur Beerdigung mitnehme. Als mein Vater vor über 5Jahren starb, war meine Tochter, damals 8, bei der Beerdigung dabei. Sie hat in der Kirche ganz gut durchgehalten, ich hatte fast den Eindruck, als wäre es ihr egal, und als dann der Sarg in die Erde versenkt wurde, hat sie es erst richtig verstanden, und hat schrecklich geheult. Wenn du die Gelegenheit hast, dann bereite dein Kind darauf vor, "kennst du die Geschichte von der Raupe, die sich ein Haus gesponnen hat, und eines Tages hat sie das Haus verlassen, und konnte als wunderschöner Schmetterling davonfliegen, und braucht ihr Haus jetzt nicht mehr, das was da in dem Sarg liegt, das braucht die Oma jetzt nicht mehr, sie ist jetzt....." Je nachdem, was du und deine Familie glaubt. Dadurch dass mein Sohn dann bei der anderen Oma war, versteht er nicht den Zusammenhang, von seinem lieben Opa und dem "Blumenbeet" auf dem Friedhof. Schaden wird es deiner Tochter nicht, man muss es ihr nur richtig erklären. Verstehen wird sie aber, wenn du mit ihrer Mutter streitest, also beruhige dich jetzt erst einmal, du kannst an der Sache nichts ändern. Liebe Grüße
Karin (und keine andere)

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


gracias, vieja. No estoy completamente de acuerdo pero se valorar tus opiniones. Y:

"mit Glück findet sich jemand der ihr erklärt warum man das macht".

Mit Glück kriege ICH eine Chance dafür...habe kein Problem damit.

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


Du bist sehr nah, meine Meinung zu ändern gekommen, sehr gut. Das Kind ist aber natürlich von der Mutter "vorbereitet" worden, d.h. eingeredet...5jährige Kinder sind (besonders von der alleinerziehende Mutter) sehr beeinflussbar.

Danke Dir auch

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


Gespeichert. Danke Dir auch!

[Barabbas]

RE: @wenige aber gute...


...die hier beigetragen haben (Bronco, wo bist Du?)

Danke nochmals. Habe jetzt mehr Ahnung.

[verolavie]

RE: Jetzt aber...


Tja, die südländer sind vieleicht bei sowas empfindlich.... ?
Mein sohn, fünf.
oma gestorben.
Ich getrennt von den fater meines kindes.
Fater des kind, will das sein sohn dabei ist.
Ich nicht. ...ein reflex? meine eingene ängste?
Der fater meines sohnes überedete mich, das es gut sei das er sich von seine oma verabschiedet, ich glaute nicht daran.
Wir gingen hin, der fater von mein sohn behilt sein sohn ganz in seine nähr, mein auge war mehr gerichtet auf mein kind als alles anderes.
Er nahm sein sohn oft in den arm, redete sehr ruhig mit anderen menschen...es hatte was leichtes gehalb.
Heute bin ich froh, mein sohn sagte damals in den kindergarten jeder, mit ein kleines schulter hoch und runter... "die omama ist gestorben, tja das ist so" und erzählte weit und breit, von himmel und die viele leute da oben, das die tee trinken, wie im kindergarten.
:-))
Der hammer, ich hättes nie geglaubt, für ihm war die sache abgeschlossen.

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


hm, hier ein Zitat aus einem anderen Forum (Antwort auf der selben Frage):

"Angst erzeugt's beim Kind primär mal wenn dem Kind Angst, statt Sicherheit vorgelebt wird...

Warum dem Kind nicht den ganz normalen und natürlichen Lauf der Dinge ungeniert, offen und ohne Angst vorleben, dazu gehört auch der Tod und die Trauer... ich will keine Märchentanten oder -Prinzen großziehen, sondern meinen Kindern so viele Erfahrungen, die sie am Besten selbst machen mit auf den Weg geben und Ihnen bei jeder einzelnen zur Seite stehen, so sie mich brauchen sollten...

Ich halte die Trennung "Kinderwelt - Erwachsenenwelt" für genauso bescheuert wie die Trennung "virtuelles Leben - reales Leben"... das IST ALLES real... es gibt nix, wovor ich meine Kinder mehr behüten oder beschützen müßte, als mich selbst..."

Eigentlich ist es was du auch sagst...

[Barabbas]

RE: achnochwas...


...ich wusste, dass Du die erste zu antworten würdest, hehe

[verolavie]

RE: Jetzt aber...


es gibt nix, wovor ich meine Kinder mehr behüten oder beschützen müßte, als mich selbst..."
*******************
Mit der unterschiede bei mir, das ich einfach mal, mein kind zugelassen habe was ich mir nie getraut hätte.
Allerdings mit der arbeit seine fater, ich habe ihm in diesen fall, die führung überlassen, den er wusste auf diesen gebieht mehr als ich... somit..wars für mich klar das ich nur mich füssellich redet, wovon ich keine ahnung hatte, Er schon.

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


aha..ab und zu taucht die echte Vero auf...

[verolavie]

RE: Jetzt aber...


ach du... du weiss wo die echte véro ist? wen ich mich mit den fater von mein sohn austauche?
Nebenbei, versuche ich dir zu erklären das jeder von uns von anderen lernen können, was ich nie bei meine leute unterschätze, allerdings mache ich kein krieg an den fater meines sohnes, erster geboht. lester geboht.

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


"Nebenbei, versuche ich dir zu erklären das jeder von uns von anderen lernen können"

Ganz meine Meinung. Von Dir habe ich aber anders erlebt...und ich habe nicht "zu wissen" behauptet, wo die echte Vero ist. Habe nur gemerkt, dass ab und zu die selbstgebaute "Barriere" herunterfällt, und dabei lässt sich den Mensch hinten blicken...

bin jetzt weg

[---mastro]

RE: Jetzt aber...


ich würde das kind hingehen lassen. als damals mein guter freund von einen auto überfahren worden ist war ich grad mal sechs jahre alt und ich danke meinen eltern das sie mich hingehen lassen haben zur bererdigung. sie haben es mir ganz einfach erklärt, das er jetzt im himmel ist und das es im sehr gut geht. habe kein schaden davon getragen im gegenteil.

sowas gehört zum leben und du kannst mir glauben, sogar wenn sie jetzt noch nicht richtig begreifen tut was da passiert ist. irgendwann wird sie euch danken das sie dabei sein konnte und das sie abschied nehemen konnte. habe zwar meinen eltern nie danke gesagt aber wenn ich jetzt darüber nach denke bin ich sehr dankbar!!


hoffe der text kann dir von einen der das schon durchgemacht hat, etwas helfen!

alles gute
---mastro!

[liebeszauber]

RE: Jetzt aber...


Hallo...ich erzähle mal von meiner Erfahrung....meine Tochter war knapp 4 als die Mama vom Onkel starb...sie bekam natürlich mit das allle sehr sehr traurig waren...ich erklärte ihr das die Oma nun beim lieben Gott und den Engelchen wohnt(natürlich im Himmel)das blöde war das wir die Dame noch 3 Tage zuvor besucht haben...das war ein wenig schwierig zu erklären...aber es ging.
Zum erstaunen meinte meine kleine....Gut Mama dann male ich jetzt mal ein Bild für die Oma das kann sie dann ansehen wenn sie bei den Engelchen wohnt....Sie malte dann einen gelben großen Kreis mit schwarzem Rand und sagte das sei ein Spiegelei Bild.
Und dieses besagte Bild warf sie dann bei der Beerdigung ins Grab.
Jetzt ist die kleine fast 6 und fragt mich heute noch wenn wir an einer Kirche vorbei kommen...Mama mag die Oma mein Bild noch?
Naja was ich eigendlich damit sagen will ist das leben und tot einfach verdammt nah aneinander liegen...und der Tot einfach zum Leben dazu gehört.
Erst vor 3 Monaten habe ich mit meiner kleinen zusammen ein totes Eichhörnchen begraben...sie weinte natürlich..aber sagte auch gut nun hat Hörnchen kein Aua mehr und Oma spielt jetzt mit ihm.

Lass nicht zu das dieser tote Mensch bei dem es sich bei euch handelt einfach aus dem Leben von der kleinen verschwindet,denn damit hätte sie vieleicht mehr probleme als wenn sie wüßte wo dieser Mensch nun ist.
Sonst könnte sie vieleicht auf die Idee kommen das alle Menschen die sie lieb hat EINFACH so verschwinden.

Ach ja was ich noch sagen wollte ist
Herzliches beileid!

Gruß Tina

[Nerea]

RE: Jetzt aber...


Y en que os habeis quedado?

Ist Dein Töchterchen mitgegangen?

Ich erzähl mal von der Beerdigung meiner Mutter,da war ich 7.Im Vorfeld hat man mich nicht zu ihr ins Krankenhaus gehen lassen,war wohl /anscheinend/ zu übel für mich.
Jedenfalls wurde Mama beerdigt,ich bekam ein schickes dunkelblaues Kleidchen.Ging in erster Reihe direkt hinter dem Sarg in dem meine Mutter lag.Ich sollte ein Schüppchen Sand /Erde drauf werfen....ich hab mich unter Tränen geweigert.Ich hab die verdammte Schüppe hingeschmissen und sagte..mach ich nicht.Der Pfarrer stand da und meinte...nu komm Kind,wirf Erde drauf.Hab ich nicht gemacht.....ich glaub die hätten mich verprügeln können,ich hätt mich immer noch verweigert.
Ich werd diese Episode im Leben nicht vergessen.......aber trotzdem bin ich froh,in der Rückschau,das man mich dahingezerrt hat.
Das Grab gibt es mittlerweile nicht mehr (ich konnt mich nicht wirklich drum kümmern,bin ja weit wech).Letztes Mal als ich in De war,wollte ich hin.Mein Bruder sagte mir,es existiere nicht mehr.Sie gaben ihm nichtmal Gelegenheit die "Miete" zu verlängern.Das hat uns beide geschmerzt.Wir wurden nicht mal gefragt.Das Grab wurde ausgehoben/plattgemacht und fertig.

[Barabbas]

RE: Jetzt aber...


die ist mit gegangen, und gut war's. Eigentlich hattest Du, Shanti usw usf Recht, ich wollte nur mir einige Meinungen holen, von Leuten die ich einigermassen vertraue.
Und: Dass das Grab platt und fertig gemacht wird, gehört irgendwann dazu....