is schon länger her der Artikel, aber ich möchte trotzdem was dazu schreiben.
Ich hatte/habe dasselbe Prob nur etwas anders strukturiert.
Am Anfang meiner Beziehung hatten wir heftigste Diskussionen wegen Sex, es war nämlich so, dass man echt die Uhr nach stellen konnte, immer am 5 Tag! Aber echt jetzt. Konnte man sich 100%tig drauf verlassen.
Was einem da für Gedanken durch den Kopf gehen, muss ich ja sicher nicht weiter ausführen.
Auf jeden Fall wurde das ganze dermaßen abtörnend für mich, dass ich mich im Bett echt erstmal bemühen musste das beiseite zu bekommen um überhaupt mal in Wallung zu kommen.
Seine Argumente waren dann auch immer dieselben:
- das folgert durch die Verletzung meiner Ex
- Alle Frauen die ich hatte haben mich betrogen
- Ich habe einen zu kleinen Penis und daraus resultierend Versagensängste
-Sex hat nix mit Liebe in dem Sinne zu tun, nur weil ich nicht so oft und spontan mit Dir schlafe, liebe ich Dich trotzdem.
Gut und schön, dachte ich mir, der arme Kerl ist dermaßen von Konplexen beladen, da muss man mit Geduld und Spucke und arbeiten. Und so fing ich an, ihn zärtlich zu streicheln usw., mit ihm zu reden auch über seine vorangegangenen Beziehungen, riet ihm mal zum Arzt zu gehen und sich checken zu lassen. tat er auch, alles tipptopp.
Körperlich also alles vom feinsten. Nun war klar Kopfsache.
Jetzt fing er aber an, mir einreden zu wollen, mein Sexverhalten wäre nicht normal, ich wäre sexbesessen und würde ihn permanent unter Druck setzten.
Dann habe ich eine neue Taktik gefahren, ich habe mich zurückgezogen sexuell und echt gewartet bis er von alleine auf mich zukam. Aber es schien, als wenn er mit der Situation zufrieden war und ich dann immer ja sagte wenn er wollte. Das ich meine Bedürfnisse zwischendurch nicht aussprach, fand er offensichtlich gut und änderte nichts.
Ich fing wieder an zu reden und schlug mal eine Psychotherapie vor, die er aber ablehnete, ich kam inzwischen etwas verarscht vor und so bekam ich eine neue Erkenntnis:
Der ist gar nicht an Hilfe interessiert, weil alles so läuft wie er sich das vorstellt und es bequem für ihn ist.
Ausserdem fiel mir immer wieder folgendes auf: Nach jeder Diskussion kam dann der Spruch: Mit Sex ist nun Essig, ich brauche Harmonie und die hast Du zerstört.
Also das Prinzip Bestrafung: Verhalte Dich so wie ich will und alles ist schön, tust Du das nicht dann folgen diese Konsequenzen.
Er nimmt Viagra weil er sich dann sicherer fühlt. Kein Prob, nur Viagra ist teuer und da habe ich angesetzt: Ich hab sie ihn nehmen lassen (fragen obs erwünscht ist hielt er auch nir für nötig) und dann bin ich abends einfach nicht draufeingegangen. Morgens auch nicht.
Er hat sein Verhalten dann innerhalb von drei Wochen seeehr geändert.
Er hat nun gemerkt, das er mit seinen Machtspielchen nicht landen kann und siehe da: Mann hat mal am 3, mal am 4, mal am 6 Tag Sex.
Es wird besser.
Meine Geschichte ist etwas anders wie Deine, aber der Kern hat Gemeinsamkeiten.
Versuche mit ihm zu reden, hör Dir genau an was er sagt und frag auch immer wieder nach.
Aber wenn Du merkst, es sind nur vorgeschobene Sachen, und das merkst Du einfach früher oder später, dann lass es erstmal und zwing ihn sein Verhalten zu überdenken.
Is nicht einfach sich zu verweigern wenn man eh schon brennt, aber bei mir hat es Wunder gewirkt, dadurch ist er nicht nur offener und ehrlicher geworden, sondern hat auch erkannt, das er auf die Bedürfnisse seiner Partnerin auch Rücksicht nehmen muss, sonst wird das nix auf die Dauer.
Mir hat es gezeigt das unsere Beziehung halt auch sehr belastungsfähig ist, und wir uns in diesem Punkt beide weiterentwickelt haben.
Grüsse
glühli