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Pornographie und Beziehung

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  • Pornographie und Beziehung

    Ich habe mittlerweile ein sehr großes Beziehungsproblem dank Internetpornos. Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen und bis auf dieses Thema sehr glücklich mit ihm, er ist eigntlich mein absoluter Traummann. Sehr verliebt, anhänglich und aufmerksam. Mittlerweile wohnen wir 6 Monate zusammen und habe eine Internetflatrate.

    Zu anfang der Beziehung haben wir offen über Pornos gesprochen, er hat mir von sich aus gesagt, dasser welche guckt und es war in Ordnung für mich, Männer sind eben sexuell gesehen visueller und ich habe meine Bilder eben im Kopf. Mittlerweile bin ich aber einmal auf seinem Rechner auf die riesen Zahl seiner kurzen Ausschnitte gestoßen und kann seitdem nicht mehr aufhören zu gucken. Ich war so perplex über die Menge an Material, dass ich mir vorgenommen habe mir einen Überblick über sein Konsumverhalten zu verschaffen, was dank Computerdaten sehr gut möglich ist. Ich habe gestörterweise sogar Buch geführt über Anzahl und Situationen (ich habe Soziologie und Psychologie studiert... Es kam oft deswegen zu Streits, wo wir beide in einer unlösbaren Situation stecken, weil er verspricht seinen Konsum zu reduzieren und ich nicht mehr nachzugucken. Er sagt jedesmal, dass es nichts mit der Beziehung zu tun hat und er mich ja nicht damit belästigt, ich ja immer nur das Thema anspreche. Für mich ist es auch gerade durch die Zeit, die er in das Suchen, Sammeln, Speichern, Brennen, Sortieren etc. investiert und die Regelmäßigkeit, als führt er eine Parallelbeziehung zu mir, die mir keinerlei sexuelle Lust mehr für mich übrig lässt.

    Die Abmachungen funktionieren nicht und ich bin einfach nur noch verzweifelt. Ich habe mittlerweile auch versucht mich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, weil ich dachte über meine rationale Akzeptanz kann ich meine Verzweiflung in den Griff bekommen, aber es geht nicht. Ich bin fast jeden Tag am weinen, er guckt fast immer Pornos, sobald ich das Haus verlasse (an 2 von 3 Tagen, die er zuhause ist lädt er sich zwischen 60 und 240 Clips runter), hat außerdem ständig CD-Stapel mit gespeicherten Sachen in immer neuen Verstecken und belügt mich ständig auf alles Anflehen hin den Konsum wenigstens in normale Bahnen zu lenken. Ich fühle mich so betrogen und wertlos, wir haben weniger Sex (den ich mittlerweile auch nicht mehr unbeschwert haben kann ohne an Pornos zu denken und mich als 2. Wahl zu fühlen) und ich habe einfach das Gefühl der Computer ist sien Hauptsexualpartner und nicht ich.

    Letztens haben wir einen pornofreien Monat ausgemacht, für mich einfach um eine Pause vom ständigen Gedanken zu haben und als Zeichen, dass er auch bereit ist einen Schritt auf mich zuzukommen. Er hat es ganze drei Tage ausgehalten und als ich 5 tage nicht zuhause war täglich geguckt. Er verletzt lieber mich jeden Tag aufs neue als damit aufzuhören. Ich bin ansonsten sehr aufgeschlossen, wir haben auch schon zusammen welche geschaut, er hat mir Seiten gezeigt etc, aber ich komme mit der Masse einfach nicht zurecht und habe gerade Angst, dass unsere Beziehung daran scheitert, weil ich diese ganze Traurigkeit nicht mehr aushalte und unser Sexleben total negativ davon beeinflusst wird. Wenn man als Frau mit dem Hinweis "Ich war heute schon den ganzen Tag total asexuell" abgewiesen wird und dann sieht, dass der Freund sich 130 Clips runtergeladen hat tut das sehr weh und kratz tief am sexuellen Selbstbewusstsein. Falls die Psychotherapie bei mir nicht hilft, weiß ich nciht mehr was ich machen soll, der Gedanke an Familie und Lebensglück zu zweit bekommt durch die Aussicht als Pornografie als dritter Beziehungspartner einen sehr schmerzhaften Beiklang.

    Ich glaube wirklich er ist süchtig danach und habe schon überlegt, das Internet abzuschaffen, aber leider brauche ich es für die Uni. Gibt es andere Möglichkeiten, auch für mich, mit diesem Schmerz fertig zu werden? Ich habe die Hoffnung aufgegeben, das er es jemals sein lässt. Er macht es schon seit 11 Jahren (er ist 25).

    Es ist so schwer seriöse Informationen zu bekommen, falls Ihr etwas wisst, tausend Dank!


  • RE: Pornographie und Beziehung


    Ich bin kein Fachmann, aber auf dieser Seite gibt eine "nicht substanzbezogene Abhängigkeiten"-Abteilung, wo vielleicht findest Du mehr Hilfe.


    http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/index.php

    Viel Glück

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    • RE: Pornographie und Beziehung


      Vielen Dank, ich gucks mir mal an!

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      • RE: Pornographie und Beziehung


        hallo lilith23,

        wenn er Abmachungen nicht einhält und keine Konsequenzen Deinerseits folgen, dann müßtest Du eigentlich wissen ( ich spiel jetzt auf Dein Psy -Studium an ) was los ist. Unabhängig um was es eigentlich geht, er hält sich nicht an Vereinbarungen und das sollte Deine größte Sorge sein. Was folgt daraus ? DU mußt Dich ändern !

        Da helfen auch keine Beschwichtigungen mit Blickrichtung fehlender Toleranz Deinerseits. Lass Dir das nicht einreden. Er handelt egoistisch, bricht Vereinbarungen einseitig, und läßt Dich mit Deinen Problemen allein. Das sind Fakten, ( nennen wir es wissenschaftlich Variablen wie in der Methodenlehre ) !

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        • RE: Pornographie und Beziehung


          Danke erstmal für die Antwort! Was müsste ich wissen (mit hinblick auf mein Psycho-Studium)? Dass er abhängig ist? Oder dass ich quasi strafend handeln müsste? Das Problem mit den Konsequenzen ist, dass ichm ich nicht von ihm trennen möchte, weil sonst alles toll ist (so unglaubwürdig es sich jetzt auch anhört) und ich auch Abmachungen gebrochen habe. Nämlich die, dass ich nciht mehr in seinen rechner-Verlauf gucke. So stehen wir uns immer beide schuldig und verletzt gegenüber und stecken in dieser Situation fest. Da ich jedes Mal etwas finde, bin ich immer mehr angereizt wieder zu gucken, wieviel und in welchen Situationener er sich was runterlädt. Es ist einfach so schwierig aus diesem Teufelskreis rauszukommen. Aber ich fühle mich echt von ihm da alleine gelassen, er hat ja kein Problem damit und begreift nicht was mich dabei verletzt, da er mich ja nicht freiwillig damit konfrontiert.

          Männer sind Aliens...

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          • RE: Slow down...


            ...Frauen auch, es ist alles relativ. Es gibt Frauen, die behaupten, Männer seien sogar auf einem Dildo eifersüchtig...

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            • RE: Slow down...


              Der hat wenigstens kein Gesicht und menschlcihe Züge...

              Ja, stimmt schon, habe gerade im Netz sehr viel über dieses Thema gelesen und es ist schonmal sehr relativierend, wenn man sieht, wieviele andere frauen das gleiche Problem haben. Ich glaube, mir geht es eher darum, das Gefühl zu haben, dass er den Rechner sexuell bevorzugt, obwohl er nichts guckt, was wir nicht auch ausleben würden nud ich oft genug will, aber dann von ihm abgewiesen werde. Dazu diese Vertrauensbrüche und die Tatsache, dass ich sehe, wie leicht es ihm anfällt ich zu belügen.
              Fremde Fantasien haben wir ja alle, Fraen im Kopf, männer wohl eher im Netz, auch wenn ich es rein ästhtisch nicht nachvollziehen kann. Mich verletz eher die Zeit und sexuelle Energie, die er dieser virtuellen konkurrenzbeziehung widmed, die menge und die Regelmäßigkeit. Habe halt keine Lust, als Kuschelobjekt zu bestehen in einer Beziehung, wo jeder seine Lust alleine auslebt...

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              • RE: Slow down...


                Habt ihr sonst irgendwelche Gemeinsamkeiten?

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                • RE: Slow down...


                  Oh ja, sehr viele. Ich liebe meinen Freund wirklich sehr, und (das ist auch eines seiner Hauptargumente) wüßte ich nichts von der Masse seines Pornokonsums würde es sich auf unsere Beziehung wirklich kaum auswirken. Das einzige ist, dass wir meiner Meinung nach weniger Sex haben und es mehr von mir ausgeht. Mittlerweile sind wir aber auch schon 2 Jahre zusammen, haben jetzt eine gemeinsame Wohnung, der Alltag kehrt ein

                  Er ist immer noch sehr verliebt in mich, aufmerksam, zärtlich, wir unternehmen viel gemeinsam, er überrascht mich, wir telefonieren mehrmals täglich, wenn wir uns nicht sehen, es ist wirklich alles super, bis auf mein Problem mit seinen Pornos. Er versteht es als sein Privatvergnügen, vergleicht es mit meiner Befriedigung durch Schuhe kaufen (was man meiner Meinung nicht miteinander in Bezug setzen kann, da es nichts mit Sexualität und somit uns zutun hat), und bestreitet wehemen dass es einen Einfluss auf unsere Beziehung hätte, würde ich nicht dauernd deswegen traurig sein und Diskussionen beginnen. Er ist der erste Mann, mit dem ich mir wirklich eine Zukunft vorstellen könnte, der perfekte Mix aus Zuverläsigkeit und Abenteuer, und es ärgert mich, in diese Zukunft Pornos miteinplanen zu müssen.

                  Rational kann ich mir immer sagen, das das alles kein Problem ist, ich sonst so glücklich mit ihm bin, es mich früher auch nicht gestört hat, als ich es nicht so genau wusste etc, aber ich komme an meine gefühle nicht dran, fühle mich betrogen und bin verletzt.
                  Klar befriedigt man sich selbst, aber für mich ist das ein netter Zusatz zum Sex mit dem Partner und nicht die hauptbezugsquelle meiner sexuellen Befriedigung. Es sit leider so, je mehr wir darüber reden, desto mehr verleiert unser Sex an Unbeschwertheit, es hängt alles so blöd zusammen...

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                  • Aha


                    aber bei der Masse die Du eingangs so dargestellt hast,müsste Euer,oder doch zumindest sein Tag,48 Stunden haben,wenn da noch irgendwas anderes ausser Pornographie Platz haben soll,oder?
                    Und hast Du ihm mal die schlichte Frage nach dem "Warum"? gestellt?
                    Und ihn um eine Antwort jenseits des "Hat nix mit uns zu tun" gebeten?

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                    • RE: Aha


                      Ehrlich gesagt habe ich ihn dann auch gefragt, wie man so schnell zu so vielen Clips (< 60 sec.) kommt und er hat mir mal so ein paar Seiten gezeigt. Es war crass, aber ich konnte mir schnell vorstellen, wie es funktioniert. Es gibt Seiten, die nur aus links bestehen, die wiederum auf Seiten verweisen, die nur aus Links bestehen usw. Ich habe es einmal mitbekommen, er saß davor, dauernd clickend und hat dutzende Trailer innerhalb von einer Minute runtergeladen, ohne sie vorher anzuschauen, er weiß schon was er sucht und wo er es findet, da sind 60-240 kurze Clips relativ schnell beisammen.

                      Das warum haben wir schon oft versucht zu klären und er gerät selber in Begründungsnot. Immer kamen:

                      - visueller Reit zum Onanieren, aber auch nicht immer, weil oft
                      - Sammeltrieb, es gibt immer etwas Neues, was er haben möchte, er speicherts und guckts nicht mehr an (habe schon vor Wut einen Stapel CDs zerkratzt, Ausraster, und er merkt es nicht, weil er es nicht mehr anguckt, eien hat er auch einfach wegen mir weggeworfen)
                      - Langeweile, Surfen im Internet, eine Art Abdriften
                      - Sucht (hat er selber gesagt, grenzt es aber von Abhängigkeit ab, weil es ihm ohne nicht schlecht geht - warum gehts dann nicht ohne???)
                      - Gewohnheit (seit 11 Jahren...)

                      Ich glaube aber das Hauptding ist so eine Art Jagd- und Sammeltrieb, unter www.online-sucht.de waren viele interessante Erfahrungsberichte, das muss bei männer irgendwie drin sein... Die Lust am Neuen, es ist auch wie gesagt nichts aussergewöhnliches (eigentlich nur BJs) was wir nicht auch leben würden, deswegen kann ich es so schlecht verstehen.

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                      • RE: Pornographie und Beziehung


                        zu Deiner Frage:

                        1. Konsequenzen bei Nichteinhaltungen ( oder Versanden) ist das Wichtigste !

                        Anstatt die - vielleicht schon mehrmals angekündigten - Konsequenzen in ihrer vollen Tragweite dem Partner spüren zu lassen, verlieren sich viele Partner in dem Gedanken, dass sich durch die Umsetzung der Konsequenzen die Bereitschaft den jeweils anderen positiv beeiflussen zu können eher destruktiv für die Beziehung sein kann. Die dahinterliegende Unsicherheit, die Angst vor dem Verlassenwerden ist also grösser als der Anreiz zu sanktionieren. Du kannst es Dir aussuchen.

                        2. Eine Verhaltensänderungen des jeweilig anderen, kann nur eine Veränderung des Verhaltens der eigenen Person zur Folge haben, denke ich mir.

                        Du kannst ihm die Verhaltensänderung nach dem Münzverstärkerprinzip aus der Verhaltenstherapie schmackhafter machen, durch belohnen des gewünschten Verhaltens. Er soll Vorteile erkennen und diese auch genießen können => als eine direkte Reaktion seines "Entgegenkommens". Kompromisse also.

                        Dass Du Dich auch an Abmachungen hältst ist wohl auch klar. Nur, dass er sich in diesem Fall auch kontrollieren lassen muß ( Verlauf ) muß Bedingung sein, denn wie solltest Du dann sein "Entgegenkommen" nachweisen. Das geht doch nur dann, wenn er bereit ist zu beweisen dass er sich geändert hat.

                        Du kannst ihn aber auch vertrauen und auf Kontrolle verzichten, aber wenn du schon nachschauen willst, dann sollte er damit einverstanden sein !

                        Mit Deiner Einstellung - ich weiß jetzt nicht wie ernst Du das nimmst - von wegen Männer sind usw. gefällt mir nicht so. Verallgemeinerungen helfen Dir und ihn nicht.

                        Viel Glück

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                        • RE: Pornographie und Beziehung


                          Hallo XY,vielen Dank für Deinen hilfreichen Beitrag, so ähnlich ist mir das auch schon durch den Kopf gegangen, aber nicht so konkret ausformuliert.

                          Das mit den Verinbarungen stimmt wirklich, nur weiß ich nicht, mit welchen Konsequenzen ich ihm drohen könnte, ich will ihn wirklich nicht verlassen, da überwiegen doch die tollen Seiten der Beziehung. Sexentzug ist in diesem Fall ja uch eher kontraproduktiv, ich glaube das würde den Konsum eher noch steigern oder? Es sit schwierig, weil ich mich ja immer selber mitbestrafe, wenn ich unser Miteinander ändere.

                          Das mit der Verhaltenstherapie klingt sehr einleuchtend und ich dachte er merkt das schon, dass es mir jedesmal schlecht geht und wir uns streiten, wenn er viel guckt und ich im Gegensatz dazu sehr zärtlich, gutgelaunt und lustvoll bin, wenn es nicht der Fall ist. Wahrscheinlich ist es aber nicht deutlich genug, damit er es mit seinem Sehverhalten in Beziehung setzt.

                          Ich wollte keine negativen Verallgemeinerungen treffen, falls das so rübergekommen ist tut es mir leid. Aliens war eher auf ein Nicht-verstehen der männlcihen Gewohnheiten diesbezüglich bezogen, das Verhalten kenne ich aus rumfragen im Freundeskreis, sie gucken eigentlich alle Pornos. Wenn Du dich auf die unterschiedlichen Selbstbefriedigungsarten bezogen haben solltest, so glaube ich wirklich, dass Männer eher visuell stimuliert werden, habe sogar mal eine Studie gelesen, wonach bei Männern beim Sex fast nur das visuelle Zentrum aktiv ist, bei Frauen jedoch viele verschiedene und besonders die für Emotionen zuständigen Bereiche. Das könnte vielleicht die sehr unterschiedliche Anziehungskraft von Bildmaterial erklären. Klar erregt es auch Frauen, aber ich glaube die eigene Fantasie spielt bei uns eine größere Rolle.

                          Liebe Grüße,

                          Lilith

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                          • RE: Pornographie und Beziehung


                            Ist sinnlos (wie so vieles aus der Psychologie) sich großartig mit dem Thema (Sybersex) auseinanderzusetzen, diese Art der Plusbefriedigung ist, ich betone "Plus", nicht "Ersatz" , wenn nicht im gegenseitigem, voll toleriertem Einverständniss
                            gehandhabt, ein sogenanntes Memoryversteck, der eigentliche "Reiz" des Konsumierens liegt mit Sicherheit nicht (nur) im sexuellen Bedürfniss, sondern im uralten Instinkt, das Verboteneimmer wieder zu kosten.

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