In diesem Falle (in der Vergangenheit gab es genug ähnliche, aber gänzlich andere Fälle - immer wieder das gleiche Muster aufweisend. Alle mit dem selben Resultat, weil ich es immer wieder mehr oder weniger klaglos über mich ergehen ließ.
Nun geht es um ihre "kleine" Cousine 11Jahre alt, deren Eltern sehr schwierig sind; die Mutter leidet an paranoider Schizophränie und der Onkel / Vater ist ein cholerischer Tyrann (schreit und schüchtert oftmals grundlos die Kleine und ihre Mutter ein), der die ganze Familie, inklusive Familie der Freundin und Großeltern, immer wieder mit seinen Drohungen im Schach hält, falls es mal nicht nach seinem Willen gehen sollte; undzwar droht er ständig, jederzeit der Familie die Kleine zu nehmen und abzuhauen - dass ihm das möglich wäre, daran besteht kein Zweifel, da die Mutter wie gesagt psychisch krank ist, zumindest zeitweise immer wieder, und daraufhin auch ins Krankenhaus muss.
Nun ging es zwischen uns darum, dass die Kleine in optischer Hinsicht sehr bescheiden aussieht.Sie hat keine schöne Kleidung, welche nicht nur häßlich bis unfreiwillig komisch (besonders wenn diese kombiniert wird), sondern auch noch gänzlich unvorteilhaft ist.
Obwohl erst 11Jahre alt, ist sie körperlich sehr sehr entwickelt (überaus groß und kräftig für ihr Alter, war sie bereits ihr ganzes Leben lang ); sie sieht wie 15 oder 16 aus - dazu ist sie auch ein wenig übergewichtig und aufgrund ihrer Höhe (sie ist fast so groß wie ich, aber ich bin nicht gerade klein) und ihres Gewichts möchte sie weniger auffallen, und das kompensiert sie mit Meinungslosigkeit, Schüchternheit, Schweigen, Schulterzucken - sobald man sie etwas fragt.
Sprich, sie benimmt sich extremer als jede 11jährige (was aber an sich verständlich ist, weil es eine Folge der bestehenden Tatsachen ist). Freundin erzählt auch ständig, ihre Mutter verunstaltet die Frisur ihrer Tochter mit Locken (das sieht dann mal mehr, mal weniger extrem aus) - hat ihr sogar zu ihrem Geburtstag ein Lockenstab gekauft. Müßig zu sagen, dass ihr die Frisur inklusive der Locken absolut nicht steht, es macht sie altbacken und verleiht ihr einen hippimäßigen, ungepflegten Touch (als ich neulich meinte, sie müßte sich unbedingt einen vernünftigen Haarschnitt zulegen, meinte meine Freundin ironisch: tja, man hat ihr erst vor zwei Tagen die Haare geschnitten, und die Locken an den Haarspitzen seien sehr wahrscheinlich das Werk ihrer Mutter).
Nun meldete sich meine Freundin erneut, um mir von den neulichen Eskapaden bezüglich des Aussehens oder aber besser gesagt des kontinuierlichen Verunstaltungsvorgangs detailiert und genüßlich (schien es mir schon fast) zu schildern...
Es war und ist immer wieder das selbe Spiel seit wir uns kennen, unabhängig von dem jeweiligen Problem -
sobald es meine Freundin nur marginal betrifft, klagt und lästert sie bei mir was das Zeug hält (in mir fängt es dann an zu kochen und zu brodeln, weil ich auch gleichzeitig weiß, was folgen und wie das Ganze enden wird), um mir dann märtyrerhaft ihre Fesseln zu zeigen, sobald ich meine Sichtweise der Dinge vorbringe und eine Lösung vorweise bzw. Impulse gebe, die man sehr gut nutzen und ausbauen könnte, um der einen oder anderen Sache erfolgreich nachzugehen.
Es folgt prinzipiell immer!!! ein ganzer Ausredekatalog, warum sie nichts unternehmen kann, warum sie dies und das nicht tun kann usw. (weil Tante, weil Mutter, weil Onkel, weil die ganze Welt im Wege stehen etc. pp.) - noch nicht mal reden möchte sie mit der Kleinen, obwohl diese sicherlich nicht derartig blind ist und natürlich die modischen Unterschiede zu ihren Freundinnen bemerkt.
Von daher, der älteren Cousine sicher Gehör schenken würde.
Z.Bsp. schlug ich neulich vor, dass wir Geld zusammenzulegen, um der Cousine einen jugendlichen, schönen Haarschnitt zu verpaßen - das war vor Wochen, seit damals wartete ich darauf, dass diese Freundin ein Signalzeichen gibt, sei es nun positiv oder negativ. Da kam und wird auch nichts geschehen... wieder weil Tante das wahrscheinlich nicht gerne sehen würde, weil womöglich Familienkrieg, und in Folge dessen der Dritte Weltkrieg ausbricht.
Ich sehe die Angst ein, das fragile Beziehungsgeflecht in der ganzen Familie zu zerstören und Leid und Tränen zu verursachen, aber sie möchte noch nicht mal mit der Cousine (oder deren Mutter) reden, stattdessen lästert und zieht sie über die seltsame, clownhafte Kleiderkombination ab oder über die komischen Leggins("fünf Nummern zu klein") , welche sie vorhin angezogen hat, um damit auf die Straße zu gehen; sich aber gleichzeitig unwohl fühle und leicht schämte.
Eine andere Sache ist die, wenn ein Problem diese Freundin unmittelbar betrifft, ist sie immer wahnsinnig gewitzt und clever dieses so schnell wie möglich, oftmals auch ohne Skupel, erfolgreich aus der Welt zu schaffen (es gelingt ihr immer - auf der einen oder anderen Art), aber wenn es um Themen handelt, die sie nicht direkt in Mitleidenschaft ziehen, kommt sie immer 1. lästernd und klagend an ("ich hätte schreien können, die Leggins waren ihr fünf Nummern zu klein, mit ihren x Beinen sah sie total lächerlich aus" usw.) und 2. spielt sie mir daraufhin die Märtyrerin vor und hält mir ihre grandiose Hilfslosigkeit vor die Augen, indem sie gleichzeitig all meine Tipps und Ratschläge sofort und unbeachtet vom Tisch fegt.
Ihr ganzes Verhaltensmuster wühlt mich offen gesagt auf und macht mich gar aggressiv.
Sie zwingt mir immer ihre Fesseln auf, weil sie nicht als Bindeglied fungieren möchte, aber sie kommt mir jedes Mal mit ein und derselben Farce.
Ich habe vorhin mit ihr Klartext geredet, sie ist daraufhin sofort eingeschnappt abgedampft (wie so oft - Der Ruf des Schneckenhauses hat sie übermächtig ereilt...), als ich ärgerlich meinen letzten Satz beendete (sie würde nämlich der Cousine gar nicht effektiv helfen, erst recht nicht indem sie nur und bei mir(!) ablästert. Wenn sie weiterhin keine tatsächliche Hilfeleistung im Sinn hat, sollte sie wenigstens mit solchen Szenen aufhören, weil es mich unteranderem eben wütend macht).
Ok, das war nun ein etwas ausführlicherer Test, es beschäftigte mich sehr und selbstverständlich stelle ich meine Position oder besser gesagt meine Haltung ihr Gegenüber in Frage... bin ich etwa keine gute Freundin, weil ich diesen ganzen, nervenaufreibenden Zirkus (und ähnliche Vorstellungen betreffend andere Themen und Personen) nicht mehr tatenlos miterleben möchte und mir mehr Engagement und Fantasie von der Freundin wünschen würde, bezüglich dieser Cousine (wie bereits gesagt: in eigenen Angelegenheiten kennt sie keine Grenzen oder Skrupel, auch wenn andere oder etwas zu Schaden kommen sollten).
Müßte ich mich als gute Freundin zügeln, bin ich uneinsichtig und sollte ich dieses ganze Theater (ihre lästernden Klagen und ihre just sofort präsentierte Hilflosigkeit usw.) wortlos ertragen lernen?!
Bloß es treibt mir dermaßen den Puls hoch...
Ich danke euch für die (möglicherweise folgenden) Stellungnahmen.
Schöne Grüße,
Komet.
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