Ein kleine Gute Nacht Geschichte zum Schluss. Ich weiß nicht ob euch aufgefallen ist: Auf der Homepage http://www.m-ww.de/ befindet sich zur Zeit ein link: http://www.m-ww.de/persoenlichkeiten/barany.html . Darin wird der Lebenslauf und das Wirken von Robert Bárány gewürdigt. Darin heißt es unter anderem (ich erlaube mir zu zitieren):
"Die Klinik Politzers war schon damals die bedeutendste otologische [Otologie:= Ohrenheilkunde, Anmerkung durch Pergamon] Schule überhaupt. Hier arbeitete, forschte und experimentierte Bárány unter anderem über die Entstehung des kalorischen Nystagmus, aus der seine im Jahre 1907 veröffentlichte Publikation "Physiologie und Pathologie des Bogengangapparates" resultiert, die ihm 1914 den Nobelpreis brachte."
(Quellennachweis: http://www.m-ww.de/persoenlichkeiten/barany.html)
Diese Ergebnisse von Robert Bárány bezueglich des "Entstehung des kalorischen Nystagmus" [kalorisch:= wärmemäßig (Wärme); Nystagmus:= Augenzittern; Anmerkung durch Pergamon] galten bis zum Jahr 1983 als unwiderlegte Theorie. Bis 1983 eben!
Bei einem Versuch im Weltall stellte sich heraus das die von Bárány aufgestellte Hypothese des Nystagmus als durch Wärmekovektion verursachter Reflex nicht länger aufrechtehrhaltbar war. Dazu heißt es:
"Weil ein schwerkraftabhängiger Transportvorgang wie die Wärmekonvektion im Weltraum nicht vorkommt, hätte das Augenzittern in Spacelab-1 kalorisch nicht ausgelöst werden sollen (...). Das (...) durchgeführte Experiment zeigte jedoch, dass das Gegenteil geschah: Die Augenbewegungen waren nach kalorischer Reizung - nach anfänglich gedämpften Reaktionen - eher noch ausgeprägter als auf der Erde."
Dazu heißt es weiter:
"Nach Meinung von Prof. Dr. med. Karl-E. Klein, dem Direktor des Instituts für Flugmedizin der DFVLR in Köln, gibt es dafür noch keine gesicherte Erklärung, doch kann die bisher bestehende Hypothese von Bárány nicht länger aufrechterhalten werden."
(Vgl. Jesco von Puttkamer: Der zweite Tag der neuen Welt, Frankfurt am Main, 1985: Seite: 81)
Und warum erzähle ich euch diese prickelnde Geschichte?
Von Albert Einstein stammt der Satz: "Die gesicherten Erkenntnisse von heute, sind die Irrtümer von morgen!"
Wenn also sogar Theorien für die der Nobelpreis vergeben wurde, sich im nachhinein als offensichtlich falsch erweisen. Dann frage ich mich, wie schaut es mit einer "gemeinen" Diagnose des Arztes aus? Ich möchte niemand seinen Arzt schlecht reden. Aber ich möchte nur lediglich, jenen unter euch deutlich machen - die im unerschütterlichen Glauben an die "Unfehlbarkeit der Medizin" verharren - das berechtigte Zweifel an den Segnungen der Medizin nicht unbedingt falsch sind. Mehr nicht! Aber auch nicht weniger als das! :-)
Gute Nacht!
PS.: Bin mal gespannt ob dieser Thread morgen noch existiert! *lol*
"Die Klinik Politzers war schon damals die bedeutendste otologische [Otologie:= Ohrenheilkunde, Anmerkung durch Pergamon] Schule überhaupt. Hier arbeitete, forschte und experimentierte Bárány unter anderem über die Entstehung des kalorischen Nystagmus, aus der seine im Jahre 1907 veröffentlichte Publikation "Physiologie und Pathologie des Bogengangapparates" resultiert, die ihm 1914 den Nobelpreis brachte."
(Quellennachweis: http://www.m-ww.de/persoenlichkeiten/barany.html)
Diese Ergebnisse von Robert Bárány bezueglich des "Entstehung des kalorischen Nystagmus" [kalorisch:= wärmemäßig (Wärme); Nystagmus:= Augenzittern; Anmerkung durch Pergamon] galten bis zum Jahr 1983 als unwiderlegte Theorie. Bis 1983 eben!
Bei einem Versuch im Weltall stellte sich heraus das die von Bárány aufgestellte Hypothese des Nystagmus als durch Wärmekovektion verursachter Reflex nicht länger aufrechtehrhaltbar war. Dazu heißt es:
"Weil ein schwerkraftabhängiger Transportvorgang wie die Wärmekonvektion im Weltraum nicht vorkommt, hätte das Augenzittern in Spacelab-1 kalorisch nicht ausgelöst werden sollen (...). Das (...) durchgeführte Experiment zeigte jedoch, dass das Gegenteil geschah: Die Augenbewegungen waren nach kalorischer Reizung - nach anfänglich gedämpften Reaktionen - eher noch ausgeprägter als auf der Erde."
Dazu heißt es weiter:
"Nach Meinung von Prof. Dr. med. Karl-E. Klein, dem Direktor des Instituts für Flugmedizin der DFVLR in Köln, gibt es dafür noch keine gesicherte Erklärung, doch kann die bisher bestehende Hypothese von Bárány nicht länger aufrechterhalten werden."
(Vgl. Jesco von Puttkamer: Der zweite Tag der neuen Welt, Frankfurt am Main, 1985: Seite: 81)
Und warum erzähle ich euch diese prickelnde Geschichte?
Von Albert Einstein stammt der Satz: "Die gesicherten Erkenntnisse von heute, sind die Irrtümer von morgen!"
Wenn also sogar Theorien für die der Nobelpreis vergeben wurde, sich im nachhinein als offensichtlich falsch erweisen. Dann frage ich mich, wie schaut es mit einer "gemeinen" Diagnose des Arztes aus? Ich möchte niemand seinen Arzt schlecht reden. Aber ich möchte nur lediglich, jenen unter euch deutlich machen - die im unerschütterlichen Glauben an die "Unfehlbarkeit der Medizin" verharren - das berechtigte Zweifel an den Segnungen der Medizin nicht unbedingt falsch sind. Mehr nicht! Aber auch nicht weniger als das! :-)
Gute Nacht!
PS.: Bin mal gespannt ob dieser Thread morgen noch existiert! *lol*
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