Ganz ohne Aufregung (und ohne Thai Basilikum - was ist das eigentlich?):
Entscheiden, sich in den Alltag eines Menschen einzubringen, um ihn in seiner depressiven oder dementen Phase beizustehen, KANN richtig sein - kann aber auch die Beteiligten überfordern.
In den Köpfen vieler Menschen ist die Familie eines alten Menschen immer noch diejenige, die dann unter Aufbietung aller Kräfte die Versorgung auf die Beine stellt, wenn Altersdemenz, Gebrechlichkeit oder sonstige Pflegebedürfnisse auftreten. Anspruch und Wirklichkeit kollidieren insbesondere dann, wenn einem der vertraute, liebenswürdige Alte plötzlich völlig fremd und unheimlich wird, wenn einen die Situation schlicht überfordert. Die Diskussion um Alten- und Pflegeeinrichtungen mag ich jetzt gar nicht erst aufnehmen.
Würdig alt werden und letztlich sterben dürfen, ist ein Thema, das man nicht unter "mal einen Abend Gesellschaft leisten" abhaken kann. Ich weiß nur, dass in meinen Haushalt ein kranker Mensch nicht (dauerhaft) integriert werden kann, ohne das gesamte Gefüge zu zerschlagen. Das ist nicht unmittelbar ein Zeitfaktor (das sicher auch) - es ist vor allem eine Sache der Psyche (von allen Beteiligten).
Ich finde, man sollte Überforderungsgefahren erkennen und nicht davor weglaufen. Das hilft allen am besten. Bei aller Liebe.
Grüße
Anke
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