eine gute Bekannte hat mir empfohlen, mich mit meinem Anliegen einmal hier an Sie zu wenden. Ich habe seit einigen Jahren eine Partnerin, lebe jedoch leider noch immer aus beruflichen Gründen in einer Wochenendbeziehung.
Einige Faktoren haben unsere Partnerschaft in letzter Zeit sehr belastet, so dass wir bereits mehrere Male kurz vor der Trennung standen, diese aber beide nicht wollen. Hierbei belastet uns vor allem, dass meine Partnerin beim Geschlechtsverkehr immer häufiger eine Blasenentzündung bekommt, was unsere sexuellen Aktivitäten inzwischen sogar praktisch zum erliegen gebracht hat. Das übelste war jedoch vor kurzem eine plötzlich stark schmerzende Stelle an ihrer Brust, welche der Frauenarzt nach Inaugenscheinnahme auch unverzüglich wegoperierte. Eine erste Analyse aus dem Labor besagte zwar nichts auffälliges, auf die genaue Analyse warten wir jedoch noch immer.
Aber erst einmal von vorn:
Das Grundübel ist, dass meine Partnerin in der Kindheit missbraucht wurde von einem alten Bock. Das erfuhr ich von ihr, als wir ca. ½ Jahr zusammen waren (aber immerhin hat sie sich mir - und bisher nur mir - anvertraut - ein großer Vertrauensbeweis!!). Zwar hat sie mir bisher kaum Details dieses Missbrauchs geschildert, aber GV war wohl definitiv nicht. So weit ich es beurteilen kann, musste sie ihm wohl mit der Hand masturbieren. Ob und was er evtl. bei ihr tat, da habe ich noch nichts erfahren. Ich vermute derzeit jedoch, dass er „sich nur bedienen“ ließ. Als Ergebnis hat sie aber eine deutlich spürbare Abneigung, einen steifen Penis zu berühren. Vor Sperma ekelt sich sich – auch wenn es ihr z. B. über die Hand läuft. Sie masturbiert mir also schon ab und zu mit der Hand, aber das alles wirkt seeehr unbeholfen und mechanisch. So sieht sie z. B. nie hin, wenn sie mir masturbiert, die Augen sind immer geschlossen.
Grundsätzlich ist sie äußerst passiv. Ich habe z.B. kein Problem, nackt durch die Wohnung zu laufen und tue dies auch sehr häufig. Sie hat diesbezüglich große Hemmungen, obwohl von außen niemand in die Wohnung sehen kann.
Naja, wir sind nun schon seit ein paar Jahren zusammen. Ich bin ihr erster Freund, das heißt, am Anfang war sie total unerfahren, ich kaum mehr. Allerdings war das nie ein Problem für uns. Wir sind damit, glaube ich, sehr gut umgegangen. Allerdings blieb sie bis auf ganz wenige Ausnahmen immer äußerst passiv.
Ein grundsätzliches Problem, wenn wir miteinander schlafen wollten, war immer, dass sie nicht immer richtig feucht wird. Noch viel problematischer war und ist aber, dass sie zwar wollte, dass ich in sie eindringe, aber meist im Vaginalbereich sehr verkrampft war, so dass ich oftmals kaum in sie eindringen konnte, weil sie verkrampft blieb und/oder Schmerzen beim Eindringen hatte. Lust kam da bei ihr nicht wirklich auf, geschweige denn, dass sie gesteigert wurde. Um dem Problem zu entgegnen, haben wir neben Gleitcreme auch schon ausprobiert, dass sie oben ist und alles selbst steuert, aber der Erfolg war sehr bescheiden, zumal sie sich dann auch gar nicht zu entspannen vermag, wenn sie die Aktive sein „muss“.
Nach etwas mehr als einem Jahr unserer Beziehung hat sie dann die erste Blasenentzündung nach dem GV erwischt – mit Antibiotika als Folge etc. Seither schwingt auch diese Angst jedes Mal mit und nimmt immer mehr und mehr Raum ein. Inzwischen hat sie (verständlicherweise) schon so viel Angst, wieder eine Blasenentzündung zu haben, dass sie kaum noch gewillt ist, mit mir zu schlafen. Und die wenigen Male, die wir es dann doch versucht hatten, waren immer weniger erotisch: vorher beide im Intimbereich gut waschen, nachher verschwindet sie sofort im Bad, um auf die Toilette zu gehen. Die Verkrampfung wird aber immer drastischer. Immer öfter kann ich nicht in sie eindringen, obwohl wir uns wirklich sehr viel Zeit ließen. Als Folge versage auch ich inzwischen immer mehr – sei es, dass meine Erektion im entscheidenden Moment nachlässt, oder dass ich – kaum bin ich in sie eingedrungen, ejakuliere, ohne dass ich es selbst rechtzeitig im voraus merke. Dies kommt immer häufiger vor.
Immer wieder habe ich ihr den Vorschlag unterbreitet, dass wir den Koitus für einige Zeit einfach aus unserem Liebesleben weglassen, ansonsten aber sexuell aktiv bleiben: Uns gegenseitig verwöhnen durch berühren, streicheln, küssen, usw. Aber von ihr kommt nie die Initiative und ich habe stets allergrößte Mühe, ihr zu vermitteln, dass wir mehr tun, als uns nur in den Armen zu liegen. Sie hat oft auch richtige Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, etc. Und genau das bekomme ich dann auch meist zu hören, wenn ich entsprechende Versuche unternehme. Inzwischen fällt es daher auch mir sehr schwer, noch Lust zu entwickeln – obwohl ich sie nach wie vor erotisch sehr anziehend finde.
Naja, und seit dieser Entzündung an der Brust ist sie – verständlicherweise – natürlich ganz von der Rolle. An Erotik ist da überhaupt nicht mehr zu denken. Ich weiß sehr wohl, dass im Moment für sie wichtig ist, Erotik möglichst vollkommen aus dem Spiel zu lassen.
Meine Angst ist jedoch, dass ich inzwischen –vor allem aufgrund der ständigen, immer häufigeren Probleme in Richtung Blasenentzündung – überhaupt nicht mehr weiß, wie ich ihr erotische Zärtlichkeit als etwas schönes und für uns beide wichtiges darlegen soll. Eine Beziehung ganz ohne Körperlichkeit kann ich mir einfach nicht vorstellen, sie in ihrer Not redet inzwischen jedoch durchaus auch davon, sich damit abzufinden.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun kann und soll. Ich möchte sie nicht verlieren, da ich sie sehr lieb habe. Aber so kann es nicht bleiben, sonst vertrockne ich. Vielleicht haben Sie einen neuen Ansatz.
Ich werde mich hier übrigens nur sporadisch ab und an aufhalten und melden, eine SINNVOLLE Diskussion jedoch gespannt verfolgen.
Hans
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