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Weihnachtsgeschichte "Die Falle"

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  • Weihnachtsgeschichte "Die Falle"

    Die Falle
    eine antiautoritäre Weihnachtsgeschichte von Robert Gernhardt

    Da Herr Lemm, der ein reicher Mann war, seinen beiden Kindern zum Christfest eine besondere Freude machen wollte, rief er Anfang Dezember beim Studentenwerk an und erkundigte sich, ob es stimme, dass die Organisation zum Weihnachtsfest Weihnachtsmänner vermittle. Ja, das habe seine Richtigkeit. Studenten stünden dafür bereit, 25 DM koste eine Bescherung, die Kostüm brächten die Studenten mit, die Geschenke müsste der Hausherr natürlich selbst stellen. "Versteht sich, versteht sich", sagte Herr Lemm, gab die Adresse seiner Villa in Berlin-Dahlem an und bestellte einen Weihnachtsmann für den 24. Dezember um 18 Uhr. Seine Kinder seien noch klein, und da sei es nicht gut, sie allzu lange auf die Bescherung warten zu lassen. Der bestellte Weihnachtsmann kam pünktlich. Er war ein Student mit schwarzem Vollbart, unter dem Arm trug er ein Paket.
    „Wollen Sie so auftreten?" fragte Herr Lemm.

    „Nein", antwortete der Student, „da kommt natürlich noch ein weißer Bart darüber. Kann ich mich hier irgendwo umziehen?".

    Er wurde in die Küche geschickt. „Da stehen aber leckere Sachen", sagte er und deutete auf die kalten Platten, die auf dem Küchentisch standen. „Nach der Bescherung, wenn die Kinder im Bett sind, wollen noch Geschäftsfreunde meines Mannes vorbeischauen", erwiderte die Hausfrau. „ Daher eilt es etwas. Könnten Sie bald anfangen?"

    Der Student war schnell umgezogen. Er hatte jetzt einen roten Mantel mit roter Kapuze an und band sich einen weißen Bart um. „Und nun zu den Geschenken", sagte Herr Lemm. „Diese Sachen sind für den Jungen, Thomas", er zeigte auf ein kleines Fahrrad und andere Spielsachen, „und das bekommt Petra, das Mädchen, ich meine die Puppe und die Sachen da drüben. Die Namen stehen jeweils drauf, da wird wohl nichts schief gehen. Und hier ist noch ein Zettel, auf dem ein paar Unarten der Kinder notiert sind, reden Sie ihnen einmal ins Gewissen, aber verängstigen Sie sie nicht, vielleicht genügt es, etwas mit der Rute zu drohen. Und versuchen Sie, die Sache möglichst rasch zu machen, weil wir noch Besuch erwarten."

    Der Weihnachtsmann nickte und packte die Geschenke in den Sack. „Rufen Sie die Kinder schon ins Weihnichtszimmer, ich komme gleich nach. Und noch eine Frage. Gibt es hier ein Telefon? Ich muss jemanden anrufen."

    „Auf der Diele rechts. "

    „Danke."

    Nach einigen Minuten war dann alles soweit. Mit dem Sack über dem Rücken ging der Student auf die angelehnte Tür des Weihnachtszimmers zu. Einen Moment blieb er stehen. Er hörte die Stimme von Herrn Lemm, der gerade sagte: „Wisst ihr, wer jetzt gleich kommen wird? ja, Petra, der Weihnachtsmann, von dem wir euch schon so viel erzählt haben. Benehmt euch schön brav... "

    Fröhlich öffnete er die Tür. Blinzelnd blieb er stehen. Er sah den brennenden Baum, die erwartungsvollen Kinder, die feierlichen Eltern. Es hatte geklappt, jetzt fiel die Falle zu. „Guten Tag, liebe Kinder", sagte er mit tiefer Stimme. „Ihr seid also Thomas und Petra. Und ihr wisst sicher, wer ich bin, oder?" „Der Weihnachtsmann", sagte Thomas etwas ängstlich.

    „Richtig. Und ich komme zu euch, weil heute Weihnachten ist. Doch bevor ich nachschaue, was ich alles in meinem Sack habe, wollen wir erst einmal ein Lied singen. Kennt ihr ‚Stille Nacht, heilige Nacht'? Ja? Also!"

    Er begann mit lauter Stimme zu singen, doch mitten im Lied brach er ab. „Aber, aber, die Eltern singen ja nicht mit! Jetzt fangen wir alle noch mal von vorne an. Oder haben wir den Text etwa nicht gelernt? Wie geht denn das Lied, Herr Lemm?"

    Herr Lemm blickte den Weihnachtsmann befremdet an. „Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einer wacht ...

    Der Weihnachtsmann klopfte mit der Rute auf den Tisch: „Einsam wacht! Weiter! Nur das traute ..."

    „Nur das traute, hochheilige Paar", sagte Frau Lemm betreten, und leise fügte sie hinzu: „Holder Knabe im lockigen Haar."

    „Vorsagen gilt nicht", sagte der Weihnachtsmann barsch und hob die Rute. „Wie geht es weiter?" „Holder Knabe im lockigen..."

    „im lockigen was?

    „Ich weiß es nicht", sagte Herr Lemm. Aber was soll denn diese Fragerei? Sie sind hier, um..."

    Seine Frau stieß ihn in die Seite, und als er die erstaunten Blickt seiner Kinder sah, verstummte Herr Lemm.

    „Holder Knabe im lockigen Haar", sagte der Weihnachtsmann, ."Schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh. Das nächste Mal lernen wir das besser. Und jetzt singen wir noch einmal miteinander." „Stille Nacht, heilige Nacht . . ."

    „Gut, Kinder", sagte er dann. „Eure Eltern können sich ein Beispiel an euch nehmen. So, jetzt geht es an die Bescherung. Wir wollen doch mal sehen, was wir hier im Sack haben. Aber Moment, hier liegt ja noch ein Zettel!" Er griff nach dem Zettel und las ihn durch.

    Stimmt das, Thomas, dass du in der Schule oft ungehorsam bist und den Lehrern widersprichst?"

    „Ja", sagte Thomas kleinlaut.

    „So ist es richtig", sagte der Weihnachtsmann. „Nur dumme Kinder glauben alles, was ihnen die Lehrer erzählen. Brav, Thomas!"

    Herr Lemm sah den Studenten beunruhigt an.

    „Aber..." begann er. „Sei doch still", sagte seine Frau.

    „Wollten Sie etwas sagen?" fragte der Weihnachtsmann Herrn Lemm mit tiefer Stimme und strich sich über den Bart.

    „Nein.

    „Nein, lieber Weihnachtsmann, heißt das immer noch. Aber jetzt kommen wir zu dir, Petra. Du sollst manchmal bei Tisch reden, wenn du nicht gefragt wirst, ist das wahr?". Petra nickte. „Gut so", Sagte der Weihnachtsmann. „Wer immer nur redet, wenn er gefragt wird, bringt es in diesem Leben zu nichts. Und da ihr so brave Kinder seid, sollt ihr nun auch belohnt werden. Aber bevor ich in den Sack greife, hätte ich gerne etwas zu trinken." Er blickte die Eltern an.

    Wasser?" fragte Frau Lemm.

    „Nein, Whisky. Ich habe in der Küche eine Flasche Chivas Regal gesehen. Wenn Sie mir davon etwas einschenken würden? Ohne Wasser, bitte, aber mit etwas Eis."

    „Mein Herr!" sagte Herr Lemm, aber seine Frau war schon aus dem Zimmer. Sie kam mit einem Glas zurück, das sie dem Weihnachtsmann anbot. Er lehrte es und schwieg.

    „Merkt euch eins, Kinder", sagte er dann. „Nicht alles, was teuer ist, ist auch gut. Dieser Whisky kostet etwa 50 DM pro Flasche. Davon müssen manche Leute einige Tage leben, und eure Eltern trinken dar einfach runter. Ein Trost bleibt: der Whisky schmeckt nicht besonders." Herr Lemm wollte etwas sagen, doch als der Weihnachtsmann die Rute hob, ließ er es.

    „So, jetzt geht es an die Bescherung."

    Der Weihnachtsmann packte die Sachen aus und überreichte sie den Kindern. Er machte dabei kleine Scherze, doch es gab keine Zwischenfälle, Herr Lemm atmete leichter, die Kinder schauten respektvoll zum Weihnachtsmann auf, bedankten sich für jedes Geschenk und lachten, wenn er einen Scherz machte. Sie mochten ihn offensichtlich.

    „Und hier habe ich noch etwas Schönes für dich, Thomas", sagte der Weihnachtsmann. „Ein Fahrrad. Steig mal drauf." Thomas strampelte, der Weihnachtsmann hielt ihn fest, gemeinsam drehten sie einige Runden im Zimmer.

    „So, jetzt bedankt euch mal beim Weihnachtsmann!" rief Herr Lemm den Kindern zu. „Er muss nämlich noch viele, viele Kinder besuchen, deswegen will er jetzt leider gehen." Thomas schaute den Weihnachtsmann enttäuscht an, da klingelte es. „Sind das schon die Gäste?" fragte die Hausfrau. „Wahrscheinlich", sagte Herr Lemm und sah den Weihnachtsmann eindringlich an. „Öffne doch."

    Die Frau tat das, und ein Mann mit roter Kapuze und rotem Mantel, über dem ein langer weißer Bart wallte, trat ein. „Ich bin Knecht Ruprecht", sägte er mit tiefer Stimme.

    Währenddessen hatte Herr Lemm im Weihnachtszimmer noch einmal behauptet, dass der Weihnachtsmann jetzt leider gehen müsse. „Nun bedankt euch mal schön, Kinder", rief er, als Knecht Ruprecht das Zimmer betrat. Hinter ihm kam Frau Lemm und schaute ihren Mann achselzuckend an . „Da ist ja mein Freund Knecht Ruprecht", sagte der Weihnachtsmann fröhlich.

    „So ist es", erwiderte dieser. „Da drauß' vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Und jetzt hätte ich gerne etwas zu essen"

    „Wundert euch nicht", sagte der Weihnachtsmann zu den Kindern gewandt. „Ein Weihnachtsmann allein könnte nie all die Kinder bescheren, die es auf der Welt gibt. Deswegen habe ich Freunde, die mir dabei helfen: Knecht Ruprecht, den heiligen Nikolaus und noch viele andere"

    Es klingelte wieder. Die Hausfrau blickte Herrn Lemm an, der so verwirrt war, dass er mit dem Kopf nickte; sie ging zur Tür und öffnete. Vor der Tür stand ein dritter Weihnachtsmann, der ohne Zögern eintrat. „Puh", sagte er. „Diese Kälte! Hier ist es beinahe so kalt wie am Nordpol, wo ich zu Hause bin!"

    Mit diesen Worten betrat er das Weihnachtszimmer. „Ich bin Sankt Nikolaus", fügte er hinzu, „und ich freue mich immer, wenn ich brave Kinder sehe. Das sind sie doch - oder?"

    „Sie sind sehr brav", sagte der Weihnachtsmann. „Nur die Eltern gehorchen nicht immer, denn sonst hätten sie schon längst eine von den kalten Platten und etwas zu trinken gebracht."

    „Verschwinden Sie!" flüsterte Herr Lemm in das Ohr des Studenten.

    „Sagen Sie das doch so laut, dass Ihre Kinder es auch hören können", antwortete der Weihnachtsmann.

    „Ihr gehört jetzt ins Bett", sagte Herr Lemm.

    „Nein", brüllten die Kinder und klammerten sich an den Mantel des Weihnachtsmannes.

    „Hunger", sagte Sankt Nikolaus.

    Die Frau holte ein Tablett. Die Weihnachtsmänner begannen zu essen. „In der Küche steht Whisky", sagte der erste, und als Frau Lemm sich nicht rührte, machte sich Knecht Ruprecht auf den Weg. Herr Lemm lief hinter ihm her. In der Diele stellte er den Knecht Ruprecht, der mit einer Flasche und einigen Gläsern das Weihnachtszimmer betreten wollte.

    „Lassen Sie die Hände vom Whisky!"

    „Thomas!" rief Knecht Ruprecht laut, und schon kam der junge auf seinem Fahrrad angestrampelt. Erwartungsvoll blickte er Vater und Weihnachtsmann an.

    „Mein Gott, mein Gott", sagte Herr Lemm, doch er ließ Knecht Ruprecht vorbei.

    „Tu was dagegen", sagte seine Frau. „Das ist ja furchtbar. Tu was!"

    „Was soll ich tun?" fragte er, da klingelte es.

    „Das werden die Gäste sein!"

    „Und wenn sie es nicht sind?"

    „Dann hole ich die Polizei!" Herr Lemm öffnete. Ein junger Mann trat ein. Auch er hatte einen Wattebart im Gesicht, trug jedoch keinen roten Mantel, sondern einen weiten Umhang, an dem er zwei Flügel aus Pappe befestigt hatte. Der Weihnachtsmann, der auf die Diele getreten war, als er das Klingeln gehört hatte, schwieg wie die anderen. Hinter ihm schauten die Kinder, Knecht Ruprecht und Sankt Nikolaus auf den Gast.

    „Grüß Gott, lieber..." sagte Knecht Ruprecht schließlich.

    „Lieber Engel Gabriel", ergänzte der Bärtige verlegen. „ich komme, um hier nachzuschauen, ob auch alle Kinder artig sind. Ich bin nämlich einer von den Engeln auf dem Felde, die den Hirten damals die Geburt des Jesuskindes angekündigt haben. „Ihr kennt doch die Geschichte, oder?"

    Die Kinder nickten, und der Engel ging etwas befangen ins Weihnachtszimmer. Zwei Weihnachtsmänner folgten ihm, den dritten, es war jener, der als erster gekommen war, hielt Herr Lemm fest. „Was soll denn der Unfug?" fragte er mit einer Stimme, die etwas zitterte. Der Weihnachtsmann zuckte mit den Schultern. „Ich begreif auch nicht, warum er so antanzt. Ich habe ihm ausdrücklich gesagt, er solle als Weihnachtsmann kommen, aber wahrscheinlich konnte er keinen roten Mantel auftreiben. " „Sie werden jetzt alle schleunigst hier verschwinden", sagte Herr Lemm.

    „Schmeißen Sie uns doch raus", erwiderte der Weihnachtsmann und zeigte ins Weihnachtszimmer. Dort saß der Engel, aß Schnittchen und erzählte Thomas davon, wie es im Himmel aussah. Die Weihnachtsmänner tranken und brachten Petra ein Lied bei, das mit den Worten begann: „Nun danket alle Gott, die Schule ist bankrott."

    „Wie viel verlangen sie?" fragte Herr Lemm, „Wofür ?"

    „Für Ihr Verschwinden. Ich erwarte bald Gäste, das wissen Sie doch."

    „Ja, das könnte peinlich werden, wenn Ihre Gäste hier herein platzen würden. Was ist Ihnen denn die Sache wert?"

    „Hundert Mark", sagte der Hausherr. Der Weihnachtsmann lachte und ging ins Zimmer. „Holt mal eure Eltern", sagte er zu Petra und Thomas, „Engel Gabriel will uns noch die Weihnachtsgeschichte erzählen."

    Die Kinder liefen auf die Diele. „Kommt", schrien sie, „Engel Gabriel will uns was erzählen." Herr Lemm sah seine Frau an.

    „Halt mir die Kinder etwas vom Leibe", flüsterte er, „Ich ruf jetzt die Polizei an!"„Tu es nicht", bat sie, „denk doch daran, was in den Kindern vorgehen muss, wenn Polizisten . . ."

    „Das ist jetzt völlig egal", unterbrach Herr Lemm. „Ich tu's"

    „Kommt doch", riefen die Kinder. Herr Lemm hob den Hörer ab und wählte. Die Kinder kamen neugierig näher.

    „Hier Lemm", flüsterte er. „ Lemm, Berlin-Dahlem. Bitte schicken Sie ein Überfallskommando." „Sprechen sie bitte lauter."

    „Ich kann nicht lauter sprechen, wegen der Kinder. Hier bei mir zu Haus, sind drei Weihnachtsmänner und ein Engel und die gehen nicht weg...

    Frau Lemm hatte versucht, die Kinder wegzuscheuchen, es war ihr nicht gelungen. Petra und Thomas standen neben ihrem Vater und schauten ihn an. Herr Lemm verstummte.

    „Was ist mit den Weihnachtsmännern?" fragte der Beamte, doch Herr Lemm schwieg weiter.

    „Fröhliche Weihnachten", sagte der Beamte und hängte auf.

    Da erst wurde Herrn Lemm klar, wie verzweifelt seine Lage war.

    „Komm, Pappi", riefen die Kinder, „Engel Gabriel will anfangen." Sie zogen ihn ins Weihnachtszimmer.

    „Zweihundertfünfzig", sagte er leise zum Weihnachtsmann, der auf der Couch saß.

    „Pst", antwortete der und zeigte auf den Engel, der „Es begab sich aber zu der Zeit" sagte und langsam fortfuhr. „Dreihundert". Als der Engel begann, den Kindern zu erzählen, was der Satz „und die war schwanger" bedeute, sagte Herr Lemm „Vierhundert" und der Weihnachtsmann nickte.

    „Jetzt müssen wir leider gehen, liebe Kinder", sagte er. „Seid hübsch brav, widersprecht euren Lehrern, wo es geht, haltet die Augen offen und redet, ohne gefragt zu werden. Versprecht ihr mir das?"

    Die Kinder versprachen es, und nacheinander verließen der Weihnachtsmann, Knecht Ruprecht, Sankt Nikolaus und der Engel Gabriel das Haus.

    Gruss Walda







  • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


    Habe erst jetzt alles gelesen! WAHNSINN!

    Kommentar


    • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


      ich auch, jep

      Kyria schrieb:
      -------------------------------
      Habe erst jetzt alles gelesen! WAHNSINN!

      Kommentar


      • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


        Ist mir jetzt noch zu viel Text. Vielleicht später.
        Nichtsdestotrotz: müsst ihr etwa alle noch arbeiten?

        Ich hab schon frei - bis nächstes Jahr! :-)

        <aufmunterndguck>
        Anke

        Kommentar



        • RE: Sogar der Weihnachtsmann


          stellt Fallen auf. Worauf soll man sich da noch verlassen können ;-)) - Ich halte aber dem etwas Positves entgegen.


          (Gem)Einsame Weihnacht


          Ein alter Mann mit weißem Haar,
          verbringt Advent auch dieses Jahr
          voll Hoffnung auf die Weihnachtszeit
          und seine Kinder, die sooo weit.
          In seiner stillen, alten Klause
          hofft er auf Trubel dann im Hause.


          Er hofft auf Enkel, Tochter, Sohn,
          die nun seit vielen Jahren schon
          nur selten auf Besuch erscheinen,
          um die Familie zu vereinen.
          Er hofft auf frohes Kinderlachen,
          will selber ihnen Freude machen,
          er hofft auf eine Weihnachtstanne,
          auf Lichterglanz und Teepunschkanne.

          Da kommt ein Brief: "Wir kommen nicht!
          Die weite Fahrt -- aus unsrer Sicht --
          die lohnt sich nicht.


          Doch wünschen wir Dir alles Gute.
          Das Hänschen kriegt diesmal die Rute,
          weil es so oft die Ruhe stört
          und nicht auf unsre Worte hört."


          ----Am Heiligabend, so um zwei,
          sagt Hans bei Tisch ganz nebenbei:
          "Was mag denn wohl der Opa machen?
          Der hat doch sicher nichts zum Lachen!
          Der wird heut' Abend einsam sein....
          Seid Ihr im Alter auch allein?"


          Der Vater sieht die Mutter an.
          Die nickt ihm zu, steht auf ....und dann...
          sagt Vater zu dem kleinen Hans:
          "Den Stollen und die Weihnachtsgans
          gibt's diesmal, wo der Opa wohnt....
          ich meine, daß die Fahrt doch lohnt."


          Der alte Mann mit weißem Haar
          hört's draußen klopfen: "Ist das wahr?!
          Kann ich mich heute doch noch freu'n
          und brauche nicht allein zu sein?"


          Der Weihnachtsbaum ist schnell geschmückt
          und drunter, aus der Krippe, blickt
          am Abend froh das Christuskind:
          Es sieht, daß alle glücklich sind

          Kommentar


          • Eine Weihnachtsgeschichte mit OWI und SCHULDI


            Schuldi und Schinkenpelz

            Shteal-lay Nahcht! Hi-lee-gay Nahcht! Goat-es Sown, Oh we lahcht, Leeb` ows die-nem get-leech-en Moond, dah oons shlaygt dee rett-en-day Shtoond`, Yay-soos in die-ner Gay-boort, Yay-soos in die-ner Gay-boort! Sow shtayht Entschuldigung - ,
            so steht die zweite Strophe von Stille Nacht, heilige Nacht auf einer amerikanischen Internetseite, für Leute, die zu X-Mas den deutschen Originaltext singen wollen.
            Die Version ruft Erinnerungen wach. Generationen von Kindern haben das Lied gesungen und dabei über den Witz mit dem kleinen Owie gekichert, der immer an der gleichen Stelle lacht.
            Hat man erst mal angefangen, in den Erinnerungen zu kramen, tritt neben den kleinen Owie (Hole-dare Knahb eem low-kig-ten Haar) der kleine Schuldi .
            Der kam in der Christmette und auch sonst im Vaterunser vor: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unserem Schuldi gern. Das ergab zwar wenig Sinn, tat aber seine Dienste, bis man wusste, was Schuldiger sind. Andere sange, als dann die Jingle bells ertönten, aus vollem Herzen Schinkenpelz, Schinkenpelz.
            Jetzt können sie Englisch, singen aber selten.
            Shah-day.
            Deshalb jetzt alle: Shteal-lay Nahcht! Hi-lee-gay Nahcht!

            ************************************************** ********************
            Eine Weihnachtsgeschichte mit OWI und SCHULDI


            Die Nacht war still, über allen Wipfeln war Ruh, nur Ochs und Esel sahen zu,
            als OWI und SCHULDI gemütlich in ihrer Krippe saßen, ein paar Stohhalme knabberten und verträumt durch das löchriche Dach ihres Stalles in den Nachthimmel glotzten.

            Plötzlich sprach OWI:
            Holder Knab im lockigem Haar, träum ich, oder ist es wahr? Dies seltsam Licht am Firmament, es ist, als ob der Kittel brennt! Ist dies der Bern von Stedlehem, der so hell strahlt, hast du&acute;s gesehn? Vielleicht der Herr von Bethelstedel? Ich weiss genau, bin doch kein Bledel.

            Nachdenklich nagte SCHULDI seinen Strohhalm zu Ende und hub an zu sprechen:
            Vergeb dir gern, du göttlich Kind, du bist so doof, da, frag das Rind! S&acute; ist nicht der Bern und nicht der Herr, es ist der Beth von Strernlehem!

            OWI schürzte seinen göttlichen Mund, aus dem quasi permanent die Liebe lachte, und sprach:
            So, uns schlägt die rettende Stund`, ich fass` es nicht, du tatst es kund. Der SCHINKENPELZ in Heiliger Nacht, der hat dies Lichtlein angemacht!

            Nach dieser schweren Geburt lehnte sich das traute Paar hochheilig zufrieden in der Krippe zurück, nagten noch einen Strohhalm und genossen den Rest der Heiligen Nacht.


            lg
            xmanrique

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            • Herrlich!


              Kennst du zufällig die URL dieser amerikanischen WebSite! Das wäre mir echt einen unterhaltenden Ausflug wert!

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              • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


                danke für die mühe es einzustellen, es ist schön zu lesen.

                lg.hörnchen

                Kommentar


                • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


                  Komisch, aber bei solchen Geschichten bleibe ich immer mit ganz schalem Gefühl zurück. Es ist so offensichtlich fishig for compliments. Fritz Raddatz nannte Herrn Gernhardt in der "Zeit" letzthin einen Sushi-Dichter. Für mich bestätigt sich hier: das war ins Schwarze getroffen.
                  J.

                  Kommentar


                  • ein gernhardt extra für juliane


                    nachtgebet

                    lieber gott, gib doch zu
                    daß ich größer bin als du
                    und nun lobe meinen namen
                    denn sonst setzt es etwas

                    amen

                    Kommentar



                    • RE: ein gernhardt extra für juliane


                      Wie ging der Spruch?
                      Sag mir, was du liest, und ich sage dir, wer du bist.
                      J.

                      Kommentar


                      • RE: ein gernhardt extra für juliane


                        wenn du das so siehst, nehm ichs als kompliment

                        Kommentar


                        • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


                          Ich kannte die Geschichte schon aus dem Unterricht! Nette Story, aber ich vermisse etwas das Ende... wo habt ihr denn das gelassen ich finde, grade das macht diese Geschichte noch lustiger!

                          werde grad mal schauen, ob ich es finde und es dann nachtragen

                          C YA

                          Sabschy

                          Kommentar


                          • Ende gefunden!!!!!


                            habe das Ende gefunden!
                            hier ist es:

                            Ich fand es nicht richtig, dass du Geld genommen hast, sagte Knecht Ruprecht auf der Straße.
                            Leute, die sich Weihnachtsmänner mieten, sollen auch dafür bezahlen, meinte Engel Gabriel.
                            Aber nicht so viel.
                            Wieso nicht? Alles wird heutzutage teurer, auch das Bescheren.
                            Expropriation der Expropriateure, sagte der Weihnachtsmann.
                            Richtig, sagte Santa Nikolaus. Wo steht geschrieben, dass der Weihnachtsmann immer nur was bringt? Manchmal holt er auch was.
                            In einer Gesellschaft, deren Losung `Hastuwasbistuwas´ heißt, kann auch der Weihnachtsmann nicht sauber bleiben, sagte Engel Gabriel.
                            Es ist kalt, sagte der Weihnachtsmann. Vielleicht sollten wir das Geld einem wohltätigen Zweck zur Verfügung stellen, schlug Knecht Ruprecht vor.
                            Erst einmal sollten wir eine Kneipe finden, die noch auf hat, sagte der Weihnachtsmann. Sie fanden eine, setzten sich, spendierten eine Lokalrunde, bevor sie weiter beratschlagten.


                            Ansonsten ist hier auch der link zu der kommpletten Geschichte, falss ihr nochmal nachsehen wollt

                            http://www.forum40.at/gedichte/gedic...edicht&id=1028

                            C YA

                            Sabschy

                            Kommentar


                            • RE: Weihnachtsgeschichte "Die Falle"


                              Jetzt hab ich's auch gelesen.
                              Köstlich!
                              Warum habe ich ursprünglich erwartet, dass da eine Diebesbande beauftragt wird, die Bude auszuräumen, während der Weihnachtsmann Bescherung macht?
                              Vielleicht bin ich schon zu schlecht für diese Welt...?!

                              Nachdenkliche Grüße
                              Anke

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