Mein Mann (50), mit dem ich seit 25 Jahren verheiratet bin und drei Kinder habe, hat seit 1,5 Jahren eine sehr enge Beziehung zu einer Kollegin (32), die zwar auch verheiratet ist, aber keine Kinder hat und sich mittlerweile sogar entschlossen hat, ihren Mann zu verlassen. Mein Mann schwankt seit 1,5 Jahren in seinen Entscheidungen. Er will mich nicht verlassen (aus Angst, Verantwortung, wegen der Kinder, wegen Haus, Schulden etc. , aber wohl schon auch, weil er nach wie vor Liebe??? für mich empfindet). In dieser Zeit hat er mir seine Verliebtheit in die Kollegin gebeichtet, gesagt, dass er versucht, daraus wieder ein normales kollegiales Verhältnis/Freundschaft zu machen, dies nicht durchgehalten und wieder heimliche Treffen mit ihr/ intensiven Mailkontakt mit Liebesschwüren beiderseits benötigt. Immer wenn ich wieder etwas davon geahnt habe, hat er wochen- oder sogar monatelang alles unterbrochen, ist bisher aber immer wieder "rückfällig" geworden ( jetzt schon seit Ende Januar nicht mehr; allerdings liegt das hauptsächlich daran, dass sie seit einem halben Jahr im Ausland ist; sie kommt aber im Juli zurück).
Was noch wichtig ist: Bisher haben die beiden sich zwar geküsst und umarmt. aber sind nie miteinander ins Bett gegangen. In den Mails (die ich zum Großteil kenne, weil ich "geschnüffelt" habe, wofür ich mich sehr schäme, aber aus Hilflosigkeit keinen anderen Ausweg wusste; mein Mann weiß davon) sind sie allerdings sehr intim und vertraut miteinander umgegangen und haben sich auch emotional extrem aufeinander eingelassen ("ich habe noch nie jemanden so geliebt wie dich" --> das kommentiert mein Mann verlegen mit: "Ja, sowas sagt man halt mal, wenn man meint, dass der andere das hören will).
Ich frage mich nun:
Soll ich ihn (auf Zeit) verlassen/ bitten, zu gehen, weil das die einzige Möglichkeit ist, dass er erfährt, was er eigentlich will? Allerdings wäre ich nicht bereit, ihn wieder "zurückzunehmen", wenn er erst mal eine Weile "ausprobiert " hätte, wie es mit ihr ist.
Hat das alles ohnehin keinen Zweck und für jeden Außenstehenden ist eh klar, dass ich dem Glück der beiden nur im Weg stehe und dass sie sich über kurz oder lang doch "kriegen"?
Oder muss ich nur mehr Geduld haben, ihm mehr Zeit lassen, kommt er schon noch zur "Einsicht " (nach all der Zeit)?
Mein Mann sagt eigentlich nur, man müsse abwarten, dann würde sich schon zeigen, wie es wird.
Ich liebe meinen Mann, eigentlich weiß ich erst jetzt wieder, wie sehr ich ihn liebe, aber ich halte die Situation nicht mehr lange aus. Ich hatte im vergangenen Jahr drei Nervenzusammenbrüche, leide z.Zt. unter Tinnitus, bin erst letzte Woche zweimal kollabiert, die Kinder sind zwar schon groß (14/16/18), leiden aber oft auch sehr unter der Situation. So schaut's aus. Wenn ich nur wüsste, was ich konkret tun soll, denn Abwarten fällt mir tierisch schwer.
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