Im Moment habe ich ein riesiges Problem, das ich mal mit anderen Leuten als mit meinen Freundinnen diskutieren möchte.
Seit etwas mehr als 5 Jahren bin ich mit einem Mann zusammen, mit dem rein äußerlich so ziemlich alles paßt. Wir führen ein Leben von dem so manch andere nur träumen können. Und doch bin ich unglücklich und fühle mich schlecht.
Grund:
Mein Freund bedroht mich seit 11 Monaten immer wieder damit, dass er sich trennen will und ich aus der Wohnung ausziehen soll. Es ist seine Wohnung, die wir aber beide ausgesucht und zusammen bezogen haben. Er hat sie halt nur gekauft und alleine bezahlt, weil wir finanziell getrennte Verhältnisse haben wollten.
Seine Begründung für diese Drohungen ist die seiner Meinung nach fehlende Beteiligung an allen häuslichen Aufgaben meinerseits. Er täte alles und ich nichts, ist seine ewige Leier.
Fakt ist, dass ich bis zum vergangenen Sommer wirklich alles getan habe, was in meiner Macht stand, um ihn diesbezüglich glücklich zu machen. Doch die Vorwürfe, ich würde nichts tun, wurden immer heftiger und so habe ich aufgehört etwas zu tun. Ich dachte, dann hat er wenigstens recht.
Diese Strategie führte sogar kurzfristig zum Erfolg, denn von Oktober 03 bis Mitte März 04 bekam ich kaum Vorwürfe und es kam keine Drohung, dass ich ausziehen müsse. Bis jetzt!
Es war am vergangenen Sonntag Morgens. Wir hatten einen schönen Morgen und ich wollte die gute Situation nutzen, ihm meine Gefühle etwas zu beschreiben. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass ich mich in den vergangenen Monaten deshalb zurückgezogen hätte, weil er mich eben dauernd bedroht hätte und ich ihm wohl sowieso nichts recht machen könne. Daraufhin ist er absolut ausgeflippt und trennte sich mit sofortiger Wirkung von mir. Es war ein fürchterlicher Tag für mich, an dem ich am Abend mit einem Panikanfall zusammenbrach, so dass mein Freund sogar den Notarzt rufen mußte.
Am Montag fragte ich ihn, ob es ihm mit der Trennung ernst sei und er meinte, dass er sich nicht trennen wolle, ich ihm aber wohl keine andere Wahl ließe. Daraufhin erklärte ich ihm, dass ich diesen Psychoterror nicht länger aushalten würde und er doch bitte dieses Ausspielen seiner Machtposition bleiben lassen sollte.
Seit diesem Gespräch ist er wieder nett und liebevoll und sagt kein Wort über Trennung.
Ich dagegen bin nun wirklich total verunsichert und neige schon fast dazu, mir eine Wohnung zu suchen.
Doch alleine bei dem Gedanken, wieder alleine zu sein, werde ich richtig depressiv. Außer dieser ständigen Meinungsverschiedenheiten, bzw. latenten Bedrohung, führen wir ein traumhaft schönes Leben. Wir verreisen viel und genau so wie es uns beiden Spaß macht. Wir haben eine tolle Wohnung, wie ich sie mir schon immer gewünscht habe. Wir haben einen netten Freundeskreis .....
Mein Freund ist schon in Rente und ich arbeite den ganzen Tag. Es macht mir Spaß zu arbeiten, doch leider habe ich sehr wenig freie Zeit alleine zuhause, weil er immer da ist.
Nun sitze ich hier und frage mich was ich tun soll.
Ich will mir keine Wohnung suchen, weil ich mich nicht trennen will.
Andererseits halte ich dieses ständig hin und her nicht mehr aus. Meine Gefühle für ihn sterben schon langsam ab. Ich kann mich schon gar nicht mehr an unserer Beziehung freuen, weil ich ja nicht weiss, wann und wie er mich wohl das nächste mal rauswirft.
Habt ihr vielleicht einen Rat für mich?
Danke!
Liebe Grüße
Liesa
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