Aktuelles Beispiel von Gestern (Donnerstag). Meine Lebensgefährtin ist seit Mittwoch wegen Übelkeit (eine Magen-Darm-Geschichte) für drei Tage von ihrer Hausärztin krankgeschrieben. Gestern will sie dann unbedingt noch mal zu einem Internisten weil sie Schmerzen im Magen-Bereich hat, er soll mal Ultraschall machen ... . Ich rate ihr davon ab, weil ich diese Schmerzen zur Genüge kenne. Wenn mir der Streß zu groß wird, meldet sich mein Körper mit diesem Warnsignal. Ich rate ihr dazu die drei Tage Krankmeldung zu nutzen um mal etwas zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen.
Sie will aber unbedingt zu dem Internisten und so fahre ich sie Donnerstag Abend nach Wä. in die Praxis. Während sie bei dem Internisten ist, soll ich nach ihrer Anweisung verschiedenes für das Abendessen einkaufen.
Nach dem Arztbesuch ist sie völlig verstört! Die Arzthelferin hat wohl die derzeit grassierende Augenerkrankung Staphylokkus aureus!
Aus Angst vor einer Erkrankung desinfiziert meine Lebensgefährtin Pe. zu Hause ihre Hände mit Sterilium und ich setze mich telefonisch mit dem medizinischen Beratungsdienst meiner Krankenkasse in Verbindung. Dort war die Auskunft, daß ein normales Waschen schon fast alle Krankheitskeime sicher abtötet. Sie soll dann einfach noch viel an die frische Luft gehen, damit das Immunsystem gut arbeitet. Dann ist eine Erkrankung eigentlich ausgeschlossen.
Pe. dreht jetzt aber durch! Ich, Matthias, bin an der ganzen Sache schuld weil ich sie nach Wä. gefahren habe! Außerdem ist es sehr verdächtig, daß ich nicht in die Arztpraxis mitgekommen bin ... ! Wegen ihrer Magenschmerzen ist bei dem Besuch sowieso nichts herausgekommen.
Sie kann jetzt nichts mehr anfassen und sich in ihrer Wohnung, aus Angst vor Verseuchung, nicht mehr hinsetzen (PS.: wir haben aus Platzgründen zwei nebeneinander liegende getrennte Wohnungen). Sie wird die Krankheit bekommen, weil sie sowieso alles einfängt.
Ich bereite dann im Eiltempo das Abendessen vor, weil es ihr vor Hunger schon schlecht ist. Sie macht mir dabei ständig Vorwürfe daß ich sie nach Wä. gefahren habe.
Das Brokkoli-Nudel-Gratin ist dann endlich fertig, sie will aber nichts Essen da sie nichts mehr anfassen kann. Sie kann nur noch auf der Toilette sitzen oder im Raum stehen, weil sie sonst ihre Wohnung verseucht.
Sie setzt mir dabei so zu, daß ich vor Schmerzen in der Herzgegend und Kribbeln in den Armen wegen Durchblutungsstörungen den Medizinischen Notdienst aufsuchen muß.
Als ich eine Stunde später wieder zu Hause bin macht sie mir Vorwürfe, daß ich die Herzprobleme nur vorgetäuscht habe, obwohl ich im letzten Jahr deswegen schon bei einem Herzspezialisten war! Außerdem weiß jetzt der ganze Ort, daß Pe. mit ihrem Lebensgefährten "familliären Streß" hat ... !
Sie schließt sich dann in ihre Wohnung ein und steckt auch den Schlüssel von innen in das Schloß, damit ich auf keinen Fall ohne Gewalt in ihre Wohnung eindringen kann.
Heute morgen stehe ich um 5:30 Uhr auf um an meine Arbeitstelle zu fahren. Die Wohnung von Pe. ist immer noch verriegelt, ich kann also nicht ihren Autoschlüssel holen um ihr Auto aus der engen Garage auf die Straße zu stellen. Brot kann ich ihr mit meiner Brotmaschine auch keines aufschneiden.
Punkt 7:00 Uhr klingelt bei mir an der Arbeit das Telefon. Pe. brüllt mich an, daß ich der letzte Dreck bin. Ich kann ihr noch nicht einmal das Auto auf die Straße stellen oder eine Scheibe Brot abschneiden. Zu essen bekommt sie auch nichts vorgesetzt. Bevor ich nur irgend etwas erwiedern kann knallt sie den Hörer auf die Gabel.
Dieses Verhaltensmuster mit der völligen Verdrehung der Tatsachen und der Projektion alle Ursachen für Probleme auf meine Person zeigt sich immer wieder. Ich bin dann jedes mal tagelang nicht arbeitsfähig bis sich die Lage entspannt hat, dadurch ist mittlerweile sogar schon mein Arbeitsplatz in Gefahr den ich seit 23 Jahren gerne ausfülle. Nach den ganzen Jahren der Partnerschaft fühle ich mich durch diesen Irsinn in meinem Leben stark behindert. Ich bin jetzt 39 Jahre alt und wollte eigentlich noch mal eine glücklichere Zeit erleben. Aber andererseits kann ich meine Lebensgefährtin Pe. nicht einfach verlassen, denn ich liebe sie noch immer und bin auch schon oft für sie durch das Feuer gegangen. Obwohl ich keine anderweitigen Erfahrungen mit Partnerschaften habe denke ich, daß Pe. am Geist erkrankt ist! Ich kann doch einen Kranken nicht wie eine heißé Kartoffeln fallen lassen und dem Schicksal überlassen.
Meine Fragen zu der Geschichte:
Ist das noch normal?
Ist das schon eine psychische Erkrankung die behandelt werden muß?
Wo kann ich Hilfe finden?
Kennt noch jemand ein solches Verhalten mit der völligen Verdrehung der Tatsachen?
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