Passt vielleicht nicht hier hin, muß es aber mal loswerden.
Meine Oma starb vor 6 Jahren(schlief auf ihrer Lieblingscouch ein). Als hätte ich es geahnt, rief ich sie einen Tag vorher an. Ein letztes Mal konnte ich ihre Stimme hören. Das war schon schlimm, aber ich wußte, daß sie zufrieden einschlief und mein Opa ja auch da war.
Vor 3 Jahren verstarb auch er,aber das war völlig anders. Er wohnte noch in seinem Haus,ca. 1km von meinen Eltern weg. Er war ein Mann, der sehr stur sein konnte und so kam es auch mal vor, daß er sich bei ihnen 5-6 Tage mal nicht meldete, wenn ihm was nicht passte.
Es war nen ziemlich heißer Sommer und er hatte sich schon 7 Tage nicht mehr gemeldet. Ich wohnte damals 50km weit weg, fing an mir Sorgen zu machen und rief bei ihm an. Zu jeder Tageszeit. Aber er ging nicht ran. Ich sagte meinen Eltern bescheid, daß sie doch mal nach dem Rechten gucken sollten. Aber die taten es mit den Worten: Der will uns doch nur wieder ärgern. ab. Nach 10 Tagen nicht melden, fuhr mein Daddy am Haus vorbei und sah ihn am Fenster sitzen. Ich versuchte weiter ihn zu erreichen,aber nichts. Nach 12 Tagen bekamen meine Eltern einen Anruf, daß die Nachbarn meinen Opa schon 3 Tage nicht aus dem Haus haben gehen sehen. Sie fuhren hin, niemand öffnete, Fenster im Schlafzimmer war gekippt, sie stiegen ein, mein Vater ging in die Küche und da saß mein Opa auf seinem Lieblingsstuhl am Fenster und war tod. Es schien den ganzen Tag die Sonne auf ihn und es war sicher kein schöner Anblick(er war 3 Tage tod)
Ich weiß noch genau: saß im Garten und wollte gerade in meinen Döner beißen, da klingelte das Handy. Meine Mutter mit der Nachricht. Ich bin am nächsten Tag sofort hin. Bin mit meinem Vater zum Haus und es war grauenhaft: überall Fliegen und der Geruch von Tod. An Opas Platz war Blut auf dem Boden (Gewebe zerfällt ). Ich half meinem Vater beim sauber machen, daß war wohl das Letzte, was ich für meinen Opa tun konnte.
Es war das schlimmste Erlebniss, daß ich je hatte. Nicht nur das wegwischen vom Blut.Viel schlimmer war/ist die Frage, warum er nicht ans Telefon gegangen ist, was er die letzen Tage vor seinem Tod alles mitmachen mußte.Und als mein Vater vorbei fuhr,saß er schon tod am Fenster.Seit dem meine Oma gestorben war, ist er nach Hause gekommen und es war niemand da, der Hallo sagte. Er war nur alleine. Seine Tochter und er hatten nie ein gutes Verhältniss. Er muß so einsam gewesen sein. Ich habe versucht, so oft es ging hinzufahren und er freute sich immer riesig. Er starb ganz alleine, auf seinem Lieblingsstuhl. Aber was dachte er die letzten Tage? Was war los? Ich mache mir riesige Vorwürfe, daß ich nicht direkt zu ihm gefahren bin, aber ich dachte, daß meine Eltern gucken. Es ist nicht leicht, das alles zu Verarbeiten. Meine Oma hatte meinen Opa bei sich und er war ganz alleine. Ich kann das nicht vergessen und weiß nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. Es tut so weh. Ich habe ihn sehr geliebt und das ist immer noch so. Ich hatte wieder so eine "Vorahnung" wie bei meiner Oma. Ich möchte ihn nochmal im Traum sehen und ihn sprechen, aber daß geht leider nicht.
Sorry, für den verwirrten Text, aber das mußte mal raus.
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