Seit beinahe 10 Jahren fühle ich mich ziemlich deprimiert, mal mehr, mal weniger. 10 Jahre sind eine ganz schön lange Zeit und rückblickend habe ich leider feststellen müssen, dass sich in den vergangenen Jahren nichts geändert hat. Ich bin zwar gewachsen und älter geworden, aber im Wesentlichen ist alles beim alten.
Ich fühle mich von meiner Umwelt zurückgewiesen, verachtet, verstoßen und gehasst.
Aber warum ist das so?
Als ich noch jünger war, da war ich ziemlich dick und wurde von meinen Mitschülern verspottet. Dazu kam, dass ich schiefe Zähne hatte. Einmal hörte ich, wie sich zwei Mädchen unterhielten und die eine zur anderen sagte: "Stell dir vor, du müsstest ihn(damit war ich gemeint) küssen! Ich müsste mich wohl übergeben!" Dann haben sie gelacht. Diese Sätze habe ich bis heute nicht vergessen. Das hat damals so weh getan, dass ich diesen Schmerz noch immer in mir spüren kann, besonders deshalb, weil ich mich damals schon für Frauen interessierte und es meine erste inoffizielle Zurückweisung war.
Seit damals sind viele Jahre vergangen und ich habe heute einen schlanken Körper und gerade Zähne. Ich wollte mich immer schön fühlen, weil es mir Selbstvertrauen gab und dieses Selbstvertrauen auch die Depression vertrieb und ich mich wohl fühlte. An manchen Tagen fühlte ich mich wirklich attraktiv, aber ich denke ich bin es nicht. Der eine hat's, der andere nicht. Der eine wird immer schön sein, der andere niemals. Ich bin wohl der andere. Egal, ob ich Sport treibe und meine Körper trainiere, oder mir elegante Kleidung kaufe. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ, den Frauen wollen. Vielleicht ist es nicht vorgesehen. Im Laufe der Zeit haben meine Mitschüler und jetzt Studienkollegen Beziehungen gahabt und ich nicht. Ich konnte immer nur zusehen, wie sich zwei näher kommen und dann alleine nach Hause gehen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass sich noch niemals eine Frau für mich interessiert hat. Das ist ziemlich hart. Manchmal weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Früher war ich extrem schüchtern, das habe ich aber schon vor langer Zeit abgelegt. Ich gehe zwar auf Frauen zu, aber spüre förmlich ihr Desinteresse.
Ich war oft unglücklich verliebt. Meistens wussten die Frauen nicht davon, da ich zu feige war, ihnen meine Gefühle zu gestehen. Vermutlich hätte es auch nichts geändert, wenn ich es ihnen gesagt hätte. Sie hätten mich vermutlich ausgelacht.
Als ich das letzte mal, vor ca. einem Jahr, so richtig verliebt war, wurde das zu dem Debakel meines Lebens. Die Angebetete teilte zwar alle Meine Interessen, lächelte mich an und verbrachte jede Menge Zeit mit mir. Das ging fast ein Jahr so, bis ich auf sie zu ging. Ich lud sie zum Essen ein und sagte ihr, was mir so durch den Kopf ging. Wie sich dann herausstellte, wollte sie nur meine Gesellschaft, nicht aber mich. Ich habe sie bis heute nicht vergessen, wenn ich sie auch nicht mehr treffe.
Und so, wie in diesen Fällen beschrieben, geht es mir immer. Ich weiß ehrlich nicht mehr, was ich noch tun könnte. Ich habe Panik davor, allein zu sein. Es wäre bei weitem nicht so schlimm, hätte ich doch nur ein einziges Mal Liebe erfahren. Noch nie hat mich eine Frau geküsst. Manchmal sehe ich auf der Strasse Kerle, die eine Freundin haben und das Gegenteil davon sind, was die Gesellschaft als attraktiv definiert. Dann überlege ich, ob ich wohl noch hässlicher bin, als diese Typen und deshalb keine Beziehung habe. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Eine Freundin zu haben und geliebt zu werden, ist wohl ein unerreichbarer Traum für mich.
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